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0.3 Rah­men­be­din­gun­gen

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Als Be­zugs­rah­men der dar­ge­leg­ten Kon­zep­ti­on von auf­bau­en­dem mo­ra­li­schen Ler­nen und ethi­schen Re­flek­tie­ren von Klas­se 5-10 im evan­ge­li­schen Re­li­gi­ons­un­ter­richt die­nen

(1) die Kom­pe­tenz­de­fi­ni­ti­on von Wei­nert und Klie­me

Kom­pe­ten­zen sind „die bei In­di­vi­du­en ver­füg­ba­ren oder durch sie er­lern­ba­ren ko­gni­ti­ven Fä­hig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten, um be­stimm­te Pro­ble­me zu lösen, sowie die damit ver­bun­de­nen mo­ti­va­tio­na­len, vo­li­tio­na­len (d.h. ab­sichts- und wil­lens­be­zo­ge­nen) und so­zia­len Be­reit­schaf­ten und Fä­hig­kei­ten, um die Pro­blem­lö­sun­gen in va­ria­blen Si­tua­tio­nen er­folg­reich und ver­ant­wor­tungs­voll nut­zen zu kön­nen.“ 1

(2) und der Bil­dungs­plan 2004

  • mit sei­nen Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb: „Der evan­ge­li­sche RU be­fä­higt, mit an­de­ren zu­sam­men die Frage nach Gut und Böse, Recht und Un­recht zu stel­len und setzt sich für ein Leben in Frei­heit, De­mo­kra­tie und so­zia­ler Ver­ant­wor­tung ein. Er er­mu­tigt zu ver­ant­wor­tungs­vol­lem, so­li­da­ri­schem Han­deln auf der Grund­la­ge christ­li­cher Wert­vor­stel­lun­gen und übt die­ses ex­em­pla­risch ein (Was sol­len wir tun?).“ 2

  • mit der De­fi­ni­ti­on der „Ethi­sche[n] Kom­pe­tenz als Fä­hig­keit, ethi­sche Pro­ble­me zu iden­ti­fi­zie­ren, zu ana­ly­sie­ren, Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven auf­zu­bau­en, Lö­sungs­vor­schlä­ge zu be­ur­tei­len und ein ei­ge­nes Ur­teil zu be­grün­den, um auf die­ser Grund­la­ge ver­ant­wort­lich zu han­deln.“ 3

  • u.a. mit fol­gen­den Stan­dards

Stan­dard­zeit­raum 5/6

  • SuS kön­nen drei Gleich­nis­se er­zäh­len [...].
  • SuS kön­nen Gleich­nis­se als Er­zäh­lun­gen deu­ten, die auf ein ver­än­der­tes Ver­hal­ten in der Ge­sell­schaft zie­len.

Stan­dard­zeit­raum 7/8

  • SuS kön­nen Bei­spie­le von Un­ge­rech­tig­keit be­schrei­ben und nach deren Ur­sa­chen und Fol­gen fra­gen.
  • SuS ken­nen die bi­bli­sche Wei­sung, für Ge­rech­tig­keit ein­zu­tre­ten, und kön­nen ihr ei­ge­nes Ge­rech­tig­keits­emp­fin­den dazu in Be­zie­hung set­zen.
  • SuS kön­nen zei­gen, dass Hilfs­be­reit­schaft zu einem bes­se­ren Zu­sam­men­le­ben in der Ge­sell­schaft bei­trägt.

Stan­dard­zeit­raum 9/10

  • SuS kön­nen an Bei­spie­len er­klä­ren, dass mensch­li­ches Leben ver­ant­wort­li­che Ge­stal­tung braucht und auf Werte, Nor­men und Ver­ge­bung an­ge­wie­sen ist.
  • SuS kön­nen zen­tra­le ethi­sche Aus­sa­gen der Bibel (De­ka­log; wich­ti­ge Ab­schnit­te der Berg­pre­digt, zum Bei­spiel die Gol­de­ne Regel; Dop­pel­ge­bot der Liebe) in eine nor­men­kri­ti­sche Ur­teils­bil­dung ein­be­zie­hen.
  • SuS ken­nen dar­aus sich er­ge­ben­de Her­aus­for­de­run­gen für die ei­ge­ne Le­bens­füh­rung und die Mit­ge­stal­tung der Ge­sell­schaft.
  • SuS kön­nen zwei wei­te­re, ge­gen­wär­tig re­le­van­te ethi­sche An­sät­ze dar­stel­len und mög­li­che Aus­wir­kun­gen für die Be­ar­bei­tung ak­tu­el­ler ethi­scher Pro­ble­me dar­aus ab­lei­ten.


In der Le­bens­welt der SuS las­sen sich zum Bei­spiel fol­gen­de mo­ra­li­sche Pro­blem­fel­der auf­zei­gen: das Er­le­ben von Un­ge­rech­tig­keit, Will­kür, Ge­walt und Ge­walt­ver­mei­dung, Unred­lichkeit, Selbst­ver­ständ­lich­keit von Be­trug und Lüge, Sucht, pre­kä­ren Ver­hält­nis­sen, Krank­heit, Ster­ben und Tod, Ver­hält­nis etc.


1. Ana­ly­se: Moral, Ethik und nor­men­kri­ti­sche Ur­teils­bil­dung


Auf­bau­en­des Ler­nen in der Se­kun­dar­stu­fe I: Ethi­sche Kom­pe­tenz
Mo­ra­li­sches und ethi­sches Re­flek­tie­ren: Her­un­ter­la­den [pdf] [441 KB]



1   Wei­nerts De­fi­ni­ti­on fol­gen auch Klie­me et al., Zur Ent­wick­lung na­tio­na­ler Bil­dungs­stan­dards. Eine Ex­per­ti­se, Bonn/Ber­lin 2007, S. 72.
2   Bil­dungs­plan 2004, Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb, Ge­stal­ten und ver­ant­wort­lich Han­deln, S. 24.
3   Bil­dungs­plan 2004, Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb, Ge­stal­ten und ver­ant­wort­lich Han­deln, S. 25.