Übung Niveaustufe C
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
9.1.5 Übung Niveaustufe C
Aufgabe: Beschreiben Sie die Dialoge des Dramenausschnittes, indem Sie wichtige Merkmale und Typen berücksichtigen. Ziehen Sie am Ende daraus eine Schlussfolgerung.
Beispiele aus:
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Erster Akt
Hérault-Séchelles, einige Damen am Spieltisch.
DANTON. Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das cœur und anderen Leuten das carreau hin. – Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. JULIE. Glaubst du an mich? DANTON. Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab, – wir sind sehr einsam. JULIE. Du kennst mich, Danton. DANTON. Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber Er deutet ihr auf Stirn und Augen. da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. – […] DANTON. Nein, Julie, ich liebe dich wie das Grab. JULIE sich abwendend. O! DANTON. Nein, höre! Die Leute sagen, im Grab sei Ruhe, und Grab und Ruhe seien eins. Wenn das ist, lieg ich in deinem Schoß schon unter der Erde. Du süßes Grab, deine Lippen sind Totenglocken, deine Stimme ist mein Grabgeläute, deine Brust mein Grabhügel und dein Herz mein Sarg. – […] Camille Desmoulins und Philippeau treten ein. HÉRAULT. Philippeau, welch trübe Augen! Hast du dir ein Loch in die rote Mütze gerissen? Hat der heilige Jakob ein böses Gesicht gemacht? Hat es während des Guillotinierens geregnet? Oder hast du einen schlechten Platz bekommen und nichts sehen können? […] CAMILLE. Der göttliche Epikur und die Venus mit dem schönen Hintern müssen statt der Heiligen Marat und Chalier die Türsteher der Republik werden. – Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen! DANTON. Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge? CAMILLE. Was soll das hier? Das versteht sich von selbst. DANTON. O, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen? PHILIPPEAU. Wir und die ehrlichen Leute. DANTON. Das ›und‹ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles! CAMILLE. Wenn du das weißt, warum hast du den Kampf begonnen? DANTON. Die Leute waren mir zuwider. Ich konnte dergleichen gespreizte Katonen nie ansehn, ohne ihnen einen Tritt zu geben. Mein Naturell ist einmal so. Er erhebt sich. JULIE. Du gehst?
DANTON
zu Julie.
Ich muß fort, sie reiben mich mit ihrer Politik noch auf. –
Im Hinausgehn.
Zwischen Tür und Angel will ich euch prophezeien: die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir alle können uns noch die Finger dabei verbrennen.
[…] Georg Büchner: Dantons Tod. |
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Schlussfolgerung |
(C) Text " Georg Büchner, Dantons Tod: Erster Akt" Text mit freundlicher Genehmigung der Zenodot Verlagsgesellschaft mbH
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Baustein 2 - Soziale Verhältnisse
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