Die Standards zu „Reformation“ im Bildungsplan
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Wer eine Unterrichtssequenz zum Thema Reformation konzipiert, ist mit dem Problem konfrontiert, Schwerpunkte setzen zu müssen, wohl wissend, dass es eine Vielzahl guter Argumente gäbe, die für andere Akzente sprächen.
Die vorliegende Einheit folgt den Vorgaben des Bildungsplanes, in dem 3 Schwerpunkte auszumachen sind: Bibelübersetzung und Bedeutung der Bibel für die ev. Kirche, die Rechtfertigungslehre und die Ursachen der Kirchentrennung. Im Zentrum steht die Gestalt Martin Luthers.
Einige wichtige Ereignisse und Themen fehlen, so z.B. der Augsburger Religionsfriede, Luthers Rolle im Bauernkrieg, Perspektiven der Schweizer Reformatoren, die Bedeutung Philipp Melanchthons, das Augsburger Bekenntnis, die Auseinandersetzung mit Thomas Müntzer und lokalgeschichtliche Ereignisse.
Hier sind didaktische Entscheidungen der jeweiligen Lehrperson gefragt, die sinnvollerweise die Kooperation mit dem Geschichtsunterricht suchen wird.
Die hier ausgearbeitete Sequenz folgt im Aufbau der biographischen Entwicklung Luthers und der Abfolge der zeitgeschichtlichen Ereignisse.
Die Standards werden meist nicht in einzelnen Stunden, sondern über 2-3 Stunden hinweg in den Blick genommen. Einige Standards bedürfen einer Korrektur und Ergänzung.
Die Standards – Kompetenzen und Inhalte im Bildungsplan:
Die Schülerinnen und Schüler
- können Luthers Bibelübersetzung erzählerisch in seine Biographie einbetten
- kennen die kulturelle Wirkung der Lutherbibel
- können die zentrale Bedeutung der Bibel in der evangelischen Kirche darlegen und begründen
- können darstellen, inwiefern die Wiederentdeckung des menschenfreundlichen Gottes auf Luther befreiend gewirkt hat
- können zeigen, dass die in der Reformation neu entdeckte Bedeutung Jesu sich in konkreter Kritik an der katholischen Kirche ausgewirkt hat
- können Ursachen der Kirchentrennung in der Reformation darstellen.
Der 1. Standard lässt sich gut umsetzen. Er ist bereits operationalisiert und entspricht den Fähigkeiten, die Schülerinnen und Schüler in diesem Alter mitbringen (vgl. hierzu 8. Stunde und 9. Stunde ).
Der 2. Standard bleibt sehr allgemein, er müsste im Rückblick auf die gesamte Einheit eingelöst sein.
Der 3. Standard wird, ausgehend von einer Anforderungssituation, in der
8. Stunde
angestrebt, aber schon in der
6. Stunde
, in Luthers Begründung in Worms, angebahnt.
Der 4. Standard nimmt inhaltlich einen besonderen Stellenwert ein, deshalb wird, ausgehend von der 2. Stunde , immer wieder darauf eingegangen: Im Streit um den Ablass ( 4. Stunde ) und den Schriften von 1520 ( 5. Stunde ) und der Übersetzung von Psalm 23 ( 9. Stunde ).
Theologisch unklar formuliert ist der 5. Standard. Luther argumentiert in seiner Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche christologisch, deshalb müsste der Standard hier zumindest „…neu entdeckte Bedeutung Jesu Christi“ lauten.
Allerdings formuliert dieser Standard einen hohen Anspruch, der sich in der 7./8. Klasse nur bedingt einlösen lässt. In der vorliegenden Einheit geht es hier um die Sakramente (damit sind die Schülerinnen und Schüler auch im Zusammenhang mit ihrer Konfirmation befasst) und das „Priestertum aller Gläubigen“. Explizit setzen sich die Schülerinnen und Schüler damit in der
5. Stunde
auseinander.
Vertieft werden die Kenntnisse und Fähigkeiten in der 11. Stunde , in der „Einrichtung eines Kirchenraumes“ und deren theologischer Begründung.
Unterrichtseinheit Reformation:
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