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Volksszenen Arbeitsblatt 1a

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

"Dantons Tod": Dialoganalyse 2 - Sprache als Spiegel sozialer Verhältnisse - Volksszenen (AB 1a)

A - Ausschnitt aus II.2

  EIN BÜRGER: Meine gute Jaqueline, ich wollte sagen Corn, wollt` ich Cor
  SIMON: Cornelia, Bürger, Cornelia.
  BÜRGER: Meine gute Cornelia hat mich mit einem Knäblein erfreut.
  SIMON: Hat der Republik einen Sohn geboren.
5 BÜRGER: Der Republik, das lautet zu allgemein, man könnte sagen
  SIMON: Das ist`s gerade, das Einzelne muss sich dem Allgemeinen
  BÜRGER: Ach ja, das sagt meine Frau auch.
  BÄNKELSÄNGER: Was doch ist, was doch ist
Aller Männer Freud und Lüst?
10 BÜRGER: Ach mit den Namen, da komm ich gar nicht in`s Reine.
  SIMON: Tauf` ihn Pike, Marat.
  BÄNKELSÄNGER: Unter Kummer, unter Sorgen
Sich bemühn vom frühen Morgen
Bis der Tag vorüber ist.
15 BÜRGER: Ich hätte gerne drei, es ist doch was mit der Zahl drei, und dann was ützliches und was Rechtliches, jetzt hab` ich`s: Pflug, Robespierre.
Und dann das dritte?
  SIMON: Pike.
20 BÜRGER: Ich dank Euch, Nachbar. Pike, Pflug, Robespierre, das sind hübsche Namen, das macht sich schön.
  SIMON: Ich sage dir, die Brust deiner Cornelia, wird wie das Euter der römischen Wölfin, nein, das geht nicht. Romulus war ein Tyrann, das geht nicht.

(C) Text "Dantons Tod" Text mit freundlicher Genehmigung der Zenodot Verlagsgesellschaft mbH
  http://www.zeno.org/Literatur/M/B%C3%BCchner,+Georg/Dramen/Dantons+Tod

Arbeitsanweisungen:

  1. Lesen Sie den Dialog zwischen dem Bürger und Simon in verteilten Rollen drei Mal laut. Beachten Sie dabei die Satzzeichen.
  2. Klären Sie die Zeichensetzung:
    Warum steht am Ende mancher Äußerungen (z. B. in Z. 1) kein Satzschlusszeichen?
    Welche Bedeutung hat der Doppelpunkt in Z. 16?
    Warum steht nach „Wölfin“ (Z. 23) ein Komma und kein Punkt?
  3. Klären Sie die Bedeutung der Ihnen unbekannten Wörter mit Hilfe der Worterläuterungen Ihrer Textausgabe.
  4. Fassen Sie schriftlich in eigenen Worten zusammen, was das Thema des Gesprächs ist.
  5. Teilen Sie sich die folgenden Untersuchungsaspekte auf, bearbeiten Sie Ihre Aspekte in EA und halten Sie Ihre Ergebnisse stichwortartig fest (achten Sie auf Belege):
    • Figurenkonstellation (sozialer Status, Beziehung der Figuren, Interessen der Figuren,
      Bedeutung des Gesprächs für ihre Beziehung, Charakterisierung der Figuren);
    • Gesprächstyp (Verhör, Interview, Enthüllungsgespräch, Einschüchterungsgespräch, Entscheidungsgespräch, zerstreutes oder zerfallenes Gespräch, symmetrische oder komplementäre Kommunikation);
    • Gesprächsverhalten (Absichten, Strategien, Gesprächssteuerung, Sprechhaltung, Gestik, Mimik);
    • Figurensprache (Stil, rhetorische Mittel, Sprechakte);
    • Gesprächsverlauf (Pausen, Unterbrechungen, Sprecherwechsel, Missverständnisse, Ironie, Redeanteile, Aneinandervorbeireden oder Aufeinandereingehen).
  6. Tauschen Sie Ihre Ergebnisse aus und verständigen Sie sich auf eine einheitliche, in sich stimmige Lesart.
  7. Integrieren Sie in Ihre Analyse folgende zwei Zusatzinformationen:
    • Simon erhält im Personenverzeichnis eine Zusatzbezeichnung.
    • Beliebte Namen während der zweiten Phase der Revolution von 1792 bis 1794 waren:
      Baptiste-Patriote, Louis-Républicain, Marie-Patriote-Républicaine, Immortelle-Victoire, Tell, Scipio, Leonidas, Philosophie, Egalité, Sansculotte.
  8. Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen dem Dialog von Simon und dem Bürger und dem eingestreuten Gesang des Bänkelsängers her.

(Falls Sie schneller als die anderen Teams gearbeitet haben, nutzen Sie bitte die gewonnene Zeit, um Ihre Aufschriebe zu gliedern. Sie können sich auch alternativ mit der kompletten Szene II, 2 vertraut machen.)

  Volksszenen Arbeitsblatt 1b

 

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