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Das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mo­dell der So­phis­ten

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


1. a) Par­al­le­len So­phis­tik - „Ju­gend de­bat­tiert“

Pro-Kon­tra-Po­si­ti­on: Prin­zip, dass es zu jeder Aus­sa­ge eine ent­ge­gen­ge­setz­te gibt und dass man die schwä­che­re Aus­sa­ge zur stär­ke­ren ma­chen kann

b) Nicht be­rück­sich­tigt sind Ele­men­te, die das Ago­na­le sehr be­to­nen und stark auf Af­fekt­er­zeu­gung als Mit­tel set­zen, den Sieg da­von­zu­tra­gen. Diese Mit­tel füh­ren dazu, dass keine sach­li­che De­bat­te mehr mög­lich ist.

 

2. Wich­tig sind Hin­wei­se, dass in einer of­fe­nen Ge­sell­schaft über viele Fra­gen Ver­stän­di­gung er­zielt wer­den muss und dass an die­sem Pro­zess prin­zi­pi­ell alle Bür­ger be­tei­ligt sein kön­nen. Nur so kön­nen die ein­zel­nen ihre Rech­te als Staats­bür­ger wahr­neh­men - und nur so kön­nen die mög­lichst bes­ten Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen wer­den. In der Po­li­tik geht es darum, dass un­ter­schied­li­che In­ter­es­sen sich Gehör ver­schaf­fen kön­nen. Das setzt ein aus­ge­präg­tes kom­mu­ni­ka­ti­ves Kön­nen und eine Kul­tur der Aus­ein­an­der­set­zung vor­aus.

Al­ter­na­tiv­fra­ge

s. Auf­ga­be 2.

Agon

 

5. Beide The­sen sind plau­si­bel. Des­halb ver­sucht un­se­re Ge­sell­schaft eine Ba­lan­ce zwi­schen den Vor- und Nach­tei­len des Agons zu fin­den. So ver­sucht das Wirt­schafts­sys­tem etwa die Vor­tei­le zu för­dern, das So­zi­al­sys­tem die Nach­tei­le aus­zu­glei­chen.

 

6. In allen die­sen Be­rei­chen sto­ßen un­ter­schied­li­che In­ter­es­se auf­ein­an­der, und eine Lö­sung muss ge­fun­den wer­den. Die Pro- und Kon­tra-Rhe­to­rik der So­phis­ten fin­det sich des­halb hier wie­der. Die Leis­tungs­fä­hig­keit die­ses Mo­dells be­ruht dar­auf, dass sich prin­zi­pi­ell alle an der Ent­schei­dung be­tei­li­gen kön­nen, dass der Ent­schei­dungs­pro­zess offen ist und nicht Au­to­ri­tä­ten, son­dern Ar­gu­men­te den Aus­schlag geben. Ge­fah­ren dro­hen, wenn die De­bat­ten un­sach­lich ge­führt wer­den oder wenn be­rech­tig­te In­ter­es­sen un­zu­rei­chend ar­ti­ku­liert wer­den.

Ad­ditum

Par­al­le­len zwi­schen Nietz­sche und den So­phis­ten:

  1. Es gibt keine ver­bind­lich fest­ste­hen­de Wahr­heit.
  2. die Emp­fin­dun­gen sind sub­jek­tiv und sind als sol­che auch be­rech­tigt.
  3. Die Wör­ter und ihre Be­deu­tung sind aus den sub­jek­ti­ven Emp­fin­dun­gen her­vor­ge­gan­gen, d.h. sie be­zeich­nen keine ob­jek­ti­ve Wahr­heit, son­dern sind will­kür­li­che Fest­le­gun­gen.

Aus allem er­gibt sich als Fol­ge­rung, dass die Ebene der Sub­jek­ti­vi­tät nur durch Rhe­to­rik ver­las­sen wer­den kann, um zu all­ge­mein ge­teil­ten Aus­sa­gen zu ge­lan­gen.

 


Un­ter­richts­mo­del­le zur För­de­run­gen der per­so­na­len Kom­pe­ten­zen bei der In­ter­pre­ta­ti­ons­ar­beit: Her­un­ter­la­den [doc][623 KB]

 

wei­ter mit Ge­mein­sa­me Wahr­heits­fin­dung im „Kri­ton“?