Bewerbertraining
Infobox
Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Dritte Doppelstunde
Falls die SchülerInnen zusätzliches Interesse demonstrieren, kann ihnen der eine oder andere Baustein eines Bewerbertages angeboten werden. Hier wird als Beispiel die für den Deutschunterricht besonders wichtige Schlüsselqualifikation „Gesprächsverhalten“ dargelegt.
Schritt 1:
Vorbereitung des Bewerbertrainings
Alle SchülerInnen, deren Bewerbungsschreiben ausgewählt wurde, setzen sich in einen Stuhlkreis im Klassenzimmer. Alle übrigen SchülerInnen werden zu Beobachtern ernannt und mit Hilfe des Beobachtungsbogens M 6 außerhalb des Klassenzimmers mit ihrer Aufgabe vertraut gemacht. Jeder Schüler, evtl. je zwei Schüler werden dabei als Beobachter für je einen Bewerber eingeteilt. Denkbar wäre auch ein arbeitsteiliges Vorgehen, was zu einer weiteren Binnendifferenzierung beitragen könnte. Dann beobachtet jeder Schüler / jede Schülerin nur einen Teilaspekt auf dem Beobachtungsbogen. Außerdem erhalten die Beobachter auch M 5, das Aufgabenblatt für die Bewerber.
Schritt 2:
Simulation der Gruppendiskussion
Nachdem sich die Beobachter um den Stuhlkreis herum verteilt haben, ohne ihre genaue Aufgabe zu verraten, erhalten die Bewerber M 9 und nach kurzer Erklärung der Aufgabe beginnt die Gruppendiskussion. Der Lehrer nennt die maximal zur Verfügung gestellte Zeit (30 min) und greift während der Diskussion nicht ein. Die Diskussion kann auch früher beendet werden, wenn die Bewerber zu einem Ergebnis gekommen sind.
Schritt 3:
Bewertung der Gruppendiskussion
Die Bewerber wechseln mit den Beobachtern die Plätze. Wenn zwei Beobachter sich um einen Bewerber gekümmert haben, setzt sich nur einer der beiden Beobachter in den Stuhlkreis. Die Beobachter erhalten vom Lehrer die Anweisung, dass sie nun ihre Beobachtungen zurückmelden und danach die geeigneten Bewerber auswählen sollen. Es kann nur jeder zweite Bewerber ausgewählt werden. Die Bewerber dürfen sich auf keinen Fall in dieses Gespräch einmischen, sollten aber am Ende dieses Schrittes auf jeden Fall die Gelegenheit erhalten, sich zu äußern.
Bei Klassen mit größeren internen Spannungen empfiehlt es sich vielleicht, dass der Lehrer die Moderatorenrolle (den Personalchef) übernimmt, während sich der Lehrer in harmonischen Klassen ganz heraushalten kann und nur auf eventuelle Fragen reagieren muss. In jedem Fall ist dieser Schritt ein aufschlussreicher Gradmesser für die momentane soziale Verfassung der jeweiligen Klasse.
Schritt 4:
Abschlussbesprechung
Ähnlich wie am Ende der zweiten Doppelstunde ist es wichtig, dass die SchülerInnen Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen zurückzumelden und noch offene Fragen anzusprechen.