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Lösung

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Peter Stamm:
"Ich will, dass die Leser nicht ans Lesen denken. Sie sollen nicht auf die Sprache achten. Sie sollen nicht an Sprache denken. Mein Ziel ist erreicht, wenn die Leser nicht merken, dass sie ein Buch in der Hand halten, dass sie eine Art Tagtraum haben. Wenn das klappt, dann entsteht der Eindruck, es liest sich leicht."
http://www.ndr.de/kultur/literatur/buchtipps/nbseeruecken101.html

Arbeitsauftrag

  1. Untersuchen Sie einen Textausschnitt aus dem Roman Agnes und nennen Sie sprachlich-stilistische Mittel, die auf diese Absicht des Autors verweisen.

Lösungshinweis

Der Erzählerbericht ist gekennzeichnet durch Kürze, Verknappung und eine lakonische Grundhaltung. Man kann diesen Stil als vergleichbar mit dem Malstil des Pointilismus sehen: Aus den vielen kleinen Punkten setzt sich das Bild zusammen, aus kurzen, einfachen Sätzen eines verknappten Stils eine Geschichte.  Damit entspricht der Stil der Thematik des Romans: „Glück malt man mit Punkten“.

Stilmerkmale:

Ökonomie des Erzählens

  • meist (extrem kurze) Hauptsätze
  • meist keine oder einfache Verknüpfung syntaktische Verknüpfung mit gängigen Konjunktionen
  • keine erklärenden Übergänge zwischen einzelnen Episoden
  • keine ausführlichen Beschreibungen
  • Logische Verknüpfungen muss der Leser selbst herstellen.
  • schmucklose Sprache: z.B. kaum Attribute
  • einfache Lexik

Daneben ist die Beherrschung stilistischer Merkmale erkennbar:

  • differenzierter Gebrauch der Tempora, des Konjunktivs
  • Vergleiche
  • Metaphern
  • Motive

In der Partnerschaft mit Agnes wird dem Ich-Erzähler die Unzulänglichkeit von Sprache, Gefühle angemessen auszudrücken und mitzuteilen bewusst:

„Später sagte ich zu ihr, daß ich sie liebe, aber es genügte nicht, und weil ich nicht wusste, wie sonst ich das Gefühl beschreiben sollte, schwieg ich wieder, und wir sprachen den ganzen Abend kaum.“ (S. 59)

 

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