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Informationstext


Der Dialog ist in unserem alltäglichen Leben allgegenwärtig. Immer wenn sich zwei Menschen unterhalten, kann man von einem Dialog sprechen. Dies ist jedoch eine eher unspezifische Bestimmung dieses Begriffs. Näher kommt man ihm, wenn man den Dialog von anderen Formen des Gesprächs, das zwischen zwei Personen stattfindet, abgrenzt: Verhör, Prüfungsgespräch, Debatte, Diskussion. In diesen Formen ist die Macht ungleich verteilt bzw. es geht in ihnen um das Gewinnen in einer Auseinandersetzung. Der Dialog setzt dagegen nicht auf den Angriff auf die Positionen des Gegenübers, sondern auf Austausch und Überzeugung.

Ein Dialog findet nur dann statt, wenn ihm eine echte menschliche Begegnung zugrunde liegt und wenn eine essentielle Frage in ihm besprochen wird. Im Dialog findet Reflexion statt, was eine eingehende, verlangsamte Kommunikation erfordert. Er macht die unbewussten Annahmen der Partner bewusst und deutlich, so dass sie Gegenstand des Nachdenkens und der Überprüfung werden können. Der Dialog zielt deshalb darauf ab, zu einer gesicherteren Auffassung von einem Problem zu gelangen.

Wer an seinen Positionen festhalten will, kann sich nicht in einen Dialog begeben. Dieser setzt die Aufgabe des eigenen Standpunkts voraus. Wer bei seiner Position bleiben will, ist eher auf eine Diskussion oder eine Debatte aus. Der ideale Dialogpartner hört sich unvoreingenommen die Meinung seines Gegenübers an. Er will über seine bisherige begrenzte Meinung hinauskommen, er will lernen. Der Dialog ist weniger Wettbewerb, weniger agonal. Dafür hält er die Ansichten in der Schwebe und führt zu neuen Möglichkeiten.

Der Dialogpartner wird in seiner ganzen Person als gleichberechtigt gesehen und bejaht. Wer einen Dialog führt, verstellt sich nicht, sondern bringt offen und authentisch seine Meinungen vor. Die Haltung ist so, dass der andere ermutigt wird, seine Ansichten zu äußern. Deshalb werden Urteile und Wertungen nicht mit dem Anspruch geäußert, letzte Wahrheiten zu sein. Wichtig sind insgesamt folgende Fähigkeiten:

  • Lernhaltung: Die Dialogpartner wollen den anderen nicht mit dem eigenen Wissen beeindrucken, sondern lernen. Sie verstehen sich weniger als Wissende, sondern als Lernende, denen bewusst ist, dass sie nicht die letzte Wahrheit besitzen und Ergänzung, Fortführung und Korrektur brauchen;
  • Neugier und Empathie für den anderen: Der Partner wird in seiner Person und in seinen Ansichten grundsätzlich respektiert;
  • Offenheit und Vertrauen. Im Dialog muss man sich nicht verstellen, sondern kann ohne taktische Zurückhaltung offen seine Meinung äußern. Beide Dialogpartner vertrauen sich darin, dass man im Dialog nicht angegriffen oder verletzt wird.

 

7. Schreiben Sie eine Entgegnung von Kriton zum 2. Text „Die Gesetze sprechen“, in der er sich mit den Argumenten des Sokrates, aber auch mit seiner Art der Argumentation auseinander setzt!

 


Unterrichtsmodelle zur Förderungen der personalen Kompetenzen bei der Interpretationsarbeit: Herunterladen [doc][623 KB]

 

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