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Auf­ga­ben zur Odys­seus-Rede

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


1. Ich - Odys­seus spricht nicht von sich in der 1. Pers. Sg., son­dern von „wir“, d.h. er sieht sich als Teil der Grie­chen (z.B. 295 u.ö.). Al­ler­dings stellt er sich auch be­tont gegen die Grie­chen, indem er deren Ver­hal­ten kri­ti­siert (284ff.). Odys­seus gibt sich ei­ner­seits be­schei­den, an­de­rer­seits als Mah­ner, der aus grö­ße­rer Ein­sicht und Ver­ant­wor­tung her­aus spricht.

Du - Odys­seus spricht Aga­mem­non als Herr­scher an, womit er seine Stel­lung im Ge­gen­satz zum Ver­hal­ten der Ach­ai­er an­er­kennt (284). Die Ach­ai­er wer­den in­di­rekt an­ge­re­det: In Vers 285 wird dabei die Un­ver­schämt­heit der Ach­ai­er ge­stei­gert, fer­ner wird er­wähnt, dass die Ach­ai­er die Eide nicht hal­ten und sich wie Kin­der und Frau­en ver­hal­ten (286, 289). Neben die­sen Vor­wür­fen gibt Odys­seus je­doch auch Ver­ständ­nis für die Not der Ach­ai­er zu er­ken­nen (291ff.). In Vers 295 wird das neun­te Jahr be­wusst ge­nannt, um Ver­ständ­nis für die Kriegs­mü­dig­keit aus­zu­drü­cken. Zu­neh­mend wird je­doch deut­lich, dass Odys­seus die Ach­ai­er zum Wei­ter­kämp­fen mo­ti­vie­ren will. In Vers 298 ap­pel­liert das Wort α ἰσχρόν an das Ehr­ge­fühl der Ach­ai­er; der Im­pe­ra­tiv 299 (ähn­lich 331) ruft di­rekt zum Aus­har­ren auf.

Es - Odys­seus ver­weist auf das ge­mein­sa­me Er­leb­nis mit dem Spat­zen­wun­der, das auf einen nahen und po­si­ti­ven Aus­gang des Tro­ja­zu­ges hin­weist. Er ver­schlei­ert dabei ge­schickt die ferne Ver­gan­gen­heit, in der sich die­ses Er­leb­nis zu­ge­tra­gen hat: χθιζό τε καό πρωόζ' (303).

1.1 Be­son­ders zu nen­nen sind die Stel­len, die an die Ehre ap­pel­lie­ren; der Ver­gleich mit den Kin­dern, das Ver­spre­chen sowie der Hin­weis, dass man sich schon lange be­müht (δηρόν 298) und sich im neun­ten Jahr be­fin­det: die Ein­nah­me Tro­jas steht also un­mit­tel­bar bevor.

1.2. Er­wäh­nung der war­ten­den An­ge­hö­ri­gen (292-136); der lan­gen Dauer des Krie­ges (295 - 134) und der Schan­de, die mit dem ver­geb­li­chen Kämp­fen ver­bun­den ist (298-119).

 

2. a) Der nicht ak­zep­ta­ble Ver­gleich mit Kin­dern und Frau­en ap­pel­liert an das Ehr­ge­fühl der Ach­ai­er

b) Die Er­in­ne­rung an das ge­mein­sam er­leb­te Sper­lings­wun­der schafft wie­der eine po­si­ti­ve Iden­ti­tät und Ver­trau­en in die Zu­kunft.

 

3. Die Ach­ai­er sind sich in der Be­wer­tung der Odys­seus-Rede einig und loben sie. Sie sind wie­der eine Ein­heit, haben eine ge­mein­sa­me Iden­ti­tät und fas­sen wie­der Mut, der sich im lau­ten Rufen aus­drückt.

 

4. Mög­li­che Par­al­le­len: Er­in­ne­rung an ge­mein­sam er­run­ge­ne Siege (auch unter schwie­ri­gen
Be­din­gun­gen); Ver­weis auf die Schmach einer Nie­der­la­ge.

 


Un­ter­richts­mo­del­le zur För­de­run­gen der per­so­na­len Kom­pe­ten­zen bei der In­ter­pre­ta­ti­ons­ar­beit: Her­un­ter­la­den [doc][623 KB]

 

wei­ter mit Auf­ga­be zur Aga­mem­non- und zur Odys­seus-Rede