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2.4 Fazit: Fest­stel­lun­gen für den auf­bau­en­den Lern­pro­zess im Re­li­gi­ons­un­ter­richt

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

  • SuS haben im All­ge­mei­nen be­stimm­te mo­ra­li­sche Zielvor­stellungen, z.B. an­de­ren hel­fen, Un­ge­rech­tig­kei­ten er­ken­nen und ggf. ein­grei­fen (fair trade).
  • In Klas­se 5-8 (even­tu­ell auch 5-9) ver­ba­li­sie­ren die SuS ihre ei­ge­ne mo­ra­li­sche In­tui­ti­on, ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gisch ist eine ethi­sche Re­fle­xi­on von Nor­men noch nicht mög­lich.
  • Ab Klas­se 9/10 (eher Klas­se 10) sind die SuS zu­neh­mend in der Lage, ethi­sche Theo­ri­en zu er­fas­sen und vor die­sem Hin­ter­grund ei­ge­nes oder frem­des Han­deln bzw. Hand­lungs­ent­schei­dun­gen ethisch zu be­grün­den.
  • In Klas­se 10 kann ver­sucht wer­den, die SuS durch Ver­mitt­lung der Grund­ge­dan­ken der uti­li­ta­ris­ti­schen Ethik ge­wis­ser­ma­ßen die Ent­wick­lung zur Kohl­berg-Stufe 5 zu er­mög­li­chen.
  • Eine ge­naue Er­ar­bei­tung der de­on­to­lo­gi­schen Ethik, also die Be­grün­dung und An­wen­dung des Ka­te­go­ri­schen Im­pe­ra­tivs als Kri­te­ri­um für das Mo­ra­li­sche, kann von SuS in Klas­se 9/10 auf­grund ihrer ko­gni­ti­ven und mo­ra­li­schen Ent­wick­lung je­doch kaum ge­leis­tet wer­den (Klas­se 12/13 in G9 wären dafür op­ti­mal).
  • Der Grund­ge­dan­ke der de­on­to­lo­gi­schen Ethik, dass es schlicht­weg mo­ra­li­sche Ver­pflich­tun­gen für jeden Men­schen gibt (z.B. die Wahr­heit zu sagen oder nicht zu töten), soll­te in das Un­ter­richts­ge­spräch be­wusst in­te­griert wer­den.
  • Ethi­sche Ur­teils­bil­dung wird durch mo­ra­lisch-ethi­sches Ar­gu­men­tie­ren ge­för­dert, indem mo­ra­li­sche Pro­ble­me iden­ti­fi­ziert, ana­ly­siert, Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven auf­ge­baut, Lösungs­vorschläge be­ur­teilt und ein ei­ge­nes Ur­teil be­grün­det wer­den.
  • Durch mo­ra­lisch-ethi­sches Ar­gu­men­tie­ren wird die Hal­tung des Re­spekts vor den Stand­punkten an­de­rer ein­ge­übt.
  • Schu­le als Le­bens­raum bie­tet viel­fäl­ti­ge kon­kre­te und reale An­läs­se zum mo­ra­li­schen Ler­nen: Klas­sen­rat, Lö­sung von Kon­flik­ten, Streit­schlich­ter, Um­gang mit Mob­bing, Lüge, Wahr­heit, Be­trug und Un­ge­rech­tig­keit, So­zi­al­prak­ti­kum etc.
  • Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt und an au­ßer­schu­li­schen Lern­or­ten wer­den Si­tua­tio­nen ge­schaf­fen, in denen Wert­hal­tun­gen durch­lebt wer­den (Gleich­nis­se er­zäh­len, Rol­len­spie­le, Stand­bil­der, in­ne­re Mo­no­lo­ge, Sozial­praktikum, Dia­ko­nie-Pro­jekt).
  • Me­tho­den, die den Per­spek­ti­ven­wech­sel trai­nie­ren, för­dern die Fä­hig­keit, un­mit­tel­ba­re Kon­flik­te unter Wah­rung der Rech­te und Ach­tung der Würde an­de­rer aus­zu­tra­gen (z.B. im Rol­len­spiel Kon­flikt­lö­sun­gen ent­wer­fen).

 

2.3 Auf­bau­mo­dell

2. Ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­sche und neu­ro­phy­sio­lo­gi­sche Grund­be­din­gun­gen

3. Pla­nung des auf­bau­en­den Lern­pro­zes­ses


Auf­bau­en­des Ler­nen in der Se­kun­dar­stu­fe I: Ethi­sche Kom­pe­tenz
Mo­ra­li­sches und ethi­sches Re­flek­tie­ren: Her­un­ter­la­den [pdf] [441 KB]