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Über­zeu­gend ar­gu­men­tie­ren

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


A → B

  1. Klas­si­fi­zie­rung der Ar­gu­men­ta­ti­ons­schrit­te:
    Un­ter­su­che die fol­gen­den bei­den Ar­gu­men­ta­tio­nen [2] , indem du eine Ta­bel­le an­legst und die je­wei­li­gen Ar­gu­men­ta­ti­ons­schrit­te ein­trägst.

Die Frei­ga­be der La­den­öff­nung am Sonn­tag liegt nicht im lang­fris­ti­gen In­ter­es­se der Ver­brau­cher. Öff­nungs­zei­ten am Sonn­tag sind nur für große Ein­kaufs­zen­tren per­so­nell durch­führ­bar und ren­ta­bel. Klei­ne­re Han­dels­un­ter­neh­men kön­nen dem Kon­kur­renz­druck nicht stand­hal­ten. Der Kon­zen­tra­ti­ons­pro­zess im Han­dels­be­reich ver­schärft sich. In mei­ner Stadt muss­ten al­lein im letz­ten Monat zwei klei­ne­re Ge­schäf­te in der Fuß­gän­ger­zo­ne schlie­ßen. Für den Ver­brau­cher geht die Viel­falt an Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten ver­lo­ren. Immer mehr Men­schen in klei­ne­ren Orten ver­lie­ren ihre letz­te Ein­kaufs­mög­lich­keit. Die Ge­win­ner sind nicht die Ver­brau­cher, son­dern ein­zel­ne große Han­dels­ket­ten in städ­ti­schen Zen­tren und am Stadt­rand auf der grü­nen Wiese.

Mit der Frei­ga­be der La­den­öff­nung am Sonn­tag ent­fällt eine ent­schei­den­de Rah­men­be­din­gung für so­zia­le Kon­tak­te und eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment. Für jede Ge­sell­schaft sind ge­mein­sa­me Zei­ten der Ruhe und Ar­beit le­bens­not­wen­dig. Wenn alle Fa­mi­li­en­mit­glie­der an­ein­an­der vor­bei­ar­bei­ten und vor­bei­kon­su­mie­ren, wird das Fa­mi­li­en­le­ben noch viel schwie­ri­ger zu or­ga­ni­sie­ren sein. Das glei­che gilt für alle ge­mein­schaft­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten, vom ge­sel­li­gen Ver­ein bis hin zum so­zia­len, po­li­ti­schen, kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen En­ga­ge­ment. Auf das, was dabei ent­steht, näm­lich ge­mein­sa­me Ri­tua­le, ge­leb­te Tu­gen­den und Werte sowie Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me für an­de­re, kann keine Ge­sell­schaft ver­zich­ten. Wer daher von Bür­ger­ge­sell­schaft und Wer­te­ver­mitt­lung in einer de­mo­kra­ti­schen Ge­sell­schaft spricht, muss auch ent­spre­chen­de Rah­men­be­din­gun­gen und Zei­ten ge­setz­lich fest­le­gen, in denen dies ge­mein­sam ge­lebt und er­fah­ren wer­den kann. [3]

  1. Über­prü­fung einer Ar­gu­men­ta­ti­on:
    Über­prü­fe die fol­gen­den fünf Ar­gu­men­ta­tio­nen auf ihre Über­zeu­gungs­kraft und fasse je­weils schrift­lich dein Er­geb­nis zu­sam­men.
  • Oskar ist ein Lüg­ner. Des­halb darf man ihm nichts glau­ben.
  • Das Wort „De­mo­kra­tie“ heißt Volks­herr­schaft und kommt aus dem Grie­chi­schen. In Grie­chen­land herrsch­te das Volk.
  • Der Türke aus dem Nach­bar­haus ist heute nicht zur Ar­beit ge­gan­gen. Der will wohl auch auf un­se­re Kos­ten leben.
  • Frau­en sind schlech­te Au­to­fah­rer. Des­halb ist Erika ges­tern gegen einen Baum ge­fah­ren.
  • Wer raucht, greift auch zu Al­ko­hol.
  1. Ent­fal­tung einer Ar­gu­men­ta­ti­on:

Wähle eine der bei­den Stich­wort­samm­lun­gen zum Thema „Das Leben auf dem Lande hat Vor­tei­le – es bringt aber auch Nach­tei­le“ und schrei­be eine voll­stän­di­ge und über­zeu­gen­de Ar­gu­men­ta­ti­on.

bes­se­re Wohn­ver­hält­nis­se auf dem Land – Ein­fa­mi­li­en­haus herrscht vor – ge­rin­ge Wohn­dich­te – bil­li­ge­re Er­stel­lungs­kos­ten – bil­li­ger Bau­grund – ge­rin­ge­re Nach­fra­ge – Bei­spiel(e) – grö­ße­re und bil­li­ge­re Woh­nun­gen

Kon­tak­te zu den Mit­men­schen auf dem Land in­ten­si­ver – Bei­spiel(e) – Ge­sprä­che über den Gar­ten­zaun – über­schau­ba­re Ge­mein­schaft – jeder kennt jeden – Krank­heits­fäl­le – Nach­bar­schafts­hil­fe – ge­mein­sa­me Feste

For­mu­lie­re nun die Ge­gen­ar­gu­men­ta­ti­on zu dem von dir ge­wähl­ten Ar­gu­ment (ent­we­der „Weite Wege ver­teu­ern das Leben auf dem Land“ oder „In der Stadt gibt es viele Kon­takt­mög­lich­kei­ten“).

[2] ver­ab­schie­det vom Diö­ze­san­rat der Ka­tho­li­ken der Erz­diö­ze­se Mün­chen und Frei­sing am 18. März 2000

[3] nach: http://​www.​de­ka­nat-​kron­berg.​de/​sonn­tag/​laden.​php