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Ver­tie­fung

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Über den Fra­ge­bo­gen hin­aus kön­nen die S auch zu jeder (oder ei­ni­gen) Aus­sa­ge(n) einen Kurz­kom­men­tar ver­fas­sen und darin ihre Sicht be­grün­den. Dabei wären fol­gen­de Über­le­gun­gen mög­lich:

  • Gott ist eine an­ony­me Macht und das alles be­stim­men­de Schick­sal.
    Nach christ­li­cher Über­zeu­gung ist Gott nicht an­onym, son­dern tritt mit den Men­schen in einen per­sön­li­chen Kon­takt. Als alles be­stim­men­des Schick­sal würde er dem Men­schen keine Frei­heit las­sen. Das wi­der­spricht je­doch dem christ­li­chen Men­schen­bild, zu dem die Er­fah­rung der Frei­heit we­sent­lich ge­hört.
  • Gott ist nur an be­stimm­ten Orten (Kir­chen, Wall­fahrts­or­te usw.) er­fahr­bar.
    Die Ge­gen­wart Got­tes ist nicht lo­ka­li­sier­bar.
  • Für Chris­ten zeigt sich in Jesus von Na­za­ret, wer und wie Gott ist.
    Nach dem Neuen Tes­ta­ment ist Jesus der ent­schei­den­de Maß­stab, wer und wie Gott ist. In ihm ist Gott Mensch ge­wor­den. In sei­ner Ver­kün­di­gung und sei­nem Han­deln drückt sich aus, was der Wille Got­tes ist.
  • Chris­ten dür­fen sich wegen des Bil­der­ver­bots kei­ner­lei Bil­der von Gott ma­chen.
    Das Bil­der­ver­bot ver­bie­tet nicht jeg­li­che Bil­der von Gott, son­dern will be­wusst ma­chen, dass sich Gott letzt­lich nicht in Bil­dern ein­fan­gen lässt, dass er in sei­ner tran­szen­den­ten Wirk­lich­keit auch nicht durch Bil­der er­fass­bar ist.
  • Gott ist ein stren­ger Rich­ter, dem nichts ver­bor­gen bleibt.
    Das Bild vom „Big bro­ther…“ oder von einem Buch­hal­ter-Gott, der „in sei­nem Buch“ alle mensch­li­chen Ver­feh­lun­gen fein säu­ber­lich no­tiert, ent­spricht nicht den bi­bli­schen Vor­stel­lun­gen von Gott.
  • Ohne Vor­stel­lun­gen und Bil­der kön­nen Chris­ten auch keine Be­zie­hung zu Gott ent­wi­ckeln.
    Mit einem an­ony­men, völ­lig un­be­kann­ten Wesen kann man keine per­sön­li­che Be­zie­hung auf­bau­en. Mit Vor­stel­lun­gen und Bil­dern kann man sich Gott an­nä­hern, muss sich aber be­wusst sein, dass diese ihn nicht 1 : 1 ab­bil­den.
  • Chris­ten glau­ben an den „lie­ben Gott“, der immer „ein Auge zu­drückt“ und alles ver­zeiht.
    Gott ist nicht der „liebe Gott“, der alles nach­sieht. Der bi­bli­sche Gott for­dert auch etwas vom Men­schen, nimmt ihn in die Pflicht und ver­langt Re­chen­schaft für sein Han­deln.
  • Jedes Bild von Gott ist nur vor­läu­fig. Gott ist letzt­lich ein Ge­heim­nis.
    Wir er­fah­ren etwas von Gott durch die Bibel, das „Wort Got­tes“, und ins­be­son­de­re durch Jesus, müs­sen uns aber immer der Vor­läu­fig­keit aller Bil­der be­wusst sein.
  • Zu Gott kann man eine per­sön­li­che Be­zie­hung auf­bau­en. Man kann zu ihm „Du“ sagen.
    Das ist christ­li­che Über­zeu­gung. Gott ist ein Gott für die Men­schen, er will das Wohl und das Heil der Men­schen. Beten als In-Kon­takt-tre­ten mit Gott ist nur mög­lich durch eine per­sön­li­che Be­zie­hung.
  • Wer Gott als alten Mann mit wei­ßem Bart sieht, hat eben­so Recht wie der­je­ni­ge, der sich gar kein Bild von ihm macht.
    Gott als „alter Mann mit wei­ßem Bart“ ist eine kind­lich-naive Vor­stel­lung, die mit zu­neh­men­dem Alter über­wun­den wer­den soll­te. Zu kon­kre­te und an­thro­po­mor­phe Vor­stel­lun­gen füh­ren in der Pu­ber­tät und spä­ter dazu, dass mit den über­hol­ten Bil­dern auch die Exis­tenz Got­tes in Schwie­rig­kei­ten gerät und auf­ge­ge­ben wird. Das Be­lie­big­keits­ar­gu­ment darf die Frage nach der Wahr­heit nicht über­flüs­sig ma­chen.
  • Gott ist die Liebe – Alle bi­bli­schen Got­tes­bil­der sind letzt­lich in die­sem Be­kennt­nis zu­sam­men­ge­fasst.
    Das Got­tes­bild der Bibel ist fa­cet­ten­reich und viel­schich­tig. An­schau­li­che Bil­der (z.B. in den Psal­men) ste­hen neben Mah­nun­gen zum Ver­zicht auf jedes Bild. Da für Chris­ten die Ver­kün­di­gung und das Han­deln Jesu der ent­schei­den­de Maß­stab sind, ist für sie die zen­tra­le Aus­sa­ge: Gott ist die Liebe.
  • Man kann eher sagen, was Gott nicht ist, als was er ist.
    Das ist – lo­gisch ge­se­hen – eine Patt­si­tua­ti­on. Wenn man nicht weiß, ob man etwas Ver­läss­li­ches über Gott sagen kann, dann kann man auch – im Um­kehr­schluss – nicht sagen, was Gott nicht ist. Denn auch dazu braucht man si­che­re Maß­stä­be.
  • Jeder kann sich ganz per­sön­lich ein Bild von Gott ma­chen. Man braucht dazu nicht die Bibel oder die Mei­nung der Theo­lo­gen.
    Die per­sön­li­che Got­te­s­er­fah­rung ist sehr wich­tig und kann von kei­nem an­de­ren be­strit­ten wer­den. An­de­rer­seits muss es auch ein „Pro­fil“ des christ­li­chen Got­tes­bil­des – im Un­ter­schied zu an­de­ren Re­li­gio­nen – geben und dazu kön­nen die Aus­sa­gen der Bibel und der Theo­lo­gie eine klare Ori­en­tie­rung geben.

 

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