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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Die S be­kom­men ihre je­wei­li­ge Rol­len­kar­te vor Be­ginn der Lek­tü­re aus­ge­hän­digt. – Be­wusst in Kauf ge­nom­men wird dabei, dass ein­zel­ne S ge­gen­über den an­de­ren einen Wis­sens­vor­sprung haben, der unter Um­stän­den erst im Laufe der wei­te­ren Lek­tü­re aus­ge­gli­chen wird: So ist bei­spiels­wei­se ‚Aris­to­pha­nes‘ be­reits von Be­ginn über die Wir­kung sei­ner Ko­mö­die „Die Wol­ken“ im Bilde, wie So­kra­tes sie in der „Apo­lo­gie“ be­schreibt. 1

Die Zu­tei­lung der Rol­len kann nach dem Zu­falls­prin­zip er­fol­gen oder von der Lehr­per­son im Sinne einer per­sön­li­chen Pas­sung ge­steu­ert wer­den: Zu be­den­ken ist in jedem Falle, dass der be­son­de­re Reiz und die spe­zi­fi­sche Her­aus­for­de­rung für eine/n S darin lie­gen kann, sich eine Cha­rak­ter­rol­le an­zu­eig­nen, wel­che mit ihrer/sei­ner Per­sön­lich­keit kon­tras­tiert.

Je nach S-An­zahl kann die Lehr­per­son ent­spre­chend dem per­sön­li­chen in­halt­li­chen Schwer­punkt aus den Rol­len aus­wäh­len; die Rei­hen­fol­ge der Rol­len­kar­ten gibt nur einen Hin­weis auf die Prio­ri­tä­ten im Sinne des Au­tors.

Zu­min­dest zu Be­ginn emp­fiehlt sich die Ver­wen­dung der auf den Kar­ten an­ge­ge­be­nen At­tri­bu­te sowie das Tra­gen von Na­mens­schil­dern mit einer Kurz­be­zeich­nung (z. B. „Simon, Schus­ter“). Au­ßer­dem soll­te eine Über­sicht über die ver­schie­de­nen Rol­len im Un­ter­richts­raum zur bes­se­ren Ori­en­tie­rung sicht­bar sein.

Am Be­ginn der Lek­tü­re soll­ten die S sich in ihrer Rolle kurz vor­stel­len, so dass die Mit­schü­le­rIn­nen wis­sen, mit wem sie es je­weils zu tun haben. Fol­gen kann eine ‚Agora‘-Si­tua­ti­on, bei der sich die ver­schie­de­nen per­sonae des Rol­len­spiels in kon­tin­gen­ten Kon­stel­la­tio­nen be­geg­nen und un­ter­hal­ten.

Bei der fol­gen­den Lek­tü­re soll­te sich das je­wei­li­ge klei­ne sze­ni­sche Spiel an das Über­set­zen bzw. Lesen einer Text­pas­sa­ge an­schlie­ßen: Denk­bar ist eine Um­set­zung un­mit­tel­bar im Un­ter­richt nach kur­zer (!) Vor­be­rei­tungs­zeit in Ein­zel-, Part­ner- oder Grup­pen­ar­beit, aber auch die er­gän­zen­de Aus­ge­stal­tung eines Spiel­an­las­ses in häus­li­cher Ar­beit und die ‚Auf­füh­rung‘ im An­schluss etwa an die ge­mein­sa­me Kor­rek­tur der Über­set­zungs­auf­ga­be. Je ge­üb­ter die S sind, umso mehr lebt die per­for­mance si­cher­lich auch von der Spon­ta­nei­tät des Spiels. Es emp­fiehlt sich, die Apo­lo­gie als Gan­zes (wahr­schein­lich teils zwei­spra­chig, teils nur in deut­scher Über­set­zung) zu lesen.

Auch am Ende der Lek­tü­re könn­te wie­der eine ‚Agora‘-Si­tua­ti­on ste­hen: Si­cher­lich haben die S im Laufe der Aus­ein­an­der­set­zung mit ihrer Rolle so viel Sou­ve­rä­ni­tät ge­won­nen, dass sie nun ohne wei­te­re Vor­ga­ben mög­li­che Ge­sprächs­part­ner su­chen und spon­tan Ge­sprä­che be­gin­nen, in denen bei­spiels­wei­se das Auf­tre­ten des So­kra­tes sowie Ver­lauf und Er­geb­nis des Pro­zes­ses kom­men­tiert wer­den.

 


1   Z u die­sem Pro­blem s. auch „Schwie­rig­kei­ten – Al­ter­na­ti­ven – Chan­cen“.

 

Ein­füh­rung und Li­te­ra­tur: Her­un­ter­la­den [doc][70 KB]

Ein­füh­rung und Li­te­ra­tur: Her­un­ter­la­den [pdf][275 KB]

 

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