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III. Akt

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

 

Akt / Szene

Szenenbe-
zeichnung

Figuren

Zeit (etwa 11 Tage)

Ort der Handlung

öf-
fent-
lich

pri-
vat

Skizzierung der Handlung /
Thematik

Funktion in Bezug auf andere Szenen

 

III. Akt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1

Das

Luxembourg, ein Saal mit Gefangenen

Chaumette, Payne

Mercier

Hérault-Séchelles

Danton

Philippeau

Camille

Gefangene

Im

Anschluss an II.6

Nacht 30.3./31.3.

Gefängnis







x

 

Gottesbeweise werden diskutiert

Danton wird als Gefangener hereingeführt.

Grundfragen: Gottesbeweis und Ursachen des menschlichen Leidens.

Thematische Vorausdeutung auf IV.5.

 

2

Ein Zimmer

 

Fouquier-Tinville. Herman

Im

Anschluss an II.7, gleichzeitig mit III.1

Amtsstube

 



x

 

Planung eines Komplotts, damit die Verurteilung von Danton gesichert ist. Geschworene sollen nicht ausgelost, sondern bestimmt werden.

Verknüpfung der Anklage gegen Danton mit der gegen Fälscher (Verweis auf Motiv Wahrheit – Trug).

 

3

Die

Conciergerie

Ein Korridor

Lacroix,

Danton

Mercier

Gefangene

Gleichzeitig mit III.2

 

Gefängnis






x

 

Danton nennt das „langsame Morden“ „grässlich und ebenso unvermeidlich“ und übernimmt damit die Verantwortung

Verweis auf II.7 (Gleichheitsprinzip).

Worte sind mit den Taten identisch, das Zeichen mit dem Bezeichneten. Mercier: „Blickt um euch, das alles habt ihr gesprochen; es ist eine mimische Übersetzung eurer Worte.“ Das Rätsel um das Nicht-Reden-Wollen Dantons scheint hier seine Auflösung zu finden.

retardie-
rendes Moment

 

4

Das Revolutions-
tribunal

 

Herman

Danton

Nach III.3

 

Tribunal

 









x

 

Zweites Verhör.

Verteidigungsrede Dantons, er nimmt bereits am Anfang das Urteil an, verweist jedoch auf seine Taten für die Revolution und erhält dafür Beifall

Parallele zu III.9 und Kontrast zur Rede von Robespierre in I.3.

Danton hält eine „stümperhafte“ (van Kem-pen 2005, S. 137) Verteidigungsrede. Sie „erfüllt weder formal noch inhaltlich die Kriterien, die nach klassischer rhetorischer Lehre eine korrekte und erfolgreiche Verteidigungsrede ausmachen.“ (ebd.). Die Rede „destruiert dem juridischen Code“ und macht dadurch „das Verfahren als institutionalisierte Verlaufsform der Ermittlung überflüssig.“ (ebd., S. 139)

 

5

Das

Luxembourg.

Ein Kerker

Dillon

Laflotte

Gefange-nenwärter

Etwas zeitversetzt zu III.4

 

Gefängnis

 






x

 

Informationen vom Auftritt Dantons vor dem Tribunal bewirken den Plan zu seiner Befreiung (Massen sollen mobilisiert werden).

 

Scheinbare Wende, die aber durch die ausdrückliche Vorwegnahme des Endes durch Danton – und des Wissens des Rezipienten um den Gang der Geschichte – nicht Ernst genommen wird, sondern als vergeblicher Versuch erscheint. General Dillon wird von Laflotte bespitzelt.

 

scheinbare Peripetie

 

6

Der Wohlfahrts-
ausschuss

 

Barère

St. Just

Collot

Billaud

Schließer

Im

Anschluss an III.5

Sitzungs-
raum

 







x

 

Entdeckung des Befreiungsplans und Reaktion von St. Just.

Auch Mitglieder des Wohlfahrtsausschuss führen ein Le-ben wie die Dantonisten.

Vorausdeutung, den Rahmen des Dramas sprengend: Barère, Collot und Billaud sind für den Sturz von Robespierre verantwortlich und zeigen sich hier in ähnlicher Pose und in ähnlichen Lebensumständen wie die Dantonisten. Die Zweifel an der moralischen Verantwortbarkeit und dem Sinn der Revolu-tion verweisen auf I.6 (Robespierre) und II.5 (Danton).

 

 

7

Die Conciergerie

 

Lacroix

Danton

Philippeau

Camille

Anschluss an III.4

 

Gefängnis

 

 





x

Reflexionen der Gefangenen über die Bedeutung des nahenden Todes. Formulierung (vor-) letzter Worte.

 

Das Nichts als Begriff für Gott oder als Beg-riff für Tod.

Formulierung der Hoffnungslosigkeit; Dan-ton: „Ich kann nicht sterben.“

Bezug auf II.4 (Verlust des Gedächtnisses durch den Tod), III.1, III.4 und IV.3.

 

8

Ein Zimmer

 

Fouqier

Amar

Vouland

Gleichzeitig mit Anschluss an III.7

 

Arbeitsraum des Sicherheits-
ausschusses

 

 



x

Umsetzung der in III.6 von St. Justs geplanten Intrige, die durch Verrat von Laflotte möglich wurde.

 

Bezug zu III.5 und Anschluss an III.6.

 

 

9

Das Revolutions-
tribunal

 

Danton

Fouqier

Amar

Vouland

3. Verhand-
lungstag

 

Tribunal

 




x

 

Dantons Anklage: St. Just und Robespierre.

Abbruch der Verhandlung.

Der konterrevolutionäre Plan (III.5 und III.6) wird gegen Danton gewandt.

Bezug zu Thema „Soziale Revolution“; Zustimmung bei den Zuhörern.

Kontrast zu III.10.

retardie-
rendes Moment

 

10

Platz vor dem Justizpalast

 

Volkshaufe

Erster Bürger

Zweiter Bürger

Anschluss an III.9

 

Platz

 






x

 

Entscheidung des Volkes gegen Danton.

 

Erster und Zweiter Bürger vertreten die Positionen für und gegen Danton. Differen-zierungsversuche.

„Alle“ wenden sich gegen Danton, als sein Lebensstil und seine vermeintlichen Verbindungen ins Ausland genannt werden. Kontrast zu II.4 (Danton wird nicht in den Pantheon der Geschichte aufgenommen).

 

(C) Tabelle "Akt" mit freundlicher Genehmigung des Landesinstituts für Schulentwicklung (LS): Werke in Kontexten: Unterrichtsvorschläge und Materialien zu "Dantons Tod", "Homo faber" und "Agnes", Stuttgart 2011, S. 138 - 147

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