Figurensprache
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Dialoganalyse 2 - Sprache als Spiegel sozialer Verhältnisse - Selbsteinschätzung der Zwischendiagnose
Die folgenden Lösungen sind als Vorschläge gedacht und haben keinen Ausschließlichkeitsanspruch. Sie sollen einen Rahmen anbieten, der eine ungefähre Einschätzung des bei dieser Aufgabe realisierten Ausprägungsgrades der interpretatorischen Fähigkeiten ermöglicht. Weiterhin sollen sie bei der Erstellung eines individuellen Traingsprogrammes helfen. In Klammern [...] stehen Ergebnisse, die eine besondere Leistung darstellen und über das C-Niveau hinausgehen.
Teilaspekte |
A |
B |
C |
Figuren-sprache |
Ich habe folgende sprachliche Mittel entdeckt und beschrieben:
- Die umgangssprachlichen Elisonen (Z. 27 und 64) drücken die eigentlich schwermütigen Gedanken des Lebensüberdrusses in einem lockeren Ton aus, wodurch der Wunsch zu sterben verharmlost wird. - Die Wiederholung in Z. 71f. dient der Bekräftigung der Illusion von Danton, dass Robespierre seinen großen Revolutionskollegen nicht antasten wird. - Der Parallelismus im Satzbau in Z. 13-16 (Aneinanderreihung von fünf Imperativen) soll den Appell von Lacroix intensivieren. |
Ich habe durchgehend gezeigt, welcher Zusammenhang zwischen den von mir entdeckten sprachlichen Mitteln und dem Inhalt besteht. Zum Beispiel:
- Z. 4-10: Dantons Äußerung
-Danton verwendet die Metaphern vom „Rock“ (Z. 26 und 61) und vom „armseligen Instrument“ (Z. 27.), um seine Vision vom passiven und seelenlosen Menschen zu verdeutlichen. Der Mensch wird verdinglicht, indem er auf die Rolle eines „Rockträgers“ bzw. einer Geige, die nur einen Ton abgeben kann, reduziert wird.
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Ich habe zusätzlich erkannt, dass Dantons Sprache sich von der Sprache seiner Freunde durch die Verwendung vieler origineller und drastischer Bilder unterscheidet, wodurch sich Danton als individueller Charakter deutlich von den Nebenfiguren abhebt. Nur Camille verwendet ähnlich kräftige Bilder in Z. 43-47, aber er imitiert dabei nur Dantons Sprache, um seine Verbundenheit und unverbrüchliche Gefolgschaft mit Danton zum Ausdruck zu bringen. Besondere Bedeutung hat die Theatermetapher, da sie in zynischer Weise Dantons pessimistische Menschensicht und sein fatalistisches Geschichtsbild verdeutlicht (Z. 52-58). Zynisch ist die Vorstellung, dass die Menschen, hier das Volk, wie Theaterzuschauer jede Art von Schauspiel, selbst das grausamste, zu genießen bereit sind, Hauptsache, sie entkommen ihrer Langeweile. Den Schauspielern, die für die Akteure der Revolution stehen, bleibt keine andere Freiheit, als freiwillig in den frühen Tod zu gehen, um dem bösen Spiel ein Ende zu machen. Diese Stelle korrespondiert mit der zentralen Aussage in Z. 35f.: „Wir haben nicht die Revolution, sondern die Revolution hat uns gemacht.“ Der Fatalismus der Geschichte besteht also darin, dass die Revolutionsführer keinen wirklichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung haben, sondern selbst nur Getriebene sind. [Bei der Theatermetapher bleibt allerdings offen, wer der Autor, Schöpfer oder „Strippenzieher“ des Revolutionsstückes ist. Und auch im Schlüsselzitat Z. 35f. wird nicht deutlich, wer oder was sich hinter dem Abstraktum der die Verhältnisse bestimmenden „Revolution“ verbirgt. Es gibt also keine orientierende Instanz mehr. Alles geschieht nur, damit die gewalttätige Menge sich nicht langweilt. Eine normensetzende Kraft findet sich weder außerhalb des Menschen (Gott?) noch innerhalb des Menschen (Vernunft? Gewissen?). Dies könnte der eigentliche Grund für Dantons Verzweiflung und Lebensüberdruss sein.] |
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