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Aufbau des Dramas

 

Akt / Szene

Szenenbe-
zeichnung

Figuren

Zeit (etwa 11 Tage)

Ort der Handlung

öf-
fent-
lich

pri-
vat

Skizzierung der Handlung /
Thematik

Funktion in Bezug auf andere Szenen

 

I. Akt

 

 

 

 

 

 

 

 

Expositi-
on bis II.1

1

Hérault-
Séchelles,

einige Da-
men (am Spieltisch).

Danton, Julie (etwas weiter weg, Danton auf einem Schemel zu den Füßen von Julie).

Danton

Julie

Damen

Hérault-
Séchelles

Camille Desmoulins

Philippeau

28.3.1794

Innen-
raum,

Spielzim-
mer im Freuden-
haus Palais Royal, ehemals Palast von Richelieus

 

 

 

 

X

 

Erster Auftritt Dantons: Was ist Wahrheit? Erkenntnisgewinn und Ausrichtung der eigenen Handlung daran;

Liebe / Kommunikation und Lüge;

Unterschiedliche Formen des Kampfes gegen Robespierre (offene Form und Verweigerung);

Genuss – Kampf

Erstes Wort des Dramas: „Sieh“: Aufforderung des analysierenden Danton – auch an die Zuschauer – das Geschehen kritisch zu reflektieren.

Bezug zum Volk ist nur vermittelt – es bleibt draußen.

 

2

Eine Gasse

Simon

seine Frau

Bürger

Junger Mensch

Robespierre

Weiber

Ohnehosen

Evtl. gleichzei-
tig mit I.1

Straße

 

 

 

 

X

 

Soziale Ungleichheit herrscht weiter – entgegen den Verspre-
chungen der Revolution; Selbstmitleid und Inkonsequenz der Bürger (Simon); Tugend und Lebenssituation (vgl. „Woyzeck“); kurzer Prozess mit vermeintlichem Adligen; Auftritt Robespierres, er beruhigt und lenkt das Volk zu Jakobinern.

Kontrast(e) zu I.1

Auftritt des Volkes vor Auftritt des Gegenspielers Robespierre.

Parallelführung: Moral, Gewalt, Aktion und Verzögerung.

Robespierre führt Volk zu Jakobinern (Übergang zu nachfolgender Szene).

 

3

Der
Jakobiner-
klub

Präsident

Robespierre

Jakobiner

Lyoner

Legendre

Collot d’Herbois

Im
Anschluss an I.2

Jakobi-nerclub

 

 

 

X

 

Robespierre beherrscht die Szene (Rede: Theorie der Revolution; Schrecken ist Waffe für die Tugend).

Fortführung von I.2

Grundlegende Rede von Robespierre, sie offenbart in rhetorisch vollendeter Form die Position und Argumentation Robespierres: „Die Waffe der Republik ist der Schrecken, die Kraft der Republik ist die Tugend.“

Gegensatz zur Rede von Danton in III.4

 

4

Eine Gasse

Lacroix

Legendre

Im Anschluss an I.3

Straße

 

 

 

 

 

X

Reflexion des Auftritts Legendres im Jakobinerclub.

Hinweis auf die unvollendete soziale Revolution; Gefahr für die Dantonisten.

Wer sagt die Wahrheit? Narren, Kinder und Betrunkene; Bezugnahme auf Danton, Hin-
weis auf Zergliederungs-
metapher (Wahrheit/ Schönheit ein Puzzle).

Fortführung der Wahrheitsfrage: Zergliederung;

Soziale Revolution nicht beendet (I.2)

Hoffnungslose Situation der Dantonisten

Danton: „… die Revolution ist noch nicht fertig.“

 

5

Ein Zimmer

Danton

Marion

Lacroix

Legendre

Rosalie

Adelaide

Paris

Beginn evtl.gleichzeitig mit I.4

Zimmer

(im Palais Royal)

 

 

 

 

X

Selbstdarstellung Marions; zu Füßen von Danton entwickelt sie ihre selbstbewusste allumfassende Persönlichkeit Sicherheitsglaube Dantons.

Lacroix berichtet von I.3

Gefahr nochmals verdeutlicht.

Danton in I.1 „ab“, evtl. direkt zu Marion

Gegensatz Danton – Marion (Zergliederung – Synästhetisches Bewusstsein), Danton – Dantonisten (Szene „antwortet“ auf die Frage in I.4, wo Danton sei.).

Die drohende Gefahr, die von Robespierre ausgeht, scheint Danton nicht zu sehen. Ankündigung, am nächsten Tag zu Robespierre zu gehen.

 

6

Ein Zimmer

Robespierre

Danton

Paris

St. Just

Dienerin

Tag nach I.5

(29.3.)

 

Zimmer

 

 

 

 

 

 

 

X

 

Auseinandersetzung Danton – Robespierre, Robespierre besteht darauf, dass soziale Revo-
lution noch nicht fertig sei.

Auseinandersetzung um Tugend und Laster (Antithetik bestreitet Danton).

Reflexionsmonolog von Robes-pierre, tritt ans Fenster – ohne Licht.

Beschluss, die Dantonisten in einem öffentlichen Prozess an-
zuklagen und zu vernichten.

Zweiter Monolog Reflexion am Fenster.

Danton beabsichtigt in Anschluss an Auseinander-
setzung mit Robespierre in die Öffentlichkeit zu gehen „Wir dürfen keinen Augenblick verlieren, wir müssen uns zeigen“.

Im Gegensatz zur politischen Rhetorik in I.2 und Analyse in I.3: Melancholie und Selbst-
zweifel. Danton scheint das Alter-Ego von Robespierre zu sein: „Die soziale Revolution ist noch nicht fertig“ – und später: „… es ist alles wüst und leer – ich bin allein.“ Vgl. Danton in I.2: „[…] die Revolution ist noch nicht fertig und III.9: „O Julie! Wenn ich allein ginge! Wenn sie mich einsam ließe!“ Vgl. auch die Melancholie Dantons in II.4

(Zimmer / Fenster – Freies Feld) und II.5 (Nacht).

Kontrast: Robespierre: „Sie gehen alle von mir“ – Danton: „Wir dürfen keinen Augenblick verlieren, wir müssen uns zeigen! (Danton und Paris ab.)“.

erregen-
des Moment und Klimax

 

(C) Tabelle "Akt" mit freundlicher Genehmigung des Landesinstituts für Schulentwicklung (LS): Werke in Kontexten: Unterrichtsvorschläge und Materialien zu "Dantons Tod", "Homo faber" und "Agnes", Stuttgart 2011, S. 138 - 147

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Unterrichtsgang: Herunterladen [pdf] [144 KB]