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1. An­for­de­rungs­si­tua­ti­on (Ka­pi­tel 3)

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Zu­nächst fin­det eine An­nä­he­rung an das Thema „Was gehen mich alte Leute an?“ statt, indem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich über Al­ten­hei­me in ihrer Um­ge­bung in­for­mie­ren und diese even­tu­ell auch selbst er­kun­den kön­nen. Par­al­lel dazu kön­nen Ge­sprä­che mit alten Men­schen (Groß­el­tern, Nach­barn) ge­führt wer­den, die sich mit Le­bens­ge­wohn­hei­ten, Be­son­der­hei­ten des Alt­seins, Be­zie­hun­gen zwi­schen Alten und Jun­gen be­schäf­ti­gen. Da­durch wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf die Be­geg­nung zwi­schen zwei Haupt­fi­gu­ren des Ju­gend­bu­ches vor­be­rei­tet. Die An­for­de­rungs­si­tua­ti­on greift eine Szene aus dem 3. Ka­pi­tel auf, in der Mo­ritz und Frau Schmidt zum ers­ten Mal über die Bibel spre­chen. Aus­ge­hend von die­ser Anforde­rungssituation kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zei­gen, dass sie in der Lage sind, sich em­pa­thisch in eine an­de­re Per­son hin­ein­zu­ver­set­zen (1) und aus deren Sicht ihre bis­her er­worbenen Bi­bel­kennt­nis­se zur Spra­che brin­gen (2).

  1. Re­cher­che vor Ort - Ar­beit in Klein­grup­pen
    Wählt zwi­schen den fol­gen­den Auf­ga­ben aus.

    1. Di­rekt neben un­se­rem Gym­na­si­um liegt das Al­ten­heim „...“. Fragt an der Rezep­tion, ob ihr mit einem Mit­ar­bei­ter spre­chen dürft, und lasst euch einen Ter­min geben. Wenn das nicht mög­lich ist: In­formiert euch im In­ter­net über die Wohn­ver­hält­nis­se in die­sem Heim. (Alter­nativ: Re­cher­chiert im In­ter­net, wel­che an­de­ren Al­ten­hei­me es in un­se­rer Stadt gibt, und wählt eines aus.)

    2. Be­fragt eure Groß­el­tern. (Wenn das nicht geht: eure Nach­barn)

      • Wenn sie zu Hause leben: Was braucht man als äl­te­rer Mensch zum Le­ben? Wür­det ihr gerne (lie­ber) in einem Heim woh­nen? Warum – warum nicht?
      • Wenn sie in einem Heim leben: Was braucht man als äl­te­rer Mensch zum Leben? Wohnt ihr gerne hier? Wür­det ihr lie­ber in einer ei­ge­nen Woh­nung oder bei der Fa­mi­lie woh­nen? Warum – warum nicht?

    3. „Ein alter Mensch, der mir wich­tig ist“. Ge­stal­te eine Schmuck­sei­te, auf die du einen Text über die Per­son schreibst, die du aus­ge­wählt hast, in dem du von ihr er­zählst. Frage, ob du ein Foto von ihr haben (ma­chen) kannst; klebe es auf die Seite. Al­ter­na­tiv: Ver­su­che eine Zeich­nung von der Per­son an­zu­fer­ti­gen. Du darfst die Über­schrift auch ver­än­dern, z. B. „Meine Oma ist die beste“ o. ä. Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Sei­ten der Klas­se zei­gen; wenn nicht, schenkt sie der aus­ge­wähl­ten Per­son – sie freut sich be­stimmt!

    4. „Alte mit dem Jun­gen“ – geht das? Über­legt ge­mein­sam, was alte und junge Leute ein­an­der geben kön­nen. Plant ein Pro­jekt: Sucht ein Al­ten­heim in Ulm aus und be­sucht die Men­schen dort. Be­rei­tet euch dar­auf vor: Über­legt, womit ihr ihnen eine Freu­de ma­chen könn­tet, was ihr sie fra­gen wollt, was sie euch er­zäh­len könn­ten.


  2. Die Be­deu­tung der Bibel - Ein­zel­ar­beit
    • Ar­beits­blatt: Im Al­ten­heim
      Im 3. Ka­pi­tel des Ju­gend­buchs „Mo­ritz und der liebe Gott“ von J. H. Claus­sen zeigt Frau Schmidt dem 11jäh­ri­gen Mo­ritz ihre Fa­mi­li­en­bi­bel. „Wie alt ist die?“, fragt Mo­ritz und er­fährt, dass die Bibel fast 200 Jahre alt ist. „Ist so eine alte Bibel viel wert?“, will er wis­sen. „In Geld fast nichts. Aber für mich ist sie un­be­zahl­bar. Das ganze Leben be­gleitet sie mich schon. (...) Sie ist das Ein­zi­ge, was ich auf der Flucht ge­ret­tet habe.“ „Auf wel­cher Flucht?“, fragt Mo­ritz. „Wir muss­ten flie­hen, am Ende des Zwei­ten Welt­kriegs. Un­se­re Hei­mat war weit im Osten, in Ost­preu­ßen. Als die Rus­sen kamen, muss­ten wir fort. Es war Win­ter und wir konn­ten nur mit­nehmen, was wir am Kör­per tru­gen. Wir zogen zu­sam­men los, meine Mut­ter, meine äl­te­re Schwes­ter und ich. Die Män­ner waren im Krieg. Wo­chen­lang durch die Kälte, meis­tens zu Fuß und mit Hand­wa­gen. Ich schob einen Kin­der­wa­gen. Da lag mein klei­ner Neffe drin. Dem habe ich die Fa­mi­li­en­bi­bel in sein Körb­chen unter die Decke ge­legt. So habe ich sie geret­tet.“
      Als Mo­ritz fragt, ob Frau Schmidt die Bibel denn auch ge­le­sen habe und was da drin stün­de, fragt sie zu­rück: „Hast du das nicht im Re­li­gi­ons­un­ter­richt ge­lernt?“
    • Auf­ga­be
      Stell dir vor: Frau Schmidt schreibt an Mo­ritz einen Brief, in dem sie ihm er­zählt, wie ihr die Bibel ge­hol­fen hat. Schrei­be die­sen Brief.

 

Üben / Wie­der­ho­len / Nach­hal­tig­keit si­chern


Um­set­zungs­bei­spiel Kom­pRU mit einem Ju­gend­buch:
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