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M 9.2 Psalm 23

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Anton Koberger,
Nürnberg 1483

Der Herr regieret mich
und mir gebrist nichts.
Und an der stat der weyde
do satzt er mich.
Er hat mich gefüret
auff dem wasser der widerbringung.
Er bekeret mein seel.
Er füret mich auss auff die steyg
der gerechtigkeit.
umb seinen namen.
Wann ob ich gee
in mitt des schatten des todes.
ich fürcht nit die ubeln ding
wann du bist bey mir.
Dein rut und dein stab.
die selb haben mich getröstet.

Martin Luther,
Wittenberg 1545

Der Herr ist mein Hirte
Mir wird nichts mangeln.
2  Er weidet mich auff einer grünen Awen
und füret mich
zum frischen Wasser.

3  Er erquicket meine Seele
er füret mich
auf rechter Strasse
umb seines Namens willen.
4  Und ob ich schon wandert
im finstern Tal
fürchte ich kein Unglück
Denn du bist bey mir
Dein Stecken und Stab
trösten mich.

Quelle: Das Kursbuch Religion 1, S.145 Hrsg. Kraft, G. et.al. Calwer Verlag 2007


Aufgabe: Ob und wie es Martin Luther gelungen ist, seine Vorstellungen umzusetzen, kannst du an seiner Übersetzung des Psalms 23 selbst überprüfen!

  1. Notiere, was dir im Vergleich der beiden Übersetzungen auffällt.

  2. Auch wenn man bei einer Übersetzung versucht dem Originaltext so nahe wie möglich zu kommen, spielen eigene Überzeugungen und Erfahrungen bei der Wahl von Bildern oder Formulierungen eine Rolle.

    Beschreibe, welches „Bild“ von Gott A. Koberger bzw. M. Luther mit ihrer jeweiligen Übersetzung weitergeben wollten. (Achte dabei auf Formulierungen wie „Der Herr regieret mich“ und „der Herr ist mein Hirte“ oder „Er bekeret mein seel“ und „Er erquicket meine Seele“.)

  3. Stelle Verbindungen zwischen Luthers Gottesbild im Psalm 23 und dem, was du bisher schon über Luther weißt, her.

  4. Martin Luther hat in seiner Übersetzung des Römerbriefes folgenden Satz formuliert: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Röm 3,28 )

    Vergleicht man seine Übersetzung mit dem griechischen Originaltext, stellt man fest, dass das Wort „allein“ dort nicht steht.
    Suche eine Erklärung dafür, warum Luther sich nicht exakt an seine Vorlage gehalten hat.


M 10.1 Infoblatt Katharina von Bora


Materialien Reformation: Herunterladen [pdf] [1,5 MB]