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Sicht des Le­sers

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


1. man­geln­de Trans­pa­renz (den Grie­chen ist nicht klar, wes­halb Aga­mem­non so lange eine an­de­re An­sicht hatte und wes­halb er diese nun än­dert)

Ent­schei­dungs­schwä­che (wenn Aga­mem­non von der Höhe der Opfer ent­mu­tigt ist, hätte er dies schon frü­her be­mer­ken müs­sen)

Selbst­herr­lich­keit (Aga­mem­non ent­schei­det über die Köpfe des Hee­res und der Ade­li­gen hin­weg, macht damit deren Ein­satz (und deren Hoff­nun­gen) wert­los.

Kon­flikt­scheu (Aga­mem­non setzt sich kei­ner Aus­ein­an­der­set­zung aus, in der er mit den Ge­gen­ar­gu­men­ten kon­fron­tiert wer­den würde).

Miss­trau­en (Aga­mem­non setzt auf das Mit­tel der pa­ra­do­xen Auf­for­de­rung auf­zu­ge­ben, weil er dem Kamp­fes­wil­len der Grie­chen miss­traut).

Selbst­ein­ge­nom­men­heit (Aga­mem­non über­schätzt sein rhe­to­ri­sches Ge­schick und hat kein Ge­spür für die tat­säch­li­che men­ta­le Ver­fas­sung der Grie­chen).

 

2. Vor allem die jun­gen und ehr­gei­zi­gen Spie­ler dürf­ten ent­täuscht sein und füh­len sich um ihren An­spruch be­tro­gen. Auch einem äl­te­ren Spie­ler wird ein krö­nen­der Ab­schluss sei­ner Lauf­bahn er­schwert / ver­wei­gert. Ein ab­wan­de­rungs­wil­li­ger Spie­ler dürf­te sich in sei­ner Ent­schei­dung be­stärkt füh­len. Loya­li­tät wird da­durch zu einem brü­chi­gen Wert.

Al­ter­na­tiv­fra­ge

Die ehr­gei­zi­gen und mo­ti­vier­ten Mit­ar­bei­ter wer­den wie bei der Fuß­ball­mann­schaft ent­täuscht, de­mo­ti­viert; ihre Loya­li­tät und ihr En­ga­ge­ment wer­den sin­ken.

 

3.

A: Zum Glück wird bald alles vor­bei sein. Die vie­len Toten und die gro­ßen Opfer ste­hen in kei­nem Ver­hält­nis zum ei­gent­li­chen Kriegs­grund mehr.

B: Da hast Du nicht ganz Un­recht - an­de­rer­seits war jetzt alles um­sonst . Jeder Tote ist um­sonst ge­stor­ben . Un­se­re Fa­mi­li­en haben um­sonst ge­war­tet , und auch wir haben einen gro­ßen Teil un­se­res Le­bens zweck­los und ohne Sinn ge­op­fert .

A: Du meinst, wir soll­ten nur des­halb wei­ter­kämp­fen, um un­se­ren Ver­lus­ten einen Sinn zu geben. Ist Dir nicht klar, dass das be­deu­tet, dass noch viele ster­ben wer­den - mit der vagen Aus­sicht, dass wir den Krieg ge­win­nen?

B: Na­tür­lich wird es das be­deu­ten. Aber das hat es schon beim ers­ten, beim zehn­ten und beim hun­derts­ten Toten be­deu­tet. Wie­vie­le Opfer ver­trägt ein Un­ter­neh­men wie un­se­res, und ab wann wird es un­trag­bar und muss ab­ge­bro­chen wer­den?

A: Eine Zahl kann ich Dir nicht nen­nen - je­den­falls sind es jetzt zu­vie­le, das scheint mir klar zu sein.

B: Weiß Du, was mich stört: wir kom­men jetzt als Ge­schei­ter­te nach Hause. Wir haben den Krieg ver­lo­ren , aber wir haben auch unser ur­sprüng­li­ches Ziel ver­lo­ren und müs­sen jetzt damit leben, dass wir auf­ge­ge­ben haben, dass wir Leute sind, die etwas hin­ge­wor­fen haben, als es schwie­rig ge­wor­den ist.

Eine sol­che Rede müss­te auf die ne­ga­ti­ven Im­pli­ka­tio­nen, die ein Ab­bruch hat, ein­ge­hen und sie wi­der­le­gen: Auf­ga­be ist kein Ver­sa­gen, son­dern ein Akt der Klug­heit / er­zwun­gen durch wid­ri­ge, un­vor­her­seh­ba­re Um­stän­de. Der Tro­ja­zug ist nicht nur ge­schei­tert, son­dern es gibt auch Er­fol­ge, die die Opfer recht­fer­ti­gen.

Al­ter­na­tiv­auf­ga­be

Die Lö­sun­gen soll­ten die Nach­tei­le an­spre­chen, die sich bei einer Auf­ga­be des Kriegs­zie­les er­ge­ben, evtl. auch die Grün­de, die für eine vor­zei­ti­ge Heim­kehr spre­chen.

 

4. Das wich­tigs­te In­stru­ment einer Füh­rungs­kraft ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on. Diese muss gemäß dem rhe­to­ri­schen Drei­eck aus­ge­wo­gen sein, d.h. die ge­wähl­te Stra­te­gie muss zur Per­son und zum Adres­sa­ten pas­sen. Dafür braucht es eine ex­ak­te Wahr­neh­mung der an­ge­re­de­ten Per­so­nen. Pa­ra­do­xe Stra­te­gi­en sind ge­fähr­lich und soll­ten nur mit gro­ßem Vor­be­halt ein­ge­setzt wer­den.

 

5. In­di­vi­du­en wer­den zum Teil einer Masse, die von außen, mit der Ur­ge­walt der Natur, be­wegt wer­den.

Be­we­gung ist nicht mehr kon­trol­lier­bar, die Men­schen wer­den pas­siv (Ver­b­form 150) und sind den Af­fek­ten preis­ge­ge­ben.

 

6. Ar­gu­men­te die­ser Rede: Auf­ga­be ist eine Schan­de; zah­len­mä­ßi­ge Über­le­gen­heit; lange Dauer und hohe Op­fer­zah­len müs­sen ge­recht­fer­tigt wer­den; trotz der lan­gen Dauer sind die Grie­chen immer noch in der Über­zahl, d.h. der Krieg ist nach wie vor ge­winn­bar, und ein Sieg kann nicht mehr fern sein.

 


Un­ter­richts­mo­del­le zur För­de­run­gen der per­so­na­len Kom­pe­ten­zen bei der In­ter­pre­ta­ti­ons­ar­beit: Her­un­ter­la­den [doc][623 KB]

 

wei­ter mit Auf­ga­ben zur Odys­seus-Rede