Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

5. Der auf­bau­en­de Lern­pro­zess in Klas­se 7/8

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Um mo­ra­li­sches Ler­nen grund­le­gend auf­zu­bau­en, geht es, ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­sche Grund­ge­ge­ben­hei­ten be­rück­sich­ti­gend, in Klas­se 7/8 auch um das Durch­le­ben von mo­ra­lisch re­le­van­ten Si­tua­tio­nen, mensch­li­chen Pro­ble­men und Kon­flik­ten, in denen so­zi­al wich­ti­ge Werte the­ma­ti­siert und ver­an­schau­licht wer­den. Das kann z.B. durch Rol­len­spie­le im Zu­sam­men­hang mit der Un­ter­richts­ein­heit Amos er­fol­gen, aber auch und ins­be­son­de­re durch das Vor­bild­ler­nen : Ler­nen an Vor­bil­dern, die Mit­ge­fühl, Ver­läss­lich­keit, Ver­zei­hen, Barm­herzigkeit, Hilfs­be­reit­schaft ohne An­se­hen der Per­son, To­le­ranz ge­gen­über Frem­den etc. vor­le­ben.

Denn was Men­schen jeden Al­ters wirk­lich um­treibt, sind „Ge­füh­le, Ge­schich­ten und vor allem an­de­re Men­schen.“ 1 Unser Ge­hirn lernt vor allem an­hand von Bei­spie­len, und je mehr po­si­ti­ve Emo­tio­nen dabei be­tei­ligt sind, desto eher führt dies zu den ent­spre­chen­den Re­prä­sen­ta­tio­nen im Ge­hirn. In emo­tio­nal be­ein­dru­cken­den Er­zäh­lun­gen und Be­rich­ten ver­pack­te Werte wer­den eher in­ter­na­li­siert und füh­ren eher zu Re­prä­sen­ta­tio­nen im Ge­hirn als Fak­ten, ethi­sche Theo­ri­en oder abs­trak­te Prin­zi­pi­en.

Als eine Mög­lich­keit der Um­set­zung des Vor­bild­ler­nens bie­tet sich in Klas­se 7/8 das Pro­jekt „Local He­roes“ an, bei dem das Leit­me­di­um Lk 10 und Lk 15 als di­dak­ti­scher roten Faden wei­ter­ge­führt und zur Be­wäl­ti­gung der Aus­gangs­kom­pe­ten­zen im Stan­dard­zeit­raum 7/8 und des Etap­pen­ziels für die mo­ra­li­schen Ur­teils­bil­dung er­neut her­an­ge­zo­gen wird:

Als Aus­gangs­kom­pe­ten­zen 7/8 die­nen:

  • SuS kön­nen Bei­spie­le von Un­ge­rech­tig­keit be­schrei­ben und nach deren Ur­sa­chen fra­gen.
  • SuS ken­nen die bi­bli­sche Wei­sung, für Ge­rech­tig­keit ein­zu­tre­ten, und kön­nen ihr ei­ge­nes Ge­rech­tig­keits­emp­fin­den dazu in Be­zie­hung set­zen.
  • SuS kön­nen zei­gen, dass Hilfs­be­reit­schaft zu einem bes­se­ren Zu­sam­men­le­ben in der Ge­sell­schaft bei­trägt.


Das Etap­pen­ziel für die mo­ra­li­sche Ur­teils­bil­dung für Ende Klas­se 8 lau­tet:

  1. SuS kön­nen die Si­tua­ti­on be­schrei­ben.
  2. SuS kön­nen das Pro­blem er­ken­nen und ana­ly­sie­ren.
  3. SuS kön­nen die Pro­blem­lö­sung be­schrei­ben.
  4. SuS kön­nen die Hand­lungs­op­ti­on(en) be­wer­ten und ihre Be­wer­tung al­ters­ge­mäß nor­ma­tiv be­grün­den.


5.1 Schrit­te der mo­ra­li­schen Ur­teils­bil­dung
5.2 Vor­bild­ler­nen

6. Der auf­bau­en­de Lern­pro­zess in Klas­se 9/10


Auf­bau­en­des Ler­nen in der Se­kun­dar­stu­fe I: Ethi­sche Kom­pe­tenz
Mo­ra­li­sches und ethi­sches Re­flek­tie­ren: Her­un­ter­la­den [pdf] [441 KB]



1   Man­fred Spit­zer, Ler­nen, Ge­hirn­for­schung und die Schu­le des Le­bens, Ber­lin 2003, S. 453.