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Lösungsvorschläge B

„Dantons Tod“ – Dialoganalyse 3 – Station 7 Lösungsvorschläge

B → C (Aufgabe 1)

Historiker

Der dramatische Dichter (Büchner)

Idealdichter

„trockene Erzählung“ (16)

versetzt sich in das Leben einer Zeit hinein (17)

 

„Charakteristiken“ (17)

„Charaktere“ (18)

„Tugendhelden“ (24)

„Beschreibungen“ (18)

„Gestalten“ (18)

mit „affektiertem Pathos“ (43)

 

→ „Menschen von
    Fleisch und Blut“ (44)

→ „Marionetten“ (43)

Z   I   E   L   E

Nüchterne Darstellung der historischen Realität

„der Geschichte, wie sie sich wirklich begeben, so nahe als möglich zu kommen.“ (19)

Konstruktion einer Welt, wie sie sein sollte (40)

Keine moralische Belehrung, aber Studium der Geschichte und Beobachtung des menschlichen Lebens (31ff.)

moralische Belehrung

Mitempfinden von Leid und Freude in der Welt, wie sie ist (44ff.)

 

 

Positive Vorbilder:
Shakespeare und Goethe

Negatives Vorbild:
Schiller (46f.)

B → C (Aufgabe 2)

Die Marionetten-Metapher ist eng mit der Puppen- und Theater-Metapher verknüpft. Folgende Stellen könnten interessant sein:

  • I.1: Camille fordert ein Ende der „Gladiatorenspiele“ und wünscht sich „olympische Spiele“. Die beiden Bilder stehen für die unterschiedlichen Staatsvorstellungen der Anhänger von Danton und Robespierre. Gleichzeitig erscheint die Ausübung von Macht als eine Theaterinszenierung, bei der die Akteure bestimmte Rollen spielen, also nicht selbstbestimmt agieren können.
  • II.1: Danton verwendet die Theatermetapher („Wir stehen immer auf dem Theater, wenn wir auch zuletzt im Ernst erstochen werden.“), um einerseits die Hinrichtungen als Unterhaltungstheater für das Volk zu charakterisieren und andererseits das ganze Leben als eine Veranstaltung darzustellen, bei der der Einzelne seine ihm zugewiesene Rolle zu spielen hat.
  • II.3: Camille benutzt die Marionettenmetapher, um damit eine Kunstauffassung zu kritisieren, die nur künstliche Ideale hervorbringt, die mit dem wirklichen Leben nichts zu tun haben. Der zweite Herr schwärmt in der Szene davor von so einem „hölzernen“ Theaterstück und zeigt gleichzeitig seine Lebensuntüchtigkeit, indem er sich vor einer Pfütze fürchtet.
  • II.5: Danton benutzt die Puppenmetapher, um die Anhängigkeit des menschlichen Handelns von unergründlichen Kräften auszudrücken.
  • IV.5: Die Gefangenen drücken ihre Todesfurcht und ihre Hoffnungslosigkeit mit Bildern aus, in denen sie selbst Opfer eines Schauspiels sind (z. B. erstickende Goldkarpfen, an deren Todeskampf sich die Götter erfreuen).
  • IV.7: Die Hinrichtung wird als ein Unterhaltungsstück für die hungernden Massen dargestellt.
  • IV.8: Einige „Weiber“ kommen von der Hinrichtung und kommentieren sie wie ein Theaterstück.
  • Zusätzlich: Der Prozess gegen die Dantonisten ist eine einzige Farce. Simon, der Anführer des Verhaftungskommandos, ist von Beruf Souffleur am Theater.

→  Die Marionetten/Puppen- bzw. Theatermetapher verdeutlicht das fatalistische Geschichtsbild von Danton bzw. von Büchner selbst (vgl. den sog. Fatalismus-Brief). Bei dieser Sicht hat der Einzelne kaum einen Einfluss auf den Gang der geschichtlichen Entwicklung. Sein Spielraum ist dadurch begrenzt, dass er nur zwischen den beiden Alternativen wählen kann: entweder der vorwärts drängenden Masse voran schreiten (Robespierre in I.6) oder nicht mitmachen, aussteigen, sich auf die Position des passiven Beobachters zurückziehen (Danton).

C → C*

Individuelle Lösungen.


Fortbildungsmaterial zum standardbasierten und kompetenzorientierten Unterricht im Fach Deutsch (Kursstufe)

  Hintergrundinformationen

 

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