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Prä­po­si­tio­nen – Ein­füh­rung und Auf­ga­ben

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Zeichnung

Zeich­nung: M. Pep­pel

Das Rät­sel „Spra­che“

Am Bei­spiel der grie­chi­schen Prä­po­si­tio­nen kön­nen SuS wich­ti­ge Grund­zü­ge der his­to­ri­schen Sprach­ent­wick­lung nach­voll­zie­hen und re­flek­tie­ren: 2 Am Be­ginn der Aus­bil­dung mensch­li­cher Spra­che müs­sen kon­kre­te ge­gen­stands­be­zo­ge­ne Be­zeich­nun­gen ge­stan­den haben. In einem zwei­ten Schritt haben sich dann über das Prin­zip der Me­ta­pho­ri­sie­rung abs­trak­te Be­grif­fe ge­bil­det. 3 Im Falle der Prä­po­si­tio­nen haben sich bei­spiels­wei­se aus Be­zeich­nun­gen für Kör­per­tei­le Worte für räum­li­che Be­zie­hun­gen ent­wi­ckelt. Die ent­spre­chen­den Prä­po­si­tio­nen ent­wi­ckel­ten in einem wei­te­ren Schritt zeit­li­che Be­deu­tun­gen, und erst da­nach konn­ten auch abs­trak­te Be­zie­hun­gen sprach­lich aus­ge­drückt wer­den. 4 Diese Me­cha­nis­men sol­len die SuS in den Auf­ga­ben 1-4 ver­ste­hen und selbst auf be­son­ders an­schau­li­che Bei­spie­le an­wen­den. Da­durch wer­den sie an­ge­regt, auch beim an­schlie­ßen­den Aus­fül­len der um­fang­rei­chen Ta­bel­le (mit den wich­tigs­ten Prä­po­si­tio­nen) zu re­flek­tie­ren, worin der lo­gi­sche Zu­sam­men­hang zwi­schen der räum­li­chen, zeit­li­chen und über­tra­ge­nen Be­deu­tung der je­wei­li­gen Prä­po­si­ti­on liegt. Die zum gro­ßen Teil über­setz­ten Bei­spiel­sät­ze fol­gen dem Prin­zip der Be­deu­tungs­er­schlie­ßung eines Wor­tes aus dem Kon­text. Be­wusst auf­ge­nom­men wur­den daher auch Be­deu­tun­gen, die so im Lern­wort­schatz nicht vor­kom­men, zumal diese häu­fig be­son­ders an­schau­lich die Ent­wick­lungs-‚Linie‘ der Be­deu­tung der je­wei­li­gen Prä­po­si­ti­on il­lus­trie­ren. Es emp­fiehlt sich, dass die SuS – nach der Er­ar­bei­tung eines mi­ni­ma­len Grund­wort­schat­zes, also etwa nach einem hal­ben Jahr – die Ta­bel­le suk­zes­si­ve in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den ent­spre­chend dem Lern­wort­schatz er­gän­zen. Denk­bar sind aber auch Re­vi­sio­nen des Ge­lern­ten in grö­ße­ren Ab­stän­den oder eine Ge­ne­ral­wie­der­ho­lung zu Be­ginn oder wäh­rend der Lek­tü­re­pha­se.

LI­TE­RA­TUR

BOR­TO­NE , PIE­TRO 2010: Greek Pre­po­si­ti­ons. From An­ti­qui­ty to the Pre­sent, Ox­ford: OUP.

DEUT­SCHER , GUY 2011: Du Jane, ich Goe­the. Eine Ge­schich­te der Spra­che, üs. von MAR­TIN PFEIF­FER , Mün­chen: dtv 34655.

STRUCK , ERD­MANN 1954: Be­deu­tungs­leh­re. Grund­zü­ge einer la­tei­ni­schen und grie­chi­schen Se­ma­sio­lo­gie mit deut­schen, fran­zö­si­schen und eng­li­schen Par­al­le­len, Stutt­gart: Klett, 2. Aufl.

WIRTH , THEO 2001: Ele­men­te einer sprach­li­chen All­ge­mein­bil­dung – ein Ziel des La­tein­un­ter­richts, in: AU 2, 2001: An­re­gun­gen zum Sprach­un­ter­richt, 15-19.

DERS ./SEIDL , CHRIS­TI­AN /UTZ­IN­GER , CHRIS­TI­AN 2006: Spra­che und All­ge­mein­bil­dung. Neue und alte Wege für den alt- und mo­dern­sprach­li­chen Un­ter­richt am Gym­na­si­um, Zü­rich: Lehr­mit­tel­ver­lag des Kan­tons Zü­rich.

 


2 Zum Wert der Sprach­re­fle­xi­on nicht nur für den la­tei­ni­schen Sprach­un­ter­richt vgl. WIRTH 2001 sowie, aus­führ­li­cher, WIRTH /SEIDL /UTZ­IN­GER 2006, 15-22 und 34-42.

3 DEUT­SCHER 2011 pass. – Selbst­ver­ständ­lich bie­tet das Grie­chi­sche als Beleg für die­ses Phä­no­men auch viele Ver­ben und Vo­ka­beln aus der All­tags­spra­che, die al­ler­dings zu sel­ten zum Um­fang eines sinn­vol­len Grund­wort­schat­zes ge­hö­ren (zahl­rei­che Bei­spie­le bei STRUCK 1954, pass.)

4 Vgl. zu den Prä­po­si­tio­nen BOR­TO­NE 2010, 47-53 und pass.; DEUT­SCHER 2011, 155-157 und pass.

 

Prä­po­si­tio­nen – Ein­füh­rung und Auf­ga­ben: Her­un­ter­la­den [docx][511 KB]

 

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