Lösung
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Die Figuren wollen eine Antwort auf ihre Frage nach einer wahren Gestaltung
von Glück finden.
Seurats Bild scheint ihnen die ästhetische Form, wie sich Glück adäquat darstellen
lässt.
Das Bild kann dabei im Kontext des Romans doppelt gedeutet werden:
- als erzählästhetischer Verweis für das Werk des Autors: Das Zusammenfügen der einzelnen Szenen des Lebens und der Beziehung der Figuren ist ein Konstruktionsakt des Autors sowie des Lesers.
- als Identifizierungsangebot für die Figuren des Romans.
Ein Netz von Bezügen wird im Bild von George Seurat „Un Dimanche d’été à L’Ile de la Grande Jatte“ (1884/86 / The Art Institute of Chicago) – ein Bild im Malstil des Pointillismus – deutlich.
Seurat: Un Dimanche dété (1884/86 / The Art Institute of Chicago) Malstil: pointillistisch:
Ausdruck:
Heiterkeit (Licht, warme Farben, Blick in die Weite)
Die Realität gibt nur den Anstoß für das Kunstwerk; es geht nicht um
die Abbildung der Natur.
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Roman / Textstellen |
Deutung |
Seurat hatte keine glücklichen Menschen gemalt, aber das Bild strahlte eine Ruhe aus, die dem, was wir suchten , am nächsten kam. (S.68) Als wir näher traten, zerfiel das Bild … in ein Meer von kleinen Punkten. (S.68) „ Glück malt man mit Punkten , …. Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen. (S. 69) |
Verhältnis zwischen Romanwirklichkeit und Bild Bezug zur Beziehung des Paares
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Identifizierung der Figuren Die Zuweisung zu einer Figur des Bildes und ihre Korrektur zeigen die unterschiedlichen Vorstellungen, die die Liebenden voneinander haben. Gleichzeitig werden Existenzmöglichkeiten, aber auch Wunsch- und Angstphantasien deutlich. |
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Rollen:
sieht sich selbst als den Mann mit der Trompete:
Agnes:
Agnes sieht sich selbst als das Kind im weißen Kleid.: zentral in der Bildkomposition |
anmutig, - ev. ersehntes weibliches Ideal Rollenübernahme, Identifikation Erzähler: Sprecher, Einfluss, Figur des Künstlers / Wirkung des Schreibens: resigniert Erzwungenes Zuhören, Lärmbelästigung (Liebes)-Abhängigkeit àUnschuld, Reinheit, Hilflosigkeit - Vgl. Farbe des Schnees |
Agnes erscheint schlagfertiger, selbstbewusster als ihr Freund |
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Bezug zu anderen Bildern: Kirchner: Gebirgslandschaft (Komposition aus Gefühl u. Intuition d. Künstlers9 Plakat zum Theaterstück: Kokoschka: Mörder, Hoffnung der Frauen (expressionistische Vision) Video-Bilder: … aber das Bild wird wieder unscharf, … (S. 11) Ich schaute sie an und erkannte sie nicht. Ihr Gesicht erschien mir wie eine unbekannte Landschaft. (S. 58) Es gibt „kein einziges gutes Bild“ von Agnes, das zeigt, wie sie „wirklich“ ist. (S. 48) Das literarische Porträt von Agnes wird bestimmt durch Unsicherheiten und Unwahrheiten. Der Versuch, das gemeinsame Kind zu zeichnen, scheitert. (S. 107) |
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Deutungsmöglichkeiten:
- Teil der Romanhandlung: Das Paar sieht im heiteren Bild die Harmonie, die es sich für seine Beziehung wünscht.
- Abbild der Beziehung des Paares: „eine Freizeitidylle aus im Sommer festgefrorenen Menschen.“ [1]
- Agnes deutet das Bild als Zeichen für die Beziehung: Auch die Liebenden erleben kleine Episoden und Situationen. Erst nach einem zeitlichen Abstand können sie erkennen, was ihre Liebe bedeutet.
Hinweis
Das Bild ist sehr groß, es dominiert den Ausstellungsraum. Die Figuren sind lebensgroß.
Zwischen Rahmen und bildlicher Darstellung verläuft ein Farbband, das nur aus Tupfen besteht:
- Möglichkeit, das Dargestellte ins Unendliche zu imaginieren
- Verweis auf das künstlerische Verfahren: „die reine Lehre“ – Es ist der Betrachter, der das Bild kreiert.
[1] Helmut Karasek, Vorgelesen. Rezension zu Peter Stamms Roman „Agnes“. In: Tagesspiegel, 25.6.2000
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