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8. Übertragung in die eigene Lebenswelt (Kapitel 11)

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

 

Hier geht es darum, Parallelen zwischen den Erfahrungen des Protagonisten und einer bibli­schen Geschichte zu erkennen bzw. zu erarbeiten, also noch nicht um eine Transferleistung im üblichen Sinne, sondern um die Übertragung in die eigene Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Die Aufforderung zur Bildbetrachtung ist gekoppelt mit der Aufgabe, einen Bezug zwischen Bild und Text herzustellen; die Aufgabe, die Szene nachzustellen erfordert Empa­thie- und Sprachfähigkeit; der anschließend verwendete Operator „Erkläre“ zeigt darüber hin­aus an, dass es jetzt um eine Leistung geht, die eigenständig formuliert werden muss. Die Diskussion über mögliche Bewertungen des Verhaltens des älteren Bruders im Gleichnis kann bereits zu einer ersten Deutung der Geschichte führen, die in der Hausaufgabe verlangt wird. Die weiterführenden Aufgaben nehmen zum einen die Perspektive des Protagonisten in den Blick als auch die Lebenswelt der Leserinnen und Leser und bieten verschiedene Anknüp­fungsmöglichkeiten.

Arbeitsblatt: Im Land der Verlorenen

Nachdem Moritz ein missglücktes Treffen mit seinem Vater hinter sich gebracht hat, fährt er zu Frau Schmidt ins Altenheim. Ausgerechnet heute erzählt sie ihm das Gleichnis vom verlo­renen Sohn.

Aufgaben für alle

  • Lest die Geschichte in der Bibel nach: Sie steht im Lukasevangelium, Kapitel 15.
  • Im Kursbuch Religion 1 findet ihr ein Bild des Malers Rembrandt 1 , der die „Heimkehr des verlorenen Sohns“ dargestellt hat. Betrachtet das Bild. Sucht dann in der Ge­schichte den Bibelvers, der das, was auf dem Bild sichtbar ist, beschreibt.
  • Schaut euch die Gesichter genau an . Stellt die Szene nach und schreibt die Gedanken auf , die den Personen in diesem Augenblick durch den Kopf gehen könnten.
  • Erklärt schriftlich, warum der ältere Bruder des verlorenen Sohns nicht mitfeiern will. Lest euch eure Erklärungen gegenseitig vor und besprecht , welche am meisten ein­leuchtet.
  • Diskutiert darüber, ob ihr sein Verhalten richtig findet.

Vorschläge, wie ihr weitermachen könnt:

  1. Als Frau Schmidt geendet hat, überlegt Moritz, dass man die Geschichte mal anders­rum erzählen müsste – als Geschichte vom verlorenen Vater 2 . Könnt ihr euch vorstel­len, wie er auf diese Idee kommt? Was würde in dieser Geschichte vom verlorenen Vater passieren? Erzählt sie der Klasse aus seiner Perspektive .
  2. Wäre es möglich, dass sich so eine Geschichte heute noch ereignet? Gibt es heute noch „verlorene Söhne“? Überlegt, welche Personen (oder Gruppen) man heute so be­zeichnen könnte. Erzählt ein modernes Gleichnis von einem verlorenen Sohn und sei­ner Heimkehr. Ihr könnt es auch als Rollenspiel gestalten und anschließend der Klasse vorführen.
  3. Lest Lukas 15,1-7 und 8-10: Vergleicht die beiden Geschichten mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn und schreibt (in einer Tabelle) auf: Was ist ähnlich, was ist anders? Moritz fragt Frau Schmidt, warum Jesus die Geschichte überhaupt erzählt hat 3 . Lest nach, was Frau Schmidt antwortet (S.158f.), und besprecht, ob ihr einverstanden seid. Ergänzt, wenn nötig, ihre Antwort.
  4. Stellt euch vor: Moritz trifft auf dem Nachhauseweg zufällig seinen Vater. Die beiden gehen ein Stück miteinander, der Vater teilt Moritz mit, dass er auf keinen Fall den Kontakt mit ihm und Anna abbrechen will, auch wenn er aus der gemeinsamen Wohnung auszieht. Wie könnte Moritz reagieren? Probiert verschiedene Möglichkeiten aus und spielt sie der Klasse vor. Diskutiert, welche Möglichkeit ihr für die beste haltet, welche für die wahrscheinlichste.


Evaluation


Umsetzungsbeispiel KompRU mit einem Jugendbuch:
Herunterladen [pdf] [80 KB]



1   Kursbuch Religion 1, S. 133.
2   J. H. Claussen: Moritz und der liebe Gott, S. 159.
3   ders., S. 158
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