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Ad­ditum

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Die so­phis­ti­sche Auf­fas­sung, dass die Wahr­heit für den Men­schen nicht er­kenn­bar ist, hat auch den Phi­lo­so­phen Fried­rich Nietz­sche be­ein­flusst.

Ar­bei­ten Sie aus dem fol­gen­den Text die Par­al­le­len zwi­schen Nietz­sche und den So­phis­ten her­aus!

Par­al­lel­text zu den So­phis­ten: Fried­rich Nietz­sche, Über Wahr­heit und Lüge im au­ßer­mo­ra­li­schen Sinne, 1873 (aus dem Nach­lass)

„Nur durch Ver­geß­lich­keit kann der Mensch je dazu kom­men zu wäh­nen, er be­sit­ze eine „Wahr­heit“ in dem eben be­zeich­ne­ten Grade. Wenn er sich nicht mit der Wahr­heit in der Form der Tau­to­lo­gie, das heißt mit lee­ren Hül­sen be­gnü­gen will, so wird er ewig Il­lu­sio­nen für Wahr­hei­ten ein­han­deln. Was ist ein Wort? Die Ab­bil­dung eines Ner­ven­rei­zes in Lau­ten. Von dem Ner­ven­reiz aber wei­ter­zu­schlie­ßen auf eine Ur­sa­che außer uns, ist be­reits das Re­sul­tat einer fal­schen und un­be­rech­tig­ten An­wen­dung [...]. Wie dürf­ten wir, wenn die Wahr­heit bei der Ge­ne­sis der Spra­che, der Ge­sichts­punkt der Ge­wiß­heit bei den Be­zeich­nun­gen al­lein ent­schei­dend ge­we­sen wäre, wie dürf­ten wir doch sagen: der Stein ist hart: als ob uns "hart" noch sonst be­kannt wäre, und nicht nur als eine ganz sub­jek­ti­ve Rei­zung! Wir tei­len die Dinge nach Ge­schlech­tern ein, wir be­zeich­nen den Baum als männ­lich, die Pflan­ze als weib­lich: wel­che will­kür­li­chen Über­tra­gun­gen! Wie weit hin­aus­ge­flo­gen­über den Kanon der Ge­wiß­heit! Wir reden von einer "Schlan­ge": die Be­zeich­nung trifft nichts als das Sich­win­den, könn­te also auch dem Wurme zu­kom­men. Wel­che will­kür­li­chen Ab­gren­zun­gen, wel­che ein­sei­ti­gen Be­vor­zu­gun­gen bald der bald jener Ei­gen­schaft eines Din­ges! Die ver­schie­de­nen Spra­chen, ne­ben­ein­an­der ge­stellt, zei­gen, daß es bei den Wor­ten nie auf die Wahr­heit, nie auf einen ad­äqua­ten Aus­druck an­kommt: denn sonst gäbe es nicht so viele Spra­chen.“

 


Un­ter­richts­mo­del­le zur För­de­run­gen der per­so­na­len Kom­pe­ten­zen bei der In­ter­pre­ta­ti­ons­ar­beit: Her­un­ter­la­den [doc][623 KB]

 

wei­ter mit Pla­ton und der Dia­log