Schüler überarbeiten fremde und eigene Schreibprodukte
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Zur Situation:
Im Juni 2010, also am Ende des Schuljahres, plante die Kunsterzieherin das Projekt „Reise um die Welt“. Jedem Kind wurde auf einem bestimmten Ort der Welt ein Fortbewegungsmittel zugeteilt, mit dem es zu einem anderen Ort kommen sollte. Diese Reise sollte „lebendig“ erzählt werden. Die Unterrichtseinheit zu diesem Thema lag etwa ein halbes Jahr zurück.
Die Klasse schrieb für den Kunstunterricht die Texte, im Deutschunterricht wurden anhand von Lesebuchtexten und den Hefteinträgen zur Unterrichtseinheit „Lebendiges Erzählen“ die entscheidenden Kriterien für gutes Erzählen wiederholt. Ein kurzer Text wurde exemplarisch besprochen.
Die Überarbeitung der Texte erfolgte anschließend in mehreren Schritten.
I) Selbsteinschätzung
Die Schüler wenden die
Kriterien
für „Lebendiges Erzählen“ auf ihre
eigene Arbeit an. Dadurch
wiederholen
sie noch einmal für sich die
Kriterien, bevor sie diese auf eine andere Arbeit anwenden. Die Anweisungen
helfen den Lernenden, vor einem Urteil die entscheidenden Passagen zu markieren,
dadurch schärfen sie ihre Aufmerksamkeit, sie isolieren Passagen und Wörter,
um dadurch genauer bewerten zu können. Dieser Schritt ist entscheidend, er
prägt sich ein, er hilft beim Bewerten eines eigenen Produktes in einer Prüfungssituation.
Die Reduktion eines Textes auf das, was im Moment zu begutachten ist, stellt
immer den ersten Schritt einer Überarbeitung dar.
II)
Fremdeinschätzung
Die Schüler tauschen die Arbeiten mit einem Partner. Als erstes geben sie
eine Einschätzung ab nach den gleichen Kriterien, die sie zuvor bei ihrer
eigenen Arbeit angewendet haben. Dieses Blatt ist daher exakt gleich aufgebaut
wie das Arbeitsblatt zur Selbsteinschätzung.
III)
Ergänzende Fragen
Die korrigierenden Schülerinnen und Schüler sollen auch nachweisen, dass ihre Kritik überlegt erfolgte. Um dies zu gewährleisten, wird ein zusätzliches Blatt mit konkreten Fragen ausgeteilt, das auch Begründungen und Anregungen verlangt. Dies wird von den Schülern ausgefüllt.
IV) Gemeinsames Gespräch
Nach dem Ausfüllen dieser beiden Bögen erhalten die Partner ausreichend Zeit, miteinander zu reden, sich die Kritik und Anregungen zu erläutern. Dieser Phase der Gespräche wird viel Zeit und Raum gegeben, insgesamt nahm der Prozess eine Doppelstunde in Anspruch.
Dieses Verfahren wird nun mit einem neuen Partner wiederholt. Danach hat jeder Schüler
- seine Originalarbeit,
-
einen Bogen mit seiner Selbsteinschätzung,
- zwei „Fremdbeurteilungen“ und zwei Gespräche mit Partnern.
V) Hinweise und Tipps zur Überarbeitung
Die Schülerinnen und Schüler überarbeiten nun ihre Texte – sie orientieren sich an ihrer Einschätzung und der Kritik durch die anderen.
Auftrag:
Vergleiche die Anregungen und die Kritik mit deiner Meinung zu deiner
Arbeit.
Notiere, was du an deiner Arbeit ändern willst. Gib die überarbeitete Arbeit
am…ab.
Als Hilfestellung erhalten alle Schüler ein Arbeitsblatt, das sie noch einmal auf die bekannten Tafelanschriebe und weitere Tipps zur Verbesserung einer Erzählung hinweist. Damit wurden wichtige (aber nicht alle) Kriterien für das Gelingen einer Erzählung mehrfach wiederholt und eingeübt.
IV) Evaluation
Jeder Schüler erhält nun den Auftrag, die Bögen mit den Beurteilungen mit
seiner Selbsteinschätzung zu vergleichen. Die Statistik wird besprochen.
Die Schülerinnen und Schüler geben dann einen kurzen Kommentar ab, wie sie das Vorgehen in dieser Doppelstunde für sich und den Fortschritt ihrer Arbeit empfanden.
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