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Volksszenen Arbeitsblatt 1b

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

"Dantons Tod": Dialoganalyse 2 - Sprache als Spiegel sozialer Verhältnisse - Volksszenen (AB 1b)

B - Ausschnitt 1 aus II.2

  BETTLER: singt :
Eine Handvoll Erde
und ein wenig Moos
 
5
ROSALIE: zu Adelaiden :
Mach fort, da kommen Soldaten,
wir haben seit gestern nichts
Warmes in den Leib gekriegt.
 
 
10
BETTLER: Ist auf dieser Erde
einst mein letztes Los!
Meine Herren, meine Damen!
  SOLDAT: Halt! Wo hinaus meine Kinder?
Zu Rosalie : Wie alt bist du?
  ROSALIE: So alt wie mein kleiner Finger.
  SOLDAT: Du bist sehr spitz.
15 ROSALIE: Und du sehr stumpf.
  SOLDAT:
Er singt :
So will ich mich an dir wetzen.
Christinlein, lieb Christinlein mein,
Tut dir der Schaden weh, Schaden weh,
Schaden weh, Schaden weh!
20 ROSALIE singt : Ach nein, ihr Herrn Soldaten,
Ich hätt` es gerne meh, gerne meh,
Gerne meh, gerne meh!

(C) Text "Dantons Tod" Text mit freundlicher Genehmigung der Zenodot Verlagsgesellschaft mbH
  http://www.zeno.org/Literatur/M/B%C3%BCchner,+Georg/Dramen/Dantons+Tod

B - Ausschnitt 2 aus II.2

 
 
25
JUNGER HERR: Ach Madame, der Ton einer Glocke,
das Abendlicht an den Bäumen,
Blinken eines Sterns;
 
 
 
 
30
MADAME: Der Duft einer Blume,
diese natürlichen Freuden,
dieser reine Genuss der Natur! Zu ihrer Tochter :
Sieh, Eugenie, nur die Tugend hat
Augen dafür.
  EUGENIE küsst ihrer Mutter die Hand :
Ach Mama, ich sehe nur Sie!
  MADAME: Gutes Kind!
 
35
JUNGER HERR: zischelt Eugenien in`s Ohr :
Sehen Sie dort die hübsche Dame
mit dem alten Herrn?
  EUGENIE: Ich kenne sie.
  JUNGER HERR: Man sagt, ihr Friseur habe sie à
l`enfant frisiert.
40 EUGENIE: lacht : Böse Zunge!
 
 
 
 
45
JUNGER HERR: Der alte Herr geht neben bei,
er sieht das Knöspchen schwellen
und führt es in die Sonne spazieren
und meint, er sei der Gewitterregen,
der es habe wachsen machen.
  EUGENIE: Wie unanständig, ich hätte Lust
rot zu werden.
  JUNGER HERR: Das könnte mich blass machen.

Arbeitsanweisungen:

  1. Lesen Sie die beiden Dialoge in verteilten Rollen laut vor und testen Sie dabei verschiedene Ausspracheversionen.
  2. Klären Sie die folgenden stilistischen Aspekte:
    Warum steht am Ende von Zeile 25 ein Semikolon und kein Satzschlusszeichen?
    Markieren Sie im zweiten Dialog alle Bilder und Wortspiele. Erläutern Sie ihre Funktion.
  3. Erklären Sie die Bedeutung von Zeile 38 f. im Zusammenhang des Dialogs mit Hilfe der Worterläuterungen Ihrer Textausgabe.
  4. Vergleichen Sie schriftlich in eigenen Worten, was das Thema der beiden Dialoge ist.
  5. Erläutern Sie die Bedeutung des Bettlers im ersten Dialog.
  6. Teilen Sie sich die folgenden Untersuchungsaspekte auf, bearbeiten Sie Ihre Aspekte in EA und halten Sie Ihre Ergebnisse stichwortartig fest (achten Sie auf Belege):
    - Figurenkonstellation
    - Gesprächstyp
    - Gesprächsverhalten
    - Figurensprache
    - Gesprächsverlauf
    Sie können in Ihrem Heft oder Ordner oder Buch nachschlagen, wenn Sie Hilfe im Detail brauchen.
  7. Tauschen Sie Ihre Ergebnisse aus und verständigen Sie sich auf eine einheitliche, in sich stimmige Lesart.
  8. Wählen Sie einen Dialog aus und gestalten Sie Subtexte.
  9. (Falls Sie schneller als die anderen Teams gearbeitet haben, können Sie auch für den zweiten Dialog Subtexte gestalten und / oder sich mit der kompletten Szene II, 2 vertraut machen.)

(C) Text "Dantons Tod" Text mit freundlicher Genehmigung der Zenodot Verlagsgesellschaft mbH
  http://www.zeno.org/Literatur/M/B%C3%BCchner,+Georg/Dramen/Dantons+Tod

  Volksszenen Arbeitsblatt 1c

 

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