(2) Kompetenzanalyse
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Jede kompetenzorientierte Unterrichtsstunde sollte ein Stundenziel ausweisen. Dazu bedarf es der Darstellung, was dieses Stundenziel zum Erwerb einer oder mehrerer Kompetenzen beiträgt. Dazu bedarf es wiederum einer genaue Kenntnis, was die angezielte Kompetenz meint und damit eine klare Vorstellung, was von meinem Unterricht erwartet wird.
Gefordert ist also eine Art Kompetenzanalyse
1
. Nur wenn ich weiß, was ich soll, will und kann, kann ich gezielt Lernziele für einzelne Unterrichtsschritte bestimmen, Lernumgebungen gestalten und aufbauendes Lernen ermöglichen.
Was meint z.B. Schülerinnen und Schüler „können zentrale ethische Aussagen der Bibel (Dekalog; wichtige Abschnitte der Bergpredigt, z.B. Goldene Regel; Doppelgebot der Liebe) in eine normenkritische Urteilsbildung einbeziehen“? In welchen Schritten kann ich diese Kompetenz erwerben?
Folgende Schritte für eine Kompetenzanalyse bieten sich an:
Schritt 1:
Analyse
des Bildungsstandards
-
Leitfrage: Was ist eigentlich gemeint?
- Analyse und Interpretation der leitenden Begriffe
- Einordnung des Standards in die Befähigungsbereiche des erweiterten Lernverständnisse (kognitive, kommunikative, methodische, personale und soziale Fähigkeiten)
-
Leitbegriffe sind „ethische Aussagen der Bibel“, „zentral“ (durch die Klammeraussage definiert), „normenkritische Urteilsbildung“ und „einbeziehen“.
Der Standard zielt auf kognitive Fähigkeiten (einbeziehen können) und hat eine methodische Dimension (Schritte ethischer Urteilsbildung). Der kommunikative Aspekt ist angedeutet, wenn angenommen wird, dass verantwortliche Entscheidungen immer auch rechenschaftspflichtig und rechenschaftsfähig sind.
Schritt 2:
Definition der
Voraussetzungen
-
Leitfrage: Über welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen müssen meine Schülerinnen und Schüler schon verfügen, um diese Kompetenz erwerben zu können?
- Vorausgesetzt wird hier z.B., dass Schülerinnen und Schüler unterschiedliche ethische Aussagen der Bibel und deren Anwendungsbereich schon kennen (z.B. Schöpfungsauftrag hat mit Ökologie zu tun, Dekalog mit sozialen Verhältnissen, Doppelgebot ist eine Meta-Norm etc.).
Schritt 3:
Klärung einer möglichen
Evaluation
- Leitfrage: Woran kann ich erkennen oder wie kann ich herausfinden, dass die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz erworben haben?
Einführung eines Diagnoseschrittes
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1 Gerhard Ziener spricht von einer Kompetenzexegese A.a.O. 54-57.