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Anwendung auf umgangssprachlichen Dialog

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

4. Anwendung auf umgangssprachlichen Dialog

Die Schülerinnen und Schüler entscheiden nun selbst oder erhalten durch die Lehrkraft die Empfehlung, welche der drei nachfolgenden abgestuften Übungsblätter sinnvoll erscheinen, um die Dialoganalyse fortzusetzen.

4.1.1. Übung (wenig Vorwissen - Niveau A)

Aufgaben

Antworten

Lösungshinweise  (nicht im Schülerbogen, sondern nur für die Auswertung)

Sprecher 1: Hier kann man leicht stolpern

Sprecher 2: Ich bin ja nicht blind

Listen Sie die Absichten auf, die Sprecher 1 mit seiner Äußerung verbinden könnte.

 

Warnung an Sprecher 2:

Inhaltsaspekt betonen: Information über Gefährlichkeit des Geländes

Besorgnis gegenüber Sprecher 2:

Beziehungsaspekt betonen: „Ich weiß dies, weil ich erfahrener oder aufmerksamer bin“

Vorwurf an Sprecher 2:

Sprecher 2 geht unaufmerksam, deshalb muss Sprecher 1 Sprecher 2 darauf hinweisen, dass das Gelände gefährlich ist.

Listen Sie die Absichten auf, die Sprecher 2 mit seiner Äußerung verbinden könnte

 

Inhaltsaspekt wird als Beziehungsaspekt gedeutet, will zurückspiegeln, dass Sprecher 2 keine untergeordnete Position einnimmt (z.B. genau beobachten kann).

Unwahrscheinlich, dass „stolpern“ missverstanden wurde und Sprecher 1 davon ausgehen könnte, Sprecher 2 sei tatsächlich blind.

Welche Modelle zur Kommunikation lassen sich anwenden?

 

Bühler, Watzlawick, Schulz von Thun

4.1.2. Übung (Vorwissen vorhanden - Niveau B)

Sprecher 1: Hier kann man leicht stolpern

Sprecher 2: Ich bin ja nicht blind

Aufgabe: Listen Sie die Aspekte und Fragen auf, unter denen dieser Sprechakt untersucht werden kann und gliedern Sie diese.

Bearbeitung

Lösungshinweise (nicht für den Schülerbogen, sondern für die Auswertung)

 

  1. Fragen zum Kontext, der hier nicht aufgeführt ist (auch: fehlende Hinweise zu Mimik und Gestik)
  2. Liste von Möglichkeiten, wie die Äußerungen gemeint und wie sie verstanden werden können.
  3. Aussagen zum Inhalts- und Beziehungsaspekt, der sich aus dem Sprechakt ergibt.
  4. Anwendung des Vier-Ohren-Modells
4.1.3 Übung (Vorwissen vorhanden - Niveau C)

Sprecher 1: Hier kann man leicht stolpern

Sprecher 2: Ich bin ja nicht blind

Aufgaben: Analysieren Sie diesen Dialog. Legen Sie anschließend dar, wodurch Sprecher Missverständnisse vermeiden können.

4.1.4 Produktionsorientierte Übung

Sprecher 1: Hier kann man leicht stolpern

Sprecher 2: Ich bin ja nicht blind

Aufgaben

  1. Sprechen Sie den Dialog und erproben Sie möglichst viele unterschiedliche Intonationen.
  2. Erläutern Sie anschließend, welche unterschiedlichen Verständnisweisen sich für den Hörer warum ergeben. Nutzen Sie dafür auch die Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit den Kommunikationsmodellen.

Mögliches Vorgehen

  1. Zweiergruppen erproben unterschiedliche Varianten des Dialogs.
  2. Die Unterschiede werden schriftlich erläutert und begründet und anschließend Tonaufnahmen der Varianten aufgezeichnet (z.B. mit dem Handy).
  3. Die Aufnahmen werden mit einer anderen Zweiergruppe ausgetauscht, damit erprobt werden kann, ob die unterschiedlichen Verständnisweisen der sprachlichen Äußerungen erkannt werden. Dazu notiert die Zweiergruppe ihre Deutung der gesprochenen Dialoge.
  4. Anschließend werden die Rückmeldungen mit den eigenen Notizen verglichen.

In den Erläuterungen zu den Varianten sollten die Erkenntnisse aus den Kommunikationsmodellen explizit angewandt werden.

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