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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Der Dia­log ist in un­se­rem all­täg­li­chen Leben all­ge­gen­wär­tig. Immer wenn sich zwei Men­schen un­ter­hal­ten, kann man von einem Dia­log spre­chen. Dies ist je­doch eine eher un­spe­zi­fi­sche Be­stim­mung die­ses Be­griffs. Näher kommt man ihm, wenn man den Dia­log von an­de­ren For­men des Ge­sprächs, das zwi­schen zwei Per­so­nen statt­fin­det, ab­grenzt: Ver­hör, Prü­fungs­ge­spräch, De­bat­te, Dis­kus­si­on. In die­sen For­men ist die Macht un­gleich ver­teilt bzw. es geht in ihnen um das Ge­win­nen in einer Aus­ein­an­der­set­zung. Der Dia­log setzt da­ge­gen nicht auf den An­griff auf die Po­si­tio­nen des Ge­gen­übers, son­dern auf Aus­tausch und Über­zeu­gung.

Ein Dia­log fin­det nur dann statt, wenn ihm eine echte mensch­li­che Be­geg­nung zu­grun­de liegt und wenn eine es­sen­ti­el­le Frage in ihm be­spro­chen wird. Im Dia­log fin­det Re­fle­xi­on statt, was eine ein­ge­hen­de, ver­lang­sam­te Kom­mu­ni­ka­ti­on er­for­dert. Er macht die un­be­wuss­ten An­nah­men der Part­ner be­wusst und deut­lich, so dass sie Ge­gen­stand des Nach­den­kens und der Über­prü­fung wer­den kön­nen. Der Dia­log zielt des­halb dar­auf ab, zu einer ge­si­cher­te­ren Auf­fas­sung von einem Pro­blem zu ge­lan­gen.

Wer an sei­nen Po­si­tio­nen fest­hal­ten will, kann sich nicht in einen Dia­log be­ge­ben. Die­ser setzt die Auf­ga­be des ei­ge­nen Stand­punkts vor­aus. Wer bei sei­ner Po­si­ti­on blei­ben will, ist eher auf eine Dis­kus­si­on oder eine De­bat­te aus. Der idea­le Dia­log­part­ner hört sich un­vor­ein­ge­nom­men die Mei­nung sei­nes Ge­gen­übers an. Er will über seine bis­he­ri­ge be­grenz­te Mei­nung hin­aus­kom­men, er will ler­nen. Der Dia­log ist we­ni­ger Wett­be­werb, we­ni­ger ago­nal. Dafür hält er die An­sich­ten in der Schwe­be und führt zu neuen Mög­lich­kei­ten.

Der Dia­log­part­ner wird in sei­ner gan­zen Per­son als gleich­be­rech­tigt ge­se­hen und be­jaht. Wer einen Dia­log führt, ver­stellt sich nicht, son­dern bringt offen und au­then­tisch seine Mei­nun­gen vor. Die Hal­tung ist so, dass der an­de­re er­mu­tigt wird, seine An­sich­ten zu äu­ßern. Des­halb wer­den Ur­tei­le und Wer­tun­gen nicht mit dem An­spruch ge­äu­ßert, letz­te Wahr­hei­ten zu sein. Wich­tig sind ins­ge­samt fol­gen­de Fä­hig­kei­ten:

  • Lern­hal­tung: Die Dia­log­part­ner wol­len den an­de­ren nicht mit dem ei­ge­nen Wis­sen be­ein­dru­cken, son­dern ler­nen. Sie ver­ste­hen sich we­ni­ger als Wis­sen­de, son­dern als Ler­nen­de, denen be­wusst ist, dass sie nicht die letz­te Wahr­heit be­sit­zen und Er­gän­zung, Fort­füh­rung und Kor­rek­tur brau­chen;
  • Neu­gier und Em­pa­thie für den an­de­ren: Der Part­ner wird in sei­ner Per­son und in sei­nen An­sich­ten grund­sätz­lich re­spek­tiert;
  • Of­fen­heit und Ver­trau­en. Im Dia­log muss man sich nicht ver­stel­len, son­dern kann ohne tak­ti­sche Zu­rück­hal­tung offen seine Mei­nung äu­ßern. Beide Dia­log­part­ner ver­trau­en sich darin, dass man im Dia­log nicht an­ge­grif­fen oder ver­letzt wird.

 

7. Schrei­ben Sie eine Ent­geg­nung von Kri­ton zum 2. Text „Die Ge­set­ze spre­chen“, in der er sich mit den Ar­gu­men­ten des So­kra­tes, aber auch mit sei­ner Art der Ar­gu­men­ta­ti­on aus­ein­an­der setzt!

 


Un­ter­richts­mo­del­le zur För­de­run­gen der per­so­na­len Kom­pe­ten­zen bei der In­ter­pre­ta­ti­ons­ar­beit: Her­un­ter­la­den [doc][623 KB]

 

wei­ter mit Ad­ditum