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II. Akt

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Akt / Szene

Sze­nen­be-zeich­nung

Fi­gu­ren

Zeit (etwa 11 Tage)

Ort der Hand­lung

öf-
fent-
lich

pri-
vat

Skiz­zie­rung der Hand­lung /
The­ma­tik

Funk­ti­on in Bezug auf an­de­re Sze­nen


II. Akt








Keine Zu­spit­zung, kein Hö­he­punkt. Wende durch Wen­dung von Dan­ton in II.4


1

Ein Zim­mer


Dan­ton

La­croix

Phil­ip­peau Paris

Ca­mil­le Des­mou­lins


Nach­dem Dan­ton „bei den Sek­tio­nen“ war, ein Tag nach I.6 (30.3.)


Zim­mer














x


Dan­ton wei­gert sich, eine Rede zu hal­ten. Vor­wurf sei­ner Freun­de: er zö­ge­re.

Dan­ton aber ent­zieht der Aus­ein­an­der­set­zung den Boden, indem er nicht den Ein­zel­nen als mög­lich aktiv Han­deln­den be­zeich­net: „…die Re­vo­lu­ti­on hat uns ge­macht…“ und „ … es fehlt uns etwas…“

Auf­kün­di­gung der ver­nunft­ge­steu­er­ten Aus­ein­an­der­set­zung und Auf­he­bung der Ge­gen­sät­ze: „Wir soll­ten uns ne­ben­ein­an­der set­zen und Ruhe haben.“ Vi­si­on einer Ge­sell­schaft ohne oben und unten.

Grund­sätz­li­che Fest­stel­lung: Ster­ben­de wer­den kind­lich, Lan­ge­wei­le führt zur Er­kennt­nis, dass der Kampf auf­ge­ge­ben wer­den muss.

The­ma­tik „so­zia­le Re­vo­lu­ti­on“: Be­zug­nah­me auf I.2, I.4, I.6 und nach­fol­gend II.2 .



2

Eine Pro­me­na­de


„Spa­zier-gän­ger“:

Bür­ger

Simon

Bän­kel-
sän­ger

Bett­ler

Zwei Her­ren

Ro­sa­lie

Sol­dat

Dan­ton

Jun­ger Herr

Ma­dame

Eu­ge­nie


Nach II.1, evtl. Be­ginn vor Ende II.1


Stra­ße
















x



So­zia­le Un­ter­schie­de im Volk wer­den deut­lich und auch die Ängs­te: Erde als „dünne Krus­te“, die brü­chig ist und Angst aus­löst, in ein „Loch“ zu stür­zen. (Vgl. Woyzeck: „[Frei­es Feld, die Stadt in der Ferne] Es geht hin­ter mir, unter mir. - [Stampft auf den Boden:]

Hohl, hörst Du? Alles hohl da unten!“

Zuvor ober­fläch­li­che se­xu­el­le An­spie­lun­gen ge­mischt mit Phra­sen („Die Mensch­heit eilt mit Rie­sen­schrit­ten ihrer hohen Be­stim­mung ent­ge­gen“) und mit pseu­do­phi­lo­so­phi­schen Kunst­ge­sprä­chen (Thea­ter).




Par­al­lel-Szene zu I.2, je­doch scheint eine eher fest­täg­li­che Stim­mung zu herr­schen. Kampf, Auf­ruhr und Dis­tan­zie­rung von den ei­gent­li­chen Zie­len ist in sub­ti­ler Weise Grund­te­nor und zeigt, dass die so­zia­le Re­vo­lu­ti­on ge­schei­tert ist (An­klang an I.2, I.4, I.6. und I.1).

An­ti­t­he­tik der Un­ter­hal­tun­gen der Bür­ger und Dan­tons (Ver­weis auf III.10).

Der zy­ni­sche Kom­men­tar von Dan­ton, der seine Vi­si­on in der vor­an­ge­gan­ge­nen Szene zu wi­der­le­gen scheint („… be­gat­ten wie die Hunde auf der Gasse?“), zeigt seine scharf­sin­ni­ge Be­ob­ach­tung der Wirk­lich­keit.



3

Ein Zim­mer


Dan­ton

Ca­mil­le

Lu­ci­le


Im An­schluss an II.2


Zim­mer







x


Dan­ton er­fährt von be­vor­ste­hen-der Ver­haf­tung und er­klärt sich be­reit zu ster­ben. Er sei „nicht träg, aber müde“. Er geht spa­zie­ren (An­schluss an nächs­te Szene).


The­men­be­zug­nah­me auf II.2: Ge­spräch über Kunst und Künst­ler

Par­al­le­le Lu­ci­le – Ma­ri­on (Syn­äs­the­sie).

Lu­ci­le er­ahnt das Ende.



4

Frei­es Feld


Dan­ton


Gegen Ende von II.3 geht Dan­ton, in II.4 be­fin­det er sich auf dem frei­en Feld.


Feld au­ßer­halb der Stadt








x


Selbst­re­fle­xi­on Dan­tons, der die Au­to­no­mie des (Ge­schichts-) Ge­dächt­nis­ses an­er­ken­nen muss, da es kein Ver­ges­sen geben könne: „es ist alles wie eben“.


Kei­n­Ent­schei­dungs­mo­no­log, son­dern Ver­ge­wis­se­rung und Be­zug­nah­me auf den „Fa­ta­lis­mus“, hier im Sinne des nicht Ver­ges­sen-Kön­nens und damit des nicht Wei­ter­le­ben-Kön­nens.

Kon­trast„frei­es Feld“ – un­freie Ent­schei­dungs­op­ti­on.


Peri-
petie mit III.9 und 10


5

Ein Zim­mer.

Es ist Nacht.


Dan­ton

Julie


Nacht nach II.4


Zim­mer, An­fang am Fens­ter















x


Fort­set­zung der Re­fle­xi­on in der Nacht.

Blick­rich­tung ge­gen­über vor­her­ge­hen­der Szene ver­än­dert.


Enge Ver­knüp­fung mit II.4: Evo­ka­ti­on der Sep­tem­ber­mor­de, Stil­le und Lärm, „am Fens­ter“ und „frei­es Feld“. Re­fle­xi­on von Dan­ton wird von Julie als „rufen“ ge­deu­tet.

Vom Feld in die Stadt (II.4), nun von der Stadt ins Drau­ßen (Fens­ter, Par­al­le­len: Be­zug­nah­me auf Ro­bes­pierre am Fens­ter (I.6) und Julie – Dan­ton (I.1 „Du kennst mich, Dan­ton“)

„Pup­pen sind wir…“: Par­al­le­le zum Brief an die Braut vom 10. März 1834 „Der Ein­zel­ne nur Schaum auf der Welle, die Größe ein blo­ßer Zu­fall, die Herr­schaft des Ge­nies ein Pup­pen­spiel, ein lä­cher­li­ches Rin­gen gegen ein eher­nes Ge­setz, […].“



6

Stra­ße vor Dan­tons Haus



Simon

Bür­ger­sol­da-
ten

Ers­ter Bür­ger

wei­te­re



Di­rek­ter An­schluss an II.5, evtl. Über­schnei­dung mit II.6.



Stra­ße







x



Ver­haf­tung Dan­tons, an­ge­führt von Simon.


Kon­trast zu den Sze­nen, in denen Simon eine Rolle spielt (I.2 und II.2). Aus dem be­trun­ke­nen Souf­fleur ist der An­füh­rer der Bür­ger­sol­da­ten ge­wor­den.




7

Der Na­tio­nal­kon­vent


Grup­pe von De­pu­tier­ten

Le­gend­re

Prä­si­dent

Ro­bes­pierre

St. Just


Di­rek­ter (nicht un­be­dingt zeit­glei­cher) An­schluss an II.6


Ver­samm-
lungs­saal






x



De­bat­te im Na­tio­nal­kon­vent, Reden von Ro­bes­pierre und St. Just.


Recht­fer­ti­gung der Ge­walt durch das Gleich­heits­prin­zip.

Vor­aus­deu­tung auf Sturz von Ro­bes­pierre.

Re­vo­lu­ti­ons­my­thos wird be­schwo­ren.



(C) Ta­bel­le "Akt" mit freund­li­cher Ge­neh­mi­gung des Lan­des­in­sti­tuts für Schul­ent­wick­lung (LS): Werke in Kon­tex­ten: Un­ter­richts­vor­schlä­ge und Ma­te­ria­li­en zu "Dan­tons Tod", "Homo faber" und "Agnes", Stutt­gart 2011, S. 138 - 147

zu­rück: II. Akt

 

Un­ter­richts­gang: Her­un­ter­la­den [pdf] [144 KB]