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Ethi­sche Pro­ble­me in Lehr­buch­t­ex­ten

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Thema: Me­di­zin

Hel­las, Vor­kurs, Text 7 (S.15)
Der Text "Der Arzt und der Phi­lo­soph" stellt beide Be­ru­fe ge­gen­über. Beide haben die Auf­ga­be, die Men­schen zu leh­ren. Beide gehen von der Furcht des Men­schen aus. Der Arzt ver­weist dar­auf, dass es der Tod ist, der Furcht mit sich brin­ge. Er be­han­de­le die Men­schen und löse so die Furcht auf. Der Phi­lo­soph da­ge­gen be­ginnt seine Dar­le­gung mit einer Frage, einer Pro­ble­ma­ti­sie­rung. Warum bringt der Tod Furcht? Die Men­schen haben dar­über keine Kennt­nis­se. Er aber über­zeu­ge die Men­schen (von der rich­ti­gen An­sicht) und löse so sei­ner­seits die Furcht auf. – Die­ser Text bie­tet sich schon zu einem frü­hen Zeit­punkt dazu an, den Blick der Ss. für Text­struk­tu­ren zu ent­wi­ckeln.

Auf­ga­ben:

  1. Wie wer­den in die­sem Text Arzt und Phi­lo­soph je­weils dar­ge­stellt? Was haben sie ge­mein­sam und was ist bei ihnen un­ter­schied­lich? – Fülle mit die­sen An­ga­ben die fol­gen­de Ta­bel­le aus!
     

    Der Arzt

    Der Phi­lo­soph

    Was ist ihr Ziel?

    Wie wird es er­reicht?

       

  2. Wel­chem Beruf würde heute der Phi­lo­soph ent­spre­chen?
  3. Könn­te man ver­bin­den, was Arzt und Phi­lo­soph ge­trennt von­ein­an­der ma­chen? Gibt es dafür heu­ti­ge Bei­spie­le?

 

Hel­las Lek­ti­on 6 "As­kle­pios – der gött­li­che Arzt"
Die­ser Text be­rich­tet von den wun­der­ba­ren Hei­lun­gen, die in Epidau­ros durch As­kle­pios er­folgt sein sol­len. Einer, der dies er­lebt hat, be­rich­tet davon: Am Abend wür­den die Kran­ken in dem Hei­lig­tum ver­sam­melt. Man op­fert dem As­kle­pios und alle wer­den dann von Ärz­ten in ein schö­nes Ge­bäu­de zum Schla­fen ge­bracht. Im Schlaf aber er­scheint dann der Gott, gibt Heil­mit­tel und for­dert als Ge­gen­leis­tung für die Hei­lung die Op­fe­rung eines Tie­res. Dies habe ihn ver­wirrt, aber er­staun­li­cher­wei­se sei die Hei­lung er­folgt.

Der Text zeigt mus­ter­gül­tig die Wir­kung einer sug­ges­ti­ven Hei­lung. Na­he­zu jedes Tex­t­e­le­ment ist dar­auf be­rech­net: Man ist an einem be­son­de­ren Ort, es gibt eine be­son­de­re Äs­the­tik (schö­nes Ge­bäu­de), ärzt­li­che Au­to­ri­tä­ten ge­lei­ten zum Schla­fort. Zuvor hat man etwas ge­op­fert und wird im Schlaf zum noch­ma­li­gen Opfer auf­ge­for­dert, d.h. psy­cho­lo­gisch wird eine Er­war­tungs­hal­tung auf­ge­baut und der Hil­fe­su­chen­de ver­bin­det die Tren­nung von ma­te­ri­el­len Gü­tern mit der Hei­lung. Es wird also, so­fern man zu einem Opfer be­reit ist, eine in­ne­re Zu­ver­sicht ge­schaf­fen, die man durch­aus als eine "self-ful­fil­ling pro­phe­cy" be­zeich­nen kann.

 

Auf­ga­ben:

  1. Wel­che be­son­de­ren Um­stän­de un­ter­stüt­zen die Hei­lung, die in Epidau­ros nach die­ser Er­zäh­lung er­folgt ist?
  2. Was daran ist wun­der­bar und na­tur­wis­sen­schaft­lich nicht er­klär­bar und was lässt sich auch ohne ein Wun­der er­klä­ren?
  3. Ver­glei­che un­se­re heu­ti­ge Me­di­zin mit die­ser Art des Hei­lens!
  4. Ein heu­ti­ger Arzt und ein an­ti­ker Arzt aus Epidau­ros un­ter­hal­ten sich über ihre Ar­beit und be­ur­tei­len dabei das Vor­ge­hen des an­de­ren. Ge­stal­te eine sol­che Un­ter­hal­tung!
  5. Si­cher­lich wird der an­ti­ke Arzt über die vie­len Mög­lich­kei­ten der heu­ti­gen Me­di­zin stau­nen. Aber viel­leicht gibt er sei­nen mo­der­nen Kol­le­gen auch den Rat, seine Me­tho­den nicht ge­ring zu schät­zen, son­dern etwas aus ihnen zu ler­nen. Was könn­te er kon­kret raten?

 

Hel­las, Lek­ti­on 7 "Epidau­ros – ein an­ti­ker Welt­kur­ort"
Die Ge­schäfts­tüch­tig­keit des Heil­or­tes Epidau­ros wird in die­ser Lek­ti­on wei­ter aus­ge­führt: Die Ärzte for­dern die Kran­ken dazu auf, lange Zeit dort zu blei­ben. Die Ein­woh­ner freu­en sich aus­drück­lich über be­gü­ter­te Kun­den, weil so Geld in den Ort kommt. Aber wich­tig für die Ge­ne­sung ist nicht nur die Ver­pfle­gung, son­dern auch die Un­ter­hal­tung. Diese Ab­len­kun­gen wer­den ex­pli­zit er­wähnt, sie be­ste­hen aus Wett­kämp­fen, ei­ge­nen Sport­mög­lich­kei­ten und in Lek­ti­on 8 wird na­tür­lich noch das Thea­ter er­wähnt.

 

Auf­ga­ben:

  1. Die Be­woh­ner von Epidau­ros haben un­ter­schied­li­che Mo­ti­ve, wes­halb sie neben den ei­gent­li­chen Heil­stät­ten auch kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen (Thea­ter, Sport­an­ge­bo­te) er­rich­tet haben. Nenne aus dem grie­chi­schen Text diese Mo­ti­ve!
  2. Ver­su­che zu er­klä­ren, wes­halb der Kur­ort Epidau­ros so gro­ßen Er­folg haben konn­te! Was ist die me­di­zi­ni­sche und psy­cho­lo­gi­sche Idee der dor­ti­gen Heil­me­tho­de?
  3. Viele Kur­or­te haben heute große wirt­schaft­li­che Schwie­rig­kei­ten, weil nicht mehr ge­nü­gend Leute zur Kur kom­men. Aus dem Lek­ti­ons­text 7 kannst Du Ar­gu­men­te für eine Wer­be­kam­pa­gne eines Kur­or­tes ge­win­nen. Ge­stal­te eine sol­che Wer­bung!
  4. Wie müss­ten mo­der­ne me­di­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen aus­se­hen, wenn Sie nach dem Mo­dell von Epidau­ros ge­stal­tet wären?
  5. Soll­ten wir un­se­re Ein­rich­tun­gen so las­sen, wie sie sind oder er­gibt sich aus dem Bei­spiel von Epidau­ros ein An­stoß zu Ver­än­de­run­gen?

 

Hel­las, Lek­ti­on 17 "Spar­ta – un­schein­bar, aber mäch­tig"
Der Lek­ti­ons­text stellt Athen und Spar­ta ge­gen­über. Die Athe­ner leben dicht­ge­drängt, also in einem ur­ba­nen Bal­lungs­zen­trum, die Spar­ta­ner in klei­nen Dör­fern, in einer Le­bens­wei­se, wie es frü­her in Grie­chen­land üb­lich war. Bei ihnen gibt es keine wun­der­ba­ren Bau­wer­ke, keine Akro­po­lis wie in dem glän­zen­den Athen. Trotz­dem sei Spar­ta lange Zeit eine sehr mäch­ti­ge Stadt ge­we­sen. (Vgl. Lek­ti­on 29 "Musik in den rau­hen Ber­gen Ar­ka­di­ens")

 

Auf­ga­ben:

  1. Ver­glei­che die Art, wie die Men­schen in Athen und in Spar­ta leben!
  2. Wo wür­dest Du lie­ber leben?
  3. Ge­stal­te ein Streit­ge­spräch eines über­zeug­ten Athe­ners mit einem eben­so von sei­ner Stadt über­zeug­ten Spar­ta­ner über die Vor­zü­ge ihrer je­wei­li­gen Hei­mat!
  4. Wo sind die Men­schen mo­ti­vier­ter, sich für die ge­mein­sa­me Stadt ein­zu­set­zen, in Athen oder in Spar­ta?
  5. Heu­ti­ge Fir­men prä­sen­tie­ren sich ganz un­ter­schied­lich. Man­che er­in­nern eher an die Art, wie die Spar­ta­ner ihre Stadt ein­ge­rich­tet haben, an­de­re eher an Athen. Wie sähe eine Spar­ta-Firma, wie eine Athen-Firma aus? In wel­cher Firma wür­dest Du lie­ber ar­bei­ten und wel­che hätte ver­mut­lich auf Dauer mehr Er­folg?
  6. Kul­tur kos­tet viel Geld. Trotz­dem glau­ben viele, dass sich diese Kos­ten loh­nen. Stel­le Dir vor, Du müss­test für einen Thea­ter­neu­bau vor dem athe­ni­schen Volk wer­ben. Wel­che Ar­gu­men­te könn­test Du vor­brin­gen?

 


Ak­tua­li­sie­run­gen im Grie­chisch-Un­ter­richt: Her­un­ter­la­den [doc][403 KB]

 

wei­ter mit Ex­kurs: Wei­te­re Texte