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Po­ly­se­mie

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Ein­füh­rung

Die Po­ly­se­mie von Wör­tern, deren Be­deu­tungs­viel­falt, ge­hört ge­nu­in zu jeder Spra­che und ist für na­ti­ve spea­ker auch meist völ­lig un­pro­ble­ma­tisch: Man ver­steht selbst bei mi­ni­ma­lem Kon­text die un­ter­schied­li­che Be­deu­tung von „auf­stel­len“ in fol­gen­den Äu­ße­run­gen: „Ich stel­le das Regal auf.“ Oder: „Der Trai­ner hat die Mann­schaft an­ders auf­ge­stellt.“

Da die Ver­bin­dun­gen und die sich dar­aus er­ge­ben­den Be­deu­tun­gen zwi­schen den Spra­chen je­doch ganz un­ter­schied­lich sein kön­nen, müs­sen die SuS im Grie­chisch­un­ter­richt erst nach und nach ler­nen, dass ein Wort je nach Ver­bin­dung und Kon­text völ­lig ‚un­ter­schied­li­che‘ Be­deu­tun­gen haben kann. 1 Daher macht ein Ler­nen von ‚Wort­glei­chun­gen‘ wenig Sinn. Im Ge­gen­teil: SuS müs­sen von Be­ginn an re­flek­tie­ren, dass ein Wort ganz un­ter­schied­li­che, auch nicht so ge­lern­te Be­deu­tun­gen haben kann. – Dies sen­si­bi­li­siert zum einen für das krea­ti­ve Po­ten­ti­al jeder Spra­che, im Laufe ihrer Ent­wick­lung stän­dig neue Be­deu­tun­gen zu kre­ieren, und be­rei­tet zu­gleich auf die Be­schäf­ti­gung mit poe­ti­scher Spra­che vor, für wel­che die po­ly­se­me Ver­wen­dung von Wör­tern ge­ra­de­zu kon­sti­tu­ti­ve Be­deu­tung hat.

Vo­ka­beln soll­ten daher nach Mög­lich­keit in Junk­tu­ren und kol­lo­ka­to­ri­schen Fel­dern ge­lernt und an­ge­wandt wer­den. (Übun­gen dazu unter F: Sach­fel­der, Junk­tu­ren, kol­lo­ka­to­ri­sche Fel­der) Ein bis­her we­ni­ger be­kann­tes me­tho­di­sches In­stru­ment zur Il­lus­tra­ti­on der Po­ly­se­mie eines Wor­tes schla­gen W IRTH /S EIDL /U TZIN­GER 2006 vor: die Ver­wen­dung so­ge­nann­ter „Ron­do­gram­me“, durch wel­che die Be­deu­tungs­viel­falt eines Wor­tes gra­phisch ver­an­schau­licht wer­den kann. 2

Neben den Ron­do­gram­men (nach Schwie­rig­keits­grad drei­fach ge­stuft) bie­ten die fol­gen­den Übun­gen wei­te­re Vor­schlä­ge, wie SuS für die Po­ly­se­mie von Wor­ten sen­si­bi­li­siert wer­den, indem sie aus ver­schie­de­nen Ver­wen­dungs­bei­spie­len das feh­len­de po­ly­se­me Wort er­schlie­ßen.

 

LI­TE­RA­TUR

WIRTH , THEO /SEIDL , CHRIS­TI­AN /UTZ­IN­GER , CHRIS­TI­AN 2006: Spra­che und All­ge­mein­bil­dung. Neue und alte Wege für den alt- und mo­dern­sprach­li­chen Un­ter­richt am Gym­na­si­um, Zü­rich: Lehr­mit­tel­ver­lag des Kan­tons Zü­rich.

 


1 Zur Po­ly­se­mie WIRTH /SEIDL /UTZ­IN­GER 2006, pass.
2 A.a.O. ebd. 205-222.

 

Po­ly­se­mie: Her­un­ter­la­den [docx][351 KB]

 

wei­ter mit Übung: die pas­sen­de Be­deu­tung fin­den