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Hand­lungs­ebe­ne/ Ar­beits­for­men

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

 

Un­ter­richts­ele­ment Ty­pi­sche Un­ter­richts­pra­xis 2001 Im­pul­se aus dem kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­rich­ten Sinn
Stun­den­ein­stieg Ab­fra­gen von Vor­wis­sen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Ge­stal­tung einer kon­kre­ten, le­bens­na­hen An­for­de­rungs­si­tua­ti­on. Ler­nen an kon­kre­ten Si­tua­tio­nen (→ Kon­struk­ti­vis­mus).
Bei­spiel: Islam, Kl. 8, Thema Kopf­tuch
„Du triffst deine tür­ki­sche Grund­schul­freun­din in der Stadt. Sie trägt ein Kopf­tuch. Du möch­test nun wis­sen, was es mit die­sem Kopf­tuch auf sich hat, was es be­deu­tet und warum Frau­en es tra­gen.“
Er­he­bung der Lern­aus­gangs­la­ge der Schü­le­rin­nen und Schü­ler [209] Kaum oder nur in An­sät­zen durch­ge­führt (z.B. durch die Frage „Was wisst ihr schon zu?“ als Ein­stieg in eine Un­ter­richts­se­quenz). Er­he­bung der Lern­aus­gangs­la­ge
als Grund­la­ge eines Lern­pro­zes­ses, kann z.B. durch krea­ti­ve Auf­ga­ben ge­sche­hen.
Auf­grund der Er­geb­nis­se kann der Un­ter­richt ge­mein­sam ge­plant wer­den.
Über­prü­fung des Wis­sens­zu­wach­ses am Ende der Un­ter­richts­se­quenz.
Er­he­bung des Vor­wis­sens und der Ein­stel­lung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler als Basis für die Pla­nung des Un­ter­richts.
Ler­nen als in­di­vi­du­el­le Kon­struk­ti­on auf der Basis der schon vor­han­de­nen Kon­struk­tio­nen zu einer The­ma­tik.
Bei­spiel: Islam, Kl. 8: Auf­ga­be zu Be­ginn der Un­ter­richts­se­quenz
„Das Nach­bar­haus steht zum Ver­kauf. Ihr er­fahrt, dass eine streng gläu­bi­ge mus­li­mi­sche Fa­mi­lie das Haus ge­kauft hat. Schrei­be einen Dia­log am Abend­brot­tisch über die­ses Thema, in dem ihr über eure Er­war­tun­gen und Be­fürch­tun­gen sprecht!“
Be­tei­li­gung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler an der Ar­beits­pla­nung Un­ter­richt = Ar­ran­ge­ment, das der Leh­rer/ die Leh­re­rin vor­be­rei­tet, ge­naue Pla­nung des Lern­wegs der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Pla­nung des Ar­beits­pro­zes­ses ge­mein­sam mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern (zu­min­dest bei grö­ße­ren Pro­jek­ten).
Ziel­klar­heit auch für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler.
För­de­rung der me­tho­di­schen Kom­pe­tenz: Ar­beits­pla­nung, Re­cher­che etc.
Bei­spiel: Ge­mein­sa­me Über­le­gun­gen:
Wel­che Ma­te­ria­li­en brau­chen wir? Woher be­kom­men wir sie? Wie müs­sen wir uns die Zeit ein­tei­len?
Trans­pa­renz der Er­war­tun­gen Un­ter­richt = für den Schü­ler/
die Schü­le­rin nicht durch­schau­bar, Lern­pro­zess wird al­lein durch den Leh­rer ge­steu­ert („Heute ma­chen wir mal …“).
Prä­sen­ta­ti­on der zu er­rei­chen­den Kom­pe­ten­zen zu Be­ginn einer Un­ter­richts-se­quenz/Stun­de, Über­prü­fung der Kom­pe­ten­zen am Stun­den­en­de. Trans­pa­renz,
Ler­ner­au­to­no­mie.
Frei­räu­me für die Ler­nen­den Un­ter­richt als mi­nu­ti­ös ge­plan­ter Lern­pro­zess, Un­ter­richts­ge­sprä­che wer­den mit Im­puls­fra­gen und mög­li­chen Schü­le­r­ant­wor­ten ge­plant. Raum für ei­ge­ne Ent­schei­dun­gen, al­ter­na­ti­ve An­ge­bo­te in Me­di­en, Auf­ga­ben­stel­lun­gen und Pro­duk­ten. [210] Mo­ti­vie­rend,
lässt Raum für die ei­ge­nen Kon­struk­tio­nen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.
Prä­sen­ta­ti­on von Wis­sen evtl. Leh­rer­vor­trag. ei­gen­stän­di­ge Re­cher­che, Schü­ler­vor­trag bei Leh­rer­vor­trag:
An­lei­tung zum Mit­schrei­ben, ggf. Er­geb­nis­blatt.
För­de­rung der me­tho­di­schen
Kom­pe­tenz.
Bei­spiel: Me­tho­den­blatt zum Thema. „Mit­schrei­ben bei einem Leh­rer­vor­trag oder einer GFS“.
Um­gang mit ge­lern­tem Fak­ten­wis­sen Ver­mitt­lung des Fak­ten­wis­sens,
Ab­fra­gen in KA oder im Un­ter­richt.
Ver­mitt­lung des Fak­ten­wis­sens,
in­di­vi­du­el­le Ver­ar­bei­tung und Re­fle­xi­on.
in­di­vi­du­el­le „An­dock­stel­len“ an ge­lern­tes Wis­sen.
Bei­spiel: Ver­mitt­lung der Fünf Säu­len des Is­lams (z.B. mit einem dar­stel­len­den Text), an­schlie­ßend schrei­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler einen Brief/ eine Mail an einen jun­gen Mus­lim ihres Al­ters und schil­dern ihre Ein­drü­cke. [211]
Grup­pen-/Team­ar­beit „Macht das mal in Grup­pen…“ Er­stel­lung von Grup­pen­re­geln Re­fle­xi­on des Grup­pen­pro­zes­ses.
Re­fle­xi­on der Rolle des Ein­zel­schü­lers in Grup­pen (Ko­ope­ra­ti­ves Ler­nen) [212]
För­de­rung der so­zia­len
Kom­pe­tenz.
Ver­mitt­lung von Me­tho­den „Macht das mal …“
„Lernt mal die Vo­ka­beln“ …
Ver­mitt­lung von Lern­tech­ni­ken,
An­ge­bot un­ter­schied­li­cher Lern­we­ge.
För­de­rung der me­tho­di­schen
Kom­pe­tenz, An­re­gung zur Er­ar­bei­tung ei­ge­ner Lern­stra­te­gi­en.
Bei­spiel: Er­stel­lung von Me­tho­den­zet­teln/ Kar­ten zu we­sent­li­chen Me­tho­den.
Ko­ope­ra­ti­on mit dem schu­li­schen Me­tho­den­cur­ri­cu­lum.
Leit­me­di­um/
Ad­van­ce Or­ga­ni­zer
Die Stun­den­the­men fol­gen in für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht ein­sich­ti­ger Form auf­ein­an­der. Zu Be­ginn der Un­ter­richts­se­quenz wird (z.B. bei der ge­mein­sa­men Un­ter­richts­pla­nung mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern) eine Über­sicht über die Ein­heit er­stellt. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­ken­nen, wel­che Funk­ti­on die ein­zel­nen Lern­ge­gen­stän­de im Ge­samt der Un­ter­richts­se­quenz, evtl. zur Be­ant­wor­tung einer Leit­fra­ge haben.
Bei­spiel: Zur An­for­de­rungs­si­tua­ti­on Ein un­ge­tauf­ter Junge in einer ka­tho­li­schen Fa­mi­lie (s. 4.1.2) wird ge­mein­sam mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern eine Über­sicht über die The­men er­stellt, die Leon sei­nem Groß­cou­sin er­klä­ren muss. Hier­aus er­stellt der Leh­rer einen fik­ti­ven Jah­res­ab­lauf von Max („Was er im Laufe des Schul­jah­res alles er­lebt“), den er den Schü­le­rin­nen und Schü­lern als Kopie aus­gibt. Aus die­sem Jah­res­ab­lauf er­ge­ben sich die ein­zel­nen The­men.
Über­ar­bei­tung ei­ge­ner Ar­beits­er­geb­nis­se In der Regel wer­den Ar­beits­er­geb­nis­se nach Ab­schluss der Un­ter­richts­se­quenz oder nach der Be­no­tung nicht noch ein­mal an­ge­schaut. Über­ar­bei­tung der Er­geb­nis­se auf der Basis der er­wor­be­nen oder ver­tief­ten Kom­pe­ten­zen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den für ihre ei­ge­nen Lern­fort­schritt sen­si­bi­li­siert und eva­lu­ie­ren
ihren Lern­zu­wachs.
Bei­spiel: Die Un­ter­richts­se­quenz geht von einer Lern­auf­ga­be aus, für die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­nächst einen spon­ta­nen Lö­sungs­vor­schlag ma­chen. Am Ende der Se­quenz über­ar­bei­ten sie die­sen Vor­schlag und er­stel­len eine ver­bes­ser­te Ver­si­on. [213]
Wie­der­ho­lungs­kul­tur/ nach­hal­ti­ges Ler­nen/ Ver­net­zung. [214] Ein­ma­li­ges Durch­neh­men we­sent­li­cher The­men, evtl. Wie­der­ho­lung. Re­gel­mä­ßi­ge sys­te­ma­ti­sche Wie­der­ho­lung we­sent­li­cher As­pek­te, An­lei­tung zum ei­gen­stän­di­gen Wie­der­ho­len, An­wen­dung des Ge­lern­ten(auch ei­ni­ge Jahre spä­ter).
Ver­net­zung von neuem Wis­sen mit Wis­sen und Kom­pe­ten­zen auf frü­he­ren Schul­jah­ren. [215]
Nach­hal­ti­ges Ler­nen
Bei­spiel: a) An­la­ge einer „Kar­tei mit Ba­sis­wis­sen“ über meh­re­re Schul­jah­re hin­weg (z.B. Merk­ma­le sym­bo­li­scher Spra­che, ein­zel­ne bi­bli­sche Sprach­for­men, „Was ist ein Pro­phet?“, wich­ti­ge Sta­tio­nen und Per­so­nen der Kir­chen­ge­schich­te …)
b) Thema Pro­phe­ten, Kl. 7: Was ist ein Pro­phet, Kl. 8 Islam: Wie­der­ho­lung: Merk­ma­le eines Pro­phe­ten, Ver­gleich mit Mo­ham­med.


[209] Vgl. Fi­scher, M. , Die Lern­aus­gangs­la­ge im kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt, S. 1-2.
[210] Vgl. Gnandt, Im­pul­se zu einem (auch) kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt,
http://​www.​erz­bis­tum-​koeln.​de/​ex­port/​sites/​erz­bis­tum/​schu­le-​hoch­schu­le/​rel​igio​nspa​edag​ogik/​stein­feld/​vor­tra­e­ge/​2010/​gnandt/​GNANDT_​Kom​pete​nzor​ient​iert​er_​RU.​pdf
[211] Vgl. Vgl. Eg­gerl, „Alles bleibt an­ders“. S. 59.
[212] http://​www.​koo​pera​tive​s-​ler­nen.​de/​dc/​CL/​index.​html , http://​met​hode​npoo​l.​uni­koeln.​de/​koo​punt​erri​cht/​ger_​the_​dif­fe­rence.​pdf
[213] Vgl. Feindt/ Her­big: Ho­sen­ta­schen-Skript zum kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt, S. 4.
[214] Vgl. hier­zu die Ideen bei Georg Gnandt: Im­pul­se zu einem (auch) kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt,
http://​www.​erz​bist​umko​eln.​de/​ex­port/​sites/​erz­bis­tum/​sch​uleh​ochs​chul​e/​rel​igio​nspa​edag​ogik/​stein­feld/​vor­tra­e­ge/​2010/​gnandt/​GNANDT_​Kom​pete​nzor​ient​iert​er_​RU.​pdf, S. 19
[215] Vgl. Feindt/ Her­big: Ho­sen­ta­schen-Skript zum kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt, S. 5.

 

 

Was ist kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Re­li­gi­ons­un­ter­richt?: Her­un­ter­la­den [pdf] [650 KB]