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Kom­pe­tenz­ras­ter

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

4. Kom­pe­tenz­ras­ter: Werk­ver­gleich

(Ach­tung: Die­ses Ras­ter er­fasst nur einen Teil – näm­lich die letz­te Teil­auf­ga­be – des im Ab­itur zu schrei­ben­den Auf­sat­zes)

Kri­te­ri­um

A

B

C

Er­fas­sung der Auf­ga­ben­stel­lung / des Ver­gleich­s­as­pekts

Be­griff­li­che Klä­rung des Ver­gleichs­the­mas

Der Be­griff, der dem Ver­gleichs­the­ma zu­grun­de liegt (z.B. ‚Schuld’), wird im all­ge­mei­nen schlüs­sig ver­wen­det, aber nir­gends ge­klärt. Ein Wan­del oder eine Nu­an­cie­rung des Be­griffs kom­men nicht in den Blick.

Der Be­griff, der dem Ver­gleichs­the­ma zu­grun­de liegt (z.B. ‚Schuld’), wird zwar ein­gangs ge­klärt, dann aber zu wenig kon­se­quent (d.h. immer wie­der an­ders ohne dies zu be­grün­den) oder zu kon­se­quent (d.h. ohne mög­li­che sub­jek­ti­ve oder his­to­ri­sche Wand­lun­gen des Be­griffs zu er­ken­nen) an­ge­wen­det.

Der Be­griff, der dem Ver­gleichs­the­ma zu­grun­de liegt (z.B. ‚Schuld’), wird ein­gangs ge­klärt und kon­se­quent ver­wen­det. Ver­än­de­run­gen und un­ter­schied­li­che Nu­an­cen des Be­griffs wer­den er­kannt und im Ver­gleich nach­ge­zeich­net und er­läu­tert.

Text­erfas­sung

Abs­trak­ti­ons­ver­mö­gen / Be­griff­lich­keit

Die Un­ter­su­chung bleibt sehr nach am Text. Ein­zel­ne Pas­sa­gen äh­neln In­halts­an­ga­ben, abs­trak­te Be­grif­fe wer­den kaum ver­wen­det.

Die Un­ter­su­chung geht vom Text aus, ver­mei­det aber In­halts­an­ga­ben fast voll­stän­dig. Ein­zel­ne abs­trak­te Be­grif­fe wer­den zu­tref­fend ver­wen­det.

Die Un­ter­su­chung stützt sich auf Lek­tü­re-Er­geb­nis­se und kommt dabei ganz ohne In­halts­an­ga­ben aus. Die meis­ten As­pek­te wer­den be­griff­lich ab­stra­hiert oder sub­su­miert.

Bezug der Text­stel­len auf das Ge­samt­werk

Ein­zel­ne ein­schlä­gi­ge Text­stel­len wer­den ins­ge­samt zu­tref­fend er­fasst, meist je­doch ohne Rück­be­zug auf das Ge­samt­werk.

Meh­re­re ein­schlä­gi­ge Text­stel­len wer­den meist zu­tref­fend er­fasst, je­doch nur ge­le­gent­lich mit Rück­be­zug auf das Ge­samt­werk.

Die für das Thema we­sent­li­chen Text­stel­len wer­den zu­tref­fend er­fasst und auf das je­wei­li­ge Werk be­zo­gen.

Werk­ver­gleich

Ge­wich­tung der zwei (drei) Werke

Der Auf­satz geht auf alle zwei (drei) Werke ein, be­rück­sich­tigt man­che aber eher ober­fläch­lich (meist zu star­ker Ak­zent auf jenem Werk, aus dem der Text­aus­zug stammt).

Der Auf­satz geht auf alle zwei (drei) Werke ein und stellt je­weils zen­tra­le As­pek­te dar. Ein Ak­zent auf dem vor­ge­leg­ten Werk ist er­kenn­bar, doch sind alle drei Werke an­ge­mes­sen be­han­delt.

Der Auf­satz geht auf alle zwei (drei) Werke glei­cher­ma­ßen ein und stellt je­weils die we­sent­li­chen As­pek­te dar.

Mehr­fach geht die Dar­stel­lung ins De­tail und be­legt große Text­kennt­nis.

Auf­bau / An­ord­nung des Ver­gleichs

(vgl. z.T. sinn­ge­mäß die Niko Ge­dicht­ver­gleich)

Der Auf­bau ist block­wei­se (d.h. Werk für Werk) und damit zu wenig as­pek­t­ori­en­tiert, so dass das zwei­te (und drit­te) Werk letzt­lich nicht aus­rei­chend in den Ver­gleich ein­be­zo­gen und somit zu wenig ge­wür­digt wird (wer­den). Erst nach dem block­wei­sen Durch­gang wer­den Be­zü­ge her­ge­stellt  und diese ver­gli­chen, so dass Par­al­le­len und Kon­tras­te nur ver­ein­zelt in den Blick ge­nom­men wer­den und im Auf­satz recht iso­liert blei­ben.

Der Auf­bau ist as­pek­t­ori­en­tiert und be­rück­sich­tigt für jeden As­pekt alle Ver­gleichs­wer­ke. So wer­den Par­al­le­len und Kon­tras­te immer wie­der in den Blick ge­nom­men, ohne dass diese aber ge­bün­delt auf den Ge­samt­zu­sam­men­hang der Deu­tung be­zo­gen wer­den. Die An­ord­nung der As­pek­te er­scheint zum Teil be­lie­big.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler füh­ren die as­pek­t­ori­en­tier­te Dar­stel­lung der Ein­zel­wer­ke und den Ver­gleich in­ein­an­der ver­zahnt in einem Durch­gang aus. Dabei zei­gen sie durch­weg Über­blick und Struk­tu­rie­rungs­ver­mö­gen. Der Ver­gleich führt zu einer ge­gen­sei­ti­gen Er­hel­lung der Werke.

Die An­ord­nung der As­pek­te ist schlüs­sig und für die Leser nach­voll­zieh­bar. So ent­steht ein schlüs­si­ges lo­gi­sches Gan­zes.

Über­lei­tung

Der Ver­gleichs­teil des Auf­sat­zes nennt Titel und Au­to­ren der Ver­gleichs­wer­ke sowie das Ver­gleichs­the­ma. Der Zu­sam­men­hang mit dem In­ter­pre­ta­ti­ons­teil wird aber nicht ex­pli­zit her­ge­stellt, so dass der Ver­gleichs­teil recht un­ver­mit­telt be­ginnt und etwas an­ge­hängt wirkt.

Der Ver­gleichs­teil des Auf­sat­zes nennt Titel, Au­to­ren und Gat­tun­gen der Ver­gleichs­wer­ke sowie das Ver­gleichs­the­ma. Der Zu­sam­men­hang mit dem In­ter­pre­ta­ti­ons­teil wird ex­pli­zit her­ge­stellt, bleibt aber eher äu­ßer­lich und wirkt etwas for­mel­haft.

Der Ver­gleichs­teil des Auf­sat­zes nennt Titel, Au­to­ren und Gat­tun­gen der Ver­gleichs­wer­ke sowie das Ver­gleichs­the­ma. Der Zu­sam­men­hang mit dem In­ter­pre­ta­ti­ons­teil wird ex­pli­zit her­ge­stellt und es wird er­kenn­bar, warum der Ver­gleich an­ge­stellt wird, z.B. indem der letz­te As­pekt der In­ter­pre­ta­ti­on schon dem Ver­gleichs­the­ma ent­spricht.

Sprach­li­che Ge­stal­tung

Der Ver­gleich ist sprach­lich wenig dif­fe­ren­ziert durch­ge­führt. Die Ein­zel­as­pek­te sind sel­ten auf den Be­griff ge­bracht und kaum oder ste­reo­typ mit­ein­an­der ver­bun­den. Bei ver­glei­chen­den Sät­zen kommt immer wie­der das­sel­be Vo­ka­bu­lar zum Ein­satz (z.B. „aber“, „auch“). Für dif­fe­ren­zier­te Aus­sa­gen über meh­re­re Texte wer­den meist meh­re­re Sätze be­nö­tigt, was um­ständ­lich wirkt.

Der Ver­gleich ist sprach­lich recht dif­fe­ren­ziert durch­ge­führt. Die Ein­zel­as­pek­te sind teil­wei­se be­griff­lich zu­tref­fend be­nannt. Mehr­fach ge­lin­gen schlüs­si­ge Ver­bin­dun­gen der As­pek­te, dabei kommt – wie auch bei ver­glei­chen­den Sät­zen – nicht immer das­sel­be Vo­ka­bu­lar zum Ein­satz. Dif­fe­ren­zier­te Aus­sa­gen über meh­re­re Werke sind teil­wei­se in ein­zel­nen Sät­zen for­mu­liert, doch wer­den diese ge­le­gent­lich falsch oder un­über­sicht­lich.

Der Ver­gleich ist sprach­lich dif­fe­ren­ziert durch­ge­führt. Die Ein­zel­as­pek­te sind be­griffs­si­cher be­nannt und schlüs­sig mit­ein­an­der ver­bun­den. Bei ver­glei­chen­den Sät­zen kommt ein brei­tes Vo­ka­bu­lar zum Ein­satz. Dif­fe­ren­zier­te Aus­sa­gen über meh­re­re Werke sind z.T. in ein­zel­nen, poin­tier­ten Sät­zen for­mu­liert.

Um­gang mit der vor­ge­leg­ten Text­stel­le

Nach der In­ter­pre­ta­ti­on der vor­ge­leg­ten Text­stel­le wer­den deren Er­geb­nis­se zu­grun­de ge­legt, ohne dass die Text­stel­le unter der Per­spek­ti­ve des Ver­gleichs­the­mas wei­ter be­leuch­tet würde.

An ein­zel­nen Stel­len wird kurz auf die Text­stel­le Bezug ge­nom­men. Dies dient der Ar­gu­men­ta­ti­on im Werk­ver­gleich als Beleg und Ver­an­schau­li­chung.

An meh­re­ren Stel­len wird auf die Text­stel­le Bezug ge­nom­men. Dies dient der Ar­gu­men­ta­ti­on im Werk­ver­gleich und führt neue As­pek­te der Text­stel­le vor Augen, die erst dem ver­glei­chen­den Blick sicht­bar wer­den.

Werk­be­zü­ge

An­ge­mes­se­ne Kennt­nis der Texte und Deu­tun­gen ist er­kenn­bar, doch sind die Er­geb­nis­se meist all­ge­mein for­mu­liert und nur sel­ten aus den Wer­ken be­legt. (NB: Ein prä­zi­ser Stel­len­nach­weis wird nicht er­war­tet.)

Die Dar­stel­lung wird ge­le­gent­lich durch Werk­be­zü­ge kon­kre­ti­siert und plau­si­bel ge­macht. (NB: Ein prä­zi­ser Stel­len­nach­weis wird nicht er­war­tet.)

Die Dar­stel­lung wird durch­ge­hend durch Werk­be­zü­ge kon­kre­ti­siert und plau­si­bel ge­macht.

(NB: Ein prä­zi­ser Stel­len­nach­weis wird nicht er­war­tet.)

Er­geb­nis

Die Er­geb­nis­se des Ver­gleichs sind zu­sam­men­fas­send for­mu­liert. Dabei wird vom De­tail teil­wei­se ab­stra­hiert. Eine Be­wer­tung der Er­geb­nis­se wird ver­sucht, be­rück­sich­tigt aber nicht die Ge­schicht­lich­keit der Texte und des Le­sers.

Die Er­geb­nis­se des Ver­gleichs sind zu­sam­men­fas­send for­mu­liert. Dabei wird vom De­tail meist ab­stra­hiert. Die Be­wer­tung der Er­geb­nis­se be­rück­sich­tigt teil­wei­se die Ge­schicht­lich­keit der Texte und des Le­sers.

Die Er­geb­nis­se des Ver­gleichs sind zu­sam­men­fas­send for­mu­liert und er­öff­nen von dort aus einen neuen Ho­ri­zont. Dabei wird vom De­tail ab­stra­hiert. Die Be­wer­tung der Er­geb­nis­se be­rück­sich­tigt die Ge­schicht­lich­keit der Texte und des Le­sers.


Kom­pe­tenz­ras­ter: Her­un­ter­la­den [doc] [109 KB]