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6. Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung I (Ka­pi­tel 9)

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Kom­pe­tenz­ori­en­tier­te Auf­ga­ben sol­len so for­mu­liert sein, dass sie Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­ge­ne Lern­we­ge er­öff­nen und so auch die Mög­lich­keit bie­ten, gute Leis­tun­gen zu er­brin­gen. Diese Be­din­gung ver­dankt sich einer Er­kennt­nis der Ko­gni­ti­ons­psy­cho­lo­gie, nach der „Ler­nen ein in­di­vi­du­el­ler Kon­struk­ti­ons­pro­zess ist, der nicht er­zwun­gen wer­den kann“. 1 Ausge­hend von der Frage „Was ist ei­gent­lich ein Sa­ma­ri­ter?“ wird zu­nächst das Gleich­nis vom barm­her­zi­gen Sa­ma­ri­ter von allen ge­le­sen. Im An­schluss kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­lern aus ver­schie­de­nen Auf­ga­ben selbst aus­wäh­len, wel­che sie be­ar­bei­ten wol­len. Die Lehr­person ver­lässt die Rolle des ‚Be­leh­rers’ und wird statt­des­sen zum Be­glei­ter oder zur Berate­rin der ein­zel­nen Grup­pen, hilft z. B. bei der Ma­te­ri­al­be­schaf­fung, gibt Tipps zum Auf­bau einer Prä­sen­ta­ti­on o. ä.

Ar­beits­blatt: Im Land der Sa­ma­ri­ter

Als Mo­ritz wie­der ein­mal Frau Schmidt im Al­ten­heim be­sucht, trifft er im Gang eine Schwes­ter, die ihn mit den Wor­ten be­grüßt: „Ah, unser jun­ger Sa­ma­ri­ter!“
Wenig spä­ter be­tritt sie das Zim­mer, in dem Frau Schmidt und Frau Sper­ling woh­nen, und bringt fri­sche Wä­sche, die sie gleich in den Schrank ein­räumt. Sie spricht Frau Schmidt an: „Na, Frau Schmidt, ist Ihr jun­ger Sa­ma­ri­ter wie­der zu Be­such?“
Nun will Mo­ritz aber doch wis­sen, was es mit die­ser Be­zeich­nung auf sich hat. Eine Vermu­tung hat er zwar: Er denkt näm­lich zu­erst, ein Sa­ma­ri­ter sei ein ................................................

Da er­zählt ihm Frau Schmidt eine Ge­schich­te, die auch Jesus er­zählt hat: Das Gleich­nis vom barm­her­zi­gen Sa­ma­ri­ter.

Auf­ga­ben

Lest das Gleich­nis in der Bibel. Ihr fin­det es im Lu­ka­sevan­ge­li­um 10, 25-37.
Wählt unter den fol­gen­den Auf­ga­ben eine zur Be­ar­bei­tung in der Klein­grup­pe aus .

  1. Für Künst­le­rin­nen und Künst­ler : Glie­dert das Gleich­nis in ein­zel­ne Sze­nen. Zeich­net einen Co­mic­strip mit Sprech­bla­sen zu jeder Szene. Al­ter­na­tiv: Stellt diese Sze­nen nach und macht eine Foto-Story.

  2. Für His­to­ri­ke­rin­nen und His­to­ri­ker : In­for­miert euch über die Be­ru­fe Pries­ter und Le­vit, über die Wohn- und Arbeits­verhält­nisse zur Zeit Jesu und über die Sa­ma­ri­ter mit Hilfe des beilie­genden Info-Blat­tes. Ge­stal­tet ein Lern­pla­kat zum Thema „Wis­senswertes zum his­to­ri­schen Hin­tergrund des Gleich­nis­ses vom barm­her­zi­gen Sama­riter“. Ar­beitet mit den Tex­ten, fügt even­tu­ell Bil­der oder Zeich­nun­gen ein, ver­wen­det Pfei­le, Zei­chen und Sym­bo­le, die Zu­sam­men­hän­ge deut­lich ma­chen. Er­stellt für die an­de­ren einen Fra­ge­bo­gen, den sie mit Hilfe des Lern­pla­kats aus­fül­len kön­nen.

  3. Für Psy­cho­lo­gin­nen und Psy­cho­lo­gen : Ver­setzt euch in den Pries­ter, den Le­vi­ten und dem Sa­ma­ri­ter im Gleich­nis. Was könn­ten sie ge­dacht haben? Zeich­net ihren Um­riss auf ein Din-A-4-Blatt und schreibt da­ne­ben ihre Ge­dan­ken in der Ich-Form auf: „Ich bin ein Pries­ter. Ich muss ...

  4. Für Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler : Nach ei­ni­gen Tagen ist der Mann, der von Räu­bern über­fal­len wurde, wie­der halb­wegs ge­sund. Noch kann er nicht gut lau­fen, des­halb muss er noch ei­ni­ge Tage in der Her­ber­ge blei­ben, um wie­der zu Kräf­ten zu kom­men. In Gesprä­chen mit dem Wirt er­fährt er, wer ihn hier­her ge­bracht und sei­nen Auf­ent­halt be­zahlt hat. Er be­schließt, die Zeit zu nut­zen und einen Brief an seine Frau zu schrei­ben, die sich be­stimmt schon Sor­gen macht und sich fragt, wo er wohl bleibt. Schreibt sei­nen Brief und er­zählt die Ge­schich­te aus sei­ner Per­spek­ti­ve.

  5. Für Mu­si­ke­rin­nen und Mu­si­ker / Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­ler : Kennt ihr das Lied „Zwi­schen Je­ri­cho und Je­ru­sa­lem“? Be­schafft euch Text und Noten und übt es, viel­leicht mit In­stru­men­tal­be­glei­tung , ein, so dass ihr es vor­tra­gen könnt. vor. Er­findet eine Ge­schich­te , die er­zählt, wie auch heute noch Men­schen zu Sa­ma­ri­tern wer­den kön­nen. Schreibt die Ge­schich­te auf – es darf auch eine Rol­len­spiel­sze­ne sein! Über­legt euch für die an­de­ren eine Präsen­tation eurer Er­geb­nis­se: Sol­len alle Stro­phen auf ein­mal ge­sun­gen wer­den? Lässt sich die Ge­schich­te oder Rol­len­spiel­sze­ne ein­bauen? Kann die Klas­se be­tei­ligt wer­den (z. B.) mit­sin­gen?

  6. Für alle : Dis­ku­tiert in einer Ab­schluss­run­de die Fra­gen: Ist Mo­ritz ein „Sa­ma­ri­ter“? Woran er­kennt man das?

 

Info-Blatt zum Gleich­nis

Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung II (Ka­pi­tel 10)


Um­set­zungs­bei­spiel Kom­pRU mit einem Ju­gend­buch:
Her­un­ter­la­den [pdf] [80 KB]

 


1   An­ne­ma­rie von der Gro­eben / In­grid Kai­ser: Her­aus­for­dern und Lern­we­ge an­bie­ten (2), in: Päd­ago­gik 3/11