Der Agon als Leitbild: Das Kommunikationsmodell der Sophisten
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Bei den Sophisten ist der Agon, der Wettkampf, die entscheidende Instanz. Sie gehen von der
Relativität der Meinungen aus, also davon, dass es nicht einen alleingültigen und richtigen
Standpunkt geben kann. Die Suche nach einer objektiven Wahrheit ersetzen sie durch den freien
Austrag der Meinungen in der rhetorischen Auseinandersetzung. Wer sich hier durchsetzen kann, hat
die Möglichkeit, die Wirklichkeit zu gestalten. Das führt möglicherweise auch zu bedenklichen oder falschen Beschlüssen. Andererseits ist immanent ein Korrektiv vorhanden, indem jede Ansicht
widerlegt und damit insgesamt der Entscheidungsprozess kontrolliert werden kann.
Wenn jemand die Kunst der Rede kennen lernt und sie sich aneignet, kann er schon in kurzer Zeit so gut wie sein Lehrer werden; die Tugend dagegen, die aus vielen Taten entsteht, kann man nicht, wenn man spät anfängt, und auch nicht in kurzer Zeit zur Vollendung bringen, sondern man muss mit ihr zuammen aufgewachsen und groß geworden sein, indem man üble Reden und Gewohnheiten von sich fernhält. [...]
Wenn jemand nach einer dieser Tugenden strebt und sie durch sein Bemühen bis zur Vollendung erworben hat - sei es Beredsamkeit oder Weisheit oder Körperkraft -, dann muss er sie für gute und gesetzliche Ziele gebrauchen. Wenn aber jemand seine Stärke zu ungerechten und ungesetzlichen Zwecken benutzt, so ist das am allerschlechtesten, und es wäre besser, dass sie ihm fehlt, als dass er sie besitzt.
Unterrichtsmodelle zur Förderungen der personalen Kompetenzen bei der Interpretationsarbeit: Herunterladen [doc][623 KB]
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