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Zum kreativen Schreibauftrag

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Zum Abschluss der Lektion sollen die S in einem kreativen Schreibauftrag das Ende des Hippolytos-Mythos in einen dramatischen Dialog umsetzen. Ziel dieser Aufgabe ist es, die „inhaltliche Realisation“ des Mythos nachzuvollziehen und so das tragische Potential erfahrbar zu machen: 1 Der Vater Theseus wird durch die Einwirkung der Göttin Aphrodite so getäuscht, dass er, ohne dies vorher erkennen zu können, am Tod seines Sohnes schuldig wird. Der Sohn Hippolytos kann den eigenen Vater trotz größter Bemühungen nicht von seiner Unschuld überzeugen. Erst als es bereits zu spät ist, erkennt der Vater die Wahrheit.

Da an dieser Stelle zum ersten Mal ein solcher Schreibauftrag an die S ergeht, werden die Kriterien vorgegeben. Der L sollte bei der Vorbesprechung der Aufgabe weitere Hinweise geben; beispielsweise könnte er mit unangemessener Alltagssprache die Möglichkeit einer misslungenen Version karikieren (z. B.: „Hallo Papa, das war echt doof von Dir, dass Du mir nicht geglaubt hast!“), um die S für eine passende Sprache zu sensibilisieren.

Anschließend erhalten die S den Auftrag, sich die von ihnen erstellten Versionen in Dreier- bis Vierergruppen vorzulesen und gegenseitig zu bewerten. Zu diesem Zweck wählen sie aus der Liste der vorgegebenen Kriterien drei bis vier Gesichtspunkte aus, die ihnen zentral erscheinen; ggf. können sie auch eigene Kriterien ergänzen. Bereits bei der Einigung auf relevante Kriterien, erst recht beim Feedback werden personale und soziale Kompetenzen gefördert.

Optional kann man die S die in der jeweiligen Gruppe zum Sieger gekürte Version vorspielen lassen: Zwei S übernehmen die Rollen von Hippolytos und Theseus; die ein bzw. zwei übrigen S übernehmen die Funktion eines Regisseurs.

Beim abschließenden (am besten als Hausaufgabe zu stellenden) Vergleich mit dem Ende der Hippolytos-Tragödie bei Euripides sollte sich angeleitet vom L eine Diskussion anschließen, welche Merkmale denn einen gelungenen dramatischen Text ausmachen. Durch die Erstellung eigener Versionen wird den S verstärkt bewusst, welche Schwierigkeiten die Umsetzung des Mythos in eine dialogische Version bietet. Hier kann der L auf die zusätzliche Rolle der Göttin Artemis bei Euripides verweisen und fragen, inwiefern diese Rolle die Handlung verändert; der Schwerpunkt jedoch liegt auf der Frage der dialogischen Umsetzung.

 


Vgl. Waldmann 2011, S. 20.

 

L 9: Textproduktion 1 – Mythos und Ritual 1 – Mythos im Bild 1:
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L 9: Textproduktion 1 – Mythos und Ritual 1 – Mythos im Bild 1:
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