Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Das Beispiel „Schriftkritik und Medienbewusstsein“

Vorbemerkung

Bücher galten lange Zeit in unserer Kultur als wertvoll, als Archive kultureller Errungenschaften, als Gedächtnisse bewahrenswerter Erfahrungen und als ästhetische und künstlerische Schätze. Dies gilt nach wie vor, wenn auch die Aura des Buches schwindet. – Eine neuere Entwicklung besteht jedoch darin, dass die Verfügbarkeit von Texten noch nie so groß gewesen ist. Platons Schriftkritik wirkt deshalb heute besonders aktuell: Niemand muss sich eigentlich etwas merken, da Suchmaschinen sofort jede gewünschte Information herbeischaffen und in beliebiger Menge Texte sowie andere Informationen speicherbar sind. Jeder hat zudem Zugriff auf alles und kann sich somit schnell als informiert, als wissend fühlen.
Eine Beschäftigung mit der platonischen Schriftkritik im Unterricht kann also dazu genutzt werden, um über den Wert der Literatur und über unsere Kultur der grenzenlosen Verfügbarkeit von Informationen zu sprechen.

Mit der platonischen Dichterkritik kann dies aufgegriffen und vertieft werden. Dichtung birgt für Platon die Gefahr, dass sie falsche Meinungen verbreitet und dass insbesondere falsche Vorbilder zu einem moralischen Niedergang führen. Platons Vorstellung ist dabei durch eine geradezu automatische Wirkung von Literatur charakterisiert. Die Rezeption eines falschen Verhaltens einer literarischen Figur führt unmittelbar zu einer falschen Überzeugung und einer falschen Haltung beim jeweiligen Leser. Es gibt keine Möglichkeit, sich innerlich von den Figuren und ihren Handlungweisen distanziert zu halten und sich mit ihnen kritisch zu beschäftigen.

 


Aktualisierungen im Griechisch-Unterricht: Herunterladen [doc][403 KB]

 

weiter mit Die Schriftkritik Platons