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Baustein 2 – Soziale Verhältnisse

"Dantons Tod": Dialoganalyse 2 - Verlaufsskizze

Erarbeitung 1: homogene PA mit AB 1

Die Schüler und Schülerinnen dürfen sich ihre Partner selber aussuchen. Sie bekommen aber das Arbeitsblatt vom Lehrer zugeteilt, der darauf achtet, dass alle drei Niveaus gleichmäßig vergeben werden und jedes Team eine ihm angemessene Aufgabe erhält, ohne dass es zu Diskriminierungseffekten kommt. Am besten holen sich die Schüler, sobald sie ein Team gebildet haben, ihr Arbeitsblatt vorne beim Lehrer ab.

Da es sich um eine PA handelt, muss sie während des Unterrichts erfolgen. Als HA kann aber die sorgfältige Verschriftlichung der entsprechenden Arbeitsanweisungen (zum Beispiel 4 und 5) erfolgen.

Erarbeitung 2: heterogene GA mit AB 2

Es werden Dreier-Gruppen gebildet, damit in jeder Gruppe jedes Niveau vertreten und keine Gruppe zu groß ist. Wenn es zahlenmäßig nicht ganz aufgeht, müssen im schlimmsten Fall zwei Gruppen aus vier Schülern bestehen und jeweils ein Niveau doppelt besetzt werden. Dann muss aber darauf geachtet werden, dass das doppelt besetzte Niveau von zwei Schülern aus unterschiedlichen Teams repräsentiert wird.

Auch in dieser Phase kann die sorgfältige Verschriftlichung (hier der Bereich der Ergebnissicherung) in die häusliche Arbeit verlagert werden. Auch ein repräsentatives Ergebnisprotokoll durch einen oder zwei Schüler, das für alle fotokopiert wird, wäre denkbar, könnte aber auch den Effekt haben, dass auf die Ergebnissicherung in der GA zu wenig Wert gelegt wird (der bequemere Weg). Außerdem ist die individuell erstellte Ergebnissicherung viel lernintensiver (vgl. Neurobiologie), auch wenn die Ergebnisse nicht hundertprozentig sind.

Sehr viel Wert muss auf Form (Lesbarkeit) und Umfang (kurz) der Vergleichstabelle gelegt werden. Hier darf und soll der Lehrer auch gegebenenfalls eingreifen, um die Qualität für den nächsten Schritt zu gewährleisten.

Präsentation der Vergleichstabellen:

Dies könnte in einer Art Museumsspaziergang durchgeführt werden. Die Schüler bilden kleine Teams (nicht mehr als 4 Personen), die von Plakat zu Plakat wandern. An jedem Plakat steht ein Vertreter der Gruppe, die das Plakat erstellt hat, und erläutert in etwa zwei Minuten die kurz gefassten Eintragungen. Bei sechs Durchgängen kann eine entsprechende Festigung gewährleistet werden, sowohl bei den Präsentatoren (jeder stellt sein Plakat zwei Mal vor, dann wird er abgelöst), als auch bei den Zuhörern (die in der Regel vier Vorträge hören).

Erarbeitung 3: EA + UG mit AB 3

Die erste Arbeitsanweisung eignet sich gut für eine HA.

Die Plakate können nach dem Prinzip der wachsenden Gruppe zuerst in Vierer-, dann in Achter-Gruppen und schließlich im UG besprochen, geordnet und eingruppiert werden. Ein vorläufiges Ergebnis sowie noch offene Fragen als Ausgangspunkt für das weitere Vorgehen sollten besprochen und dann von den Schülerinnen und Schülern festgehalten werden.

Vertiefung 1 mit AB 1a-c zu Robespierre (homogene PA + GA) mit AB 4

Die Verteilung der Niveaustufen kann aus der Phase der Erarbeitung 1 übernommen werden. Da gegen Ende dieser Phase sich jeweils zwei homogene Partner-Gruppen zu Vierer-Teams zusammenschließen sollen, ist es sinnvoll, wenn auch etwas willkürlich, eine gleichmäßige Verteilung der Niveaus beizubehalten. Die Bildung der Vierer-Gruppen dient auch einer ersten Ergebnis-sicherung, da der Informationsaustausch eine Voraussetzung für die erfolgreiche Bearbeitung der letzten Anweisung darstellt.

Ergebnissicherung und  Vertiefung 2 (heterogene GA) mit AB 5

Die Vierer-Gruppen stellen zunächst ihr Ergebnis der letzten (produktiven) Aufgabe vor. Im UG können Rückmeldungen und Fragen besprochen werden.

 Anschließend werden wieder – wie beim zweiten Schritt (Erarbeitung 2) – heterogene Dreier-Gruppen gebildet, die gemeinsam AB 5 bearbeiten.

Die während der GA erstellten  Steckbriefe werden ausgehängt. Die Lernenden sollen in EA die Steckbriefe vergleichen und sich Notizen dazu machen, die anschließend im UG besprochen werden, um die bisher gewonnenen Eindrücke von Robespierre und Danton gegeneinander abzuwägen, nicht-belegbare Einschätzungen auszuschließen und eventuell bestehende Widersprüche oder Fragen für die weitere Unterrichtsarbeit festzuhalten.

AB 6 kann entweder in PA während des Unterrichts erledigt oder als HA ausgelagert werden. Mit Hilfe der beiden Brief-Ausschnitte soll der Fokus noch einmal auf die Funktion der Volksszenen und die teils derb-gewalttätige, teils religiös überhöhte Sprache gelenkt werden.

Zwischendiagnose

Die Zwischendiagnose schließt den zweiten Baustein ab. Die Lernenden sollen das in Baustein 1 und 2 Gelernte auf eine neue Situation übertragen, nämlich die Szene II,1, in der man beobachten kann, wie der innere Kreis um Danton miteinander die gefährliche politische Situation analysiert und diskutiert. Dabei werden in geistesgeschichtlicher Hinsicht Dantons Skepsis und Zweifel hinsichtlich der Resultate der Revolution und seiner eigenen Rolle dabei deutlich, die sich in den Formen einer passiven Beobachterposition im Rahmen des Weltschmerzes äußern. Sprachlich spielt dabei die Theater-Metapher eine besondere Rolle. Die Aufgabe entspricht einem mittleren Niveau, enthält aber durch den weltanschaulichen Aspekt und die Bedeutung der Bildersprache einen Bereich, der für eine angemessene Erschließung ein C-Niveau voraussetzt.

Die Lernenden sollen dazu angehalten werden, für die Bearbeitung der Aufgabe gezielt die Worterläuterungen ihrer Textausgabe zu nutzen.

Die Zwischendiagnose will vor allem den Lernenden selbst Gelegenheit geben, ihren augenblicklichen Stand zu überprüfen und daraus Schwerpunkte für ein selbstbestimmtes Training im Rahmen des dritten Bausteines abzuleiten. Sie sollen sich dabei auch der Verantwortung für ihren Lernfortschritt bewusst werden und gleichzeitig Hilfen angeboten bekommen, wo sie bei ihrem individuellem Training ansetzen können. Um dies praktisch zu ermöglichen, soll kein kompletter Aufsatz erstellt, sondern nur ein Teilaspekt stichwortartig bearbeitet werden. Neben dem Zeitfaktor spielt dabei besonders die Überlegung mit, eine entsprechende Trennschärfe durch Reduktion zu gewährleisten.

Der Lehrer kennt in dieser Phase der Kursstufe seine Schülerinnen und Schüler schon sehr genau und kann als Lerncoach jedem eine individuelle und passgenaue Aufgabe zuordnen, indem er den entsprechenden Teilaspekt (vgl. den Auswertungsbogen) in die Aufgabenstellung einfügt. Die Bearbeitung sollte in EA erfolgen. Die Auswertung kann als Selbsteinschätzung mit Hilfe des entsprechenden Bogens, der in der Form eines stärkenorientierten Kompetenzrasters angelegt ist, durch die Schüler selbst erfolgen. Die Lernenden entscheiden danach selbstständig, ob sie an dem vorgegebenen Teilaspekt in der anschließenden Trainingsphase noch weiter  arbeiten wollen. In jedem Fall sollen sie zwei Teilaspekte für die Trainingsphase auswählen, wobei hier auch wieder der Lehrer beratend zur Seite stehen kann. Weiterhin ist die Station 7 ein Pflichtbaustein für alle Lernenden, da hier etwas wichtiges Neues eingeführt wird, nämlich der Aspekt der Intertextualität. Auf diese Weise ergibt sich eine Mischung aus Wahl- und Pflichtteil, die dafür sorgt, dass einerseits die Lernenden mit in die Verantwortung eingebunden werden und andererseits alle einen wichtigen neuen Aspekt erarbeiten. Auf jeden Fall müsste noch eine Phase der Besprechung und Rückmeldung eingeplant werden, da die Schüler auch von den Ergebnissen aus den Stationen, die sie nicht bearbeitet haben, profitieren können.

Als Ergänzung und Abschluss des zweiten Bausteines bietet sich der sog. Fatalismus-Brief Büchners an, mit dessen Hilfe die weltanschauliche Position von Danton vertieft und auch noch einmal gegenüber der Haltung von Robespierre abgegrenzt werden kann. Der Vergleich mit Robespierre kann aber auch innerhalb des Bausteins 4 vorgenommen werden, falls eine Rede von Robespierre (und nicht von St. Just) für die Analyse ausgewählt wird. Der Büchner-Brief kann arbeitsteilig vorbereitet und traditionell im UG ausgewertet werden.

  Volksszenen Arbeitsblatt 1a

 

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