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Dia­gno­se

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


War­lam Scha­l­a­mow: Durch den Schnee ( 1956)

Wie tritt man einen Weg in un­be­rühr­ten Schnee? Ein Mann geht voran, schwit­zend und flu­chend, setzt kaum einen Fuß vor den an­de­ren und bleibt dau­ernd ste­cken im lo­cke­ren Tief­schnee. Der Mann läuft weit vor und mar­kiert sei­nen Weg mit un­glei­chen schwar­zen Lö­chern. Er wird müde, legt sich in den Schnee, steckt sich eine Pa­piros­sa an, und Ma­chorkarauch schwebt als blau­es Wölk­chen über dem wei­ßen fun­keln­den Schnee. Der Mann ist schon weitergegan­gen, doch das Wölk­chen steht noch immer dort, wo er ver­schnauft hat — die Luft ist bei­na­he un­be­wegt. Wege legt man stets an stil­len Tagen an, damit die Winde die mensch­li­che Ar­beit nicht ver­we­hen. Der Mann sucht sich seine Punk­te in der Un­end­lich­keit des Schnees: einen Fels, einen hohen Baum — der Mann lenkt sei­nen Kör­per durch den Schnee, wie ein Steu­er­mann sein Boot über den Fluß lenkt von Land­zun­ge zu Land­zun­ge.

Auf der schma­len und flüch­ti­gen Spur fol­gen fünf, sechs an­de­re, Schul­ter an Schul­ter. Sie tre­ten um die Fuß­spur herum, nicht hin­ein. An der zuvor be­zeich­ne­ten Stel­le an­ge­kom­men, ma­chen sie kehrt und lau­fen wie­der so, dass sie fri­schen Schnee be­rüh­ren, eine Stel­le, die der Fuß des Man­nes noch nicht be­tre­ten hat. Der Weg ist ge­bahnt. Nun kön­nen ihn Men­schen, Schlit­ten­zü­ge, Trak­to­ren neh­men. Geht man den Weg des ers­ten in sei­nen Fuß­stap­fen, ent­steht eine er­kenn­ba­re, doch kaum be­geh­ba­re schma­le Fähr­te, ein Fuß­pfad, kein Weg — Lö­cher, in denen es sich schwe­rer läuft als im un­be­rühr­ten Schnee. Der erste hat es am schwers­ten, und wenn seine Kräf­te er­schöpft sind, geht ein an­de­rer vom sel­ben Fün­fer­vor­trupp voran. Von denen, die der Spur fol­gen, muss jeder, selbst der Kleins­te und Schwächs­te, auf ein Stück­chen un­be­rühr­ten Schnee tre­ten, nicht in die frem­den Fuß­spu­ren. Auf Trak­to­ren und Pfer­den kom­men nicht die Schrift­stel­ler, son­dern die Leser.                                                                                                                   

War­lam Scha­l­a­mow, Durch den Schnee. Er­zäh­lun­gen aus Ko­ly­ma 1

Mat­thes & Seitz, Ber­lin 2007, S. 7


Ar­beits­auf­trag

  1. Be­schrei­be das Thema des Tex­tes. (Worum geht es in dem Text?)

Dia­gno­se

Schü­le­r­ant­wor­ten

Dia­gno­se­be­fund

Men­schen (Ge­fan­ge­ne) tre­ten einen Weg im Schnee in Russ­land. Einer geht voran, der die schwers­te Ar­beit hat.

LVST Stufe 2

Ge­ziel­te In­for­ma­ti­ons­ent­nah­me

  • meh­re­re In­for­ma­tio­nen, Hin­ter­grund­in­for­ma­ti­on ein­be­zo­gen
  • zwei In­for­ma­tio­nen kom­bi­niert
  • nicht alle In­for­ma­tio­nen be­rück­sich­tigt

=> nur die kon­kre­te Hand­lungs­ebe­ne wird ge­se­hen

Der Autor ver­gleicht die Ar­beit eines Schrift­stel­lers mit der mü­he­vol­len Ar­beit, einen Weg durch hohen, un­be­rühr­ten Schnee zu bah­nen.

Be­grün­dung am Text:

Diese Ar­beit ist

  • schwer („schwit­zend“)
  • be­las­tend („flu­chend“)
  • sehr schwer. Es gibt kaum einen Fort­schritt. („setzt kaum einen Fuß vor den an­de­ren und bleibt dau­ernd ste­cken.“
  • …..

LVST Stufe 4

  • Be­herr­schung v. Stufe 1- 3
  • zieht Schluss­fol­ge­run­gen (re­flek­tiert:)
  • leis­tet in­fe­ren­ti­el­le Ver­knüp­fun­gen, (be­wer­tet: „mü­he­vol­len Ar­beit“)

=>Text wird ge­deu­tet, eine de­tail­lier­te Be­grün­dung am Text wird ge­ge­ben

För­de­rung:

  • ge­nau­es Lesen schu­len
  • Abs­trak­ti­ons­fä­hig­keit schu­len
  • Be­wusst­sein für li­te­ra­ri­sches Text­ver­ste­hen schu­len

 

Dia­gno­se Thema "W. Scha­l­a­mow" LVST 4:
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Ein­gangs­dia­gno­se Thema "W. Scha­l­a­mow":
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Ein­gangs­dia­gno­se Thema "W. Scha­l­a­mow" Lö­sung (mar­kiert):
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Ein­gangs­dia­gno­se Thema "W. Scha­l­a­mow" Lö­sung (Kar­to­gra­fie):
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