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0.2 Hin­füh­rung: Auf­bau­en­des Ler­nen

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Kom­pe­tenz­ori­en­tier­tes Ler­nen ist immer auch auf­bau­en­des Ler­nen: Lern­pro­zes­se bauen Wis­sen, Kön­nen und Wol­len suk­zes­siv, ku­mu­la­tiv und ver­net­zend auf und be­rück­sich­ti­gen dabei ent­wick­lungs- und lern­psy­cho­lo­gi­sche Ge­ge­ben­hei­ten. Neue Lern­in­hal­te wer­den so sys­te­ma­tisch mit be­ste­hen­dem Wis­sen ver­knüpft und nicht le­dig­lich ad­di­tiv hin­zu­ge­fügt.

Der Un­ter­richt wird daher ziel­ori­en­tiert vom fach­li­chen und über­fach­li­chen Kom­pe­ten­z­er­werb an­ge­dacht und somit quasi „vom Ende her“ ge­plant. Ent­spre­chend wer­den Lern­in­hal­te so aus­ge­wählt, dass sie den an­ge­streb­ten Kom­pe­ten­z­er­werb be­för­dern – wobei mit­tel­fris­ti­ge Etap­pen­zie­le sowie Wie­der­ho­lungs­pha­sen als Teil­stre­cken­zie­le auf dem Weg zum lang­fristigen Kom­pe­ten­z­er­werb be­trach­tet wer­den. 1

Auch die Ent­wick­lung der ethi­schen Kom­pe­tenz wird vom an­ge­streb­ten Ziel her ge­dacht und hin­sicht­lich des Kom­pe­tenz­auf­baus ent­spre­chend auf­bau­end und ziel­orientiert ge­plant.

Daher liegt der Ziel-Fokus der dar­ge­leg­ten Kon­zep­ti­on von auf­bau­en­dem mo­ra­li­schen Ler­nen und ethi­schem Re­flek­tie­ren von Klas­se 5-10 auf einer im Stan­dard­zeit­raum 9/10 an­vi­sier­ten Ziel-Kom­pe­tenz :

SuS 2 kön­nen zen­tra­le ethi­sche 3 Aus­sa­gen der Bibel (De­ka­log; wich­ti­ge Ab­schnit­te der Berg­pre­digt, zum Bei­spiel die Gol­de­ne Regel; Dop­pel­ge­bot der Liebe) in eine nor­men­kri­ti­sche Ur­teils­bil­dung ein­be­zie­hen.
SuS ken­nen dar­aus sich er­ge­ben­de Her­aus­for­de­run­gen für die ei­ge­ne Le­bens­füh­rung und die Mit­ge­stal­tung der Ge­sell­schaft. 4

Damit die SuS am Ende von Klas­se 10 zen­tra­le ethi­sche Aus­sa­gen der Bibel in eine nor­men­kri­ti­sche Ur­teils­bil­dung ein­be­zie­hen kön­nen, sind im auf­bau­en­den Lern­pro­zess zwei Kom­pe­tenz­li­ni­en suk­zes­siv, ku­mu­la­tiv und unter Be­rück­sich­ti­gung der ent­wick­lungs- und lern­psy­cho­lo­gi­schen Grund­ge­ge­ben­hei­ten ver­net­zend im Blick zu be­hal­ten:

  • die Sach­kom­pe­tenz: „Schü­le­rin­nen und Schü­ler ken­nen zen­tra­le ethi­sche Aus­sa­gen der Bibel (De­ka­log; wich­ti­ge Ab­schnit­te der Berg­pre­digt wie z.B. Gol­de­ne Regel und Dop­pel­ge­bot der Liebe)“.
  • die ethi­sche Kom­pe­tenz , und zwar ins­be­son­de­re das mo­ra­li­sche Ler­nen, das sich suk­zes­siv zur ethi­schen, nor­men­kri­ti­schen Urteilsbildungs­kompetenz ent­wi­ckelt.

Hin­sicht­lich des Kom­pe­tenz­auf­baus wer­den Etap­pen­zie­le für Ende Klas­se 6 und 8 fest­ge­legt.

Bei der Un­ter­richts­pla­nung von Klas­se 5/6 über 7/8 bis 9/10 wird be­rück­sich­tigt, dass mo­ra­li­sches Ler­nen und die dar­auf auf­bau­en­de Fä­hig­keit zum ethi­schen Re­flek­tie­ren über meh­re­re Schul­jah­re mit den SuS ent­wi­ckelt und ein­ge­übt wer­den muss.
Dabei gilt es ins­be­son­de­re auch die ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­schen Be­din­gun­gen der SuS zu be­ach­ten, die seit den Un­ter­su­chun­gen von La­wrence Kohl­berg in­zwi­schen hin­läng­lich be­kannt sind. Kohl­bergs Er­geb­nis­se haben sich im All­ge­mei­nen auch be­währt und kön­nen neu­er­dings auch durch neu­ro­phy­sio­lo­gi­sche Be­fun­de be­züg­lich der On­to­ge­ne­se des aus­ge­reif­ten Ge­hirns immer bes­ser be­stä­tigt wer­den. Für einen ge­lin­gen­den Kom­pe­tenz­auf­bau sind bei der Un­ter­richts­pla­nung die für Kin­der und Ju­gend­li­che gel­ten­den ent­wick­lungspsychologischen und neu­ro­phy­sio­lo­gi­schen Rah­men­be­din­gun­gen be­züg­lich des ethisch-mo­ra­li­schen Ler­nens zu ak­zep­tie­ren.


0.3 Rah­men­be­din­gun­gen


Auf­bau­en­des Ler­nen in der Se­kun­dar­stu­fe I: Ethi­sche Kom­pe­tenz
Mo­ra­li­sches und ethi­sches Re­flek­tie­ren: Her­un­ter­la­den [pdf] [441 KB]



1   vgl. Schön­ber­ger Hefte 2/11, Hg. Re­li­gi­ons­päd­ago­gi­sches In­sti­tut der Evan­ge­li­schen Kir­che in Hes­sen und Nas­sau, S. 11, 23.
2   „SuS“ steht im Fol­gen­den als Ab­kür­zung für Schü­le­rin­nen und Schü­ler.
3   Gemäß der in der phi­lo­so­phi­schen Ethik üb­li­chen Ter­mi­no­lo­gie müss­te es „mo­ra­li­sche“ Aus­sa­gen hei­ßen, siehe hier­zu die Er­läu­te­run­gen in Ab­schnit­t1.1.
4   Bil­dungs­plan 2004, All­ge­mein bil­den­des Gym­na­si­um, Bil­dungs­stan­dards für Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re, Klas­se 10
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