Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Va­ri­an­te 1

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


In der Bro­schü­re „Erste Schrit­te kon­kret. Ge­lun­ge­ne Bei­spie­le aus dem Ar­beits­feld des christ­lich-is­la­mi­schen Dia­logs im Raum der Evan­ge­lisch-Lu­the­ri­schen Kir­che in Bay­ern“ (2000) wird das Rol­len­spiel fol­gen­der­ma­ßen ein­ge­führt:

Wo Men­schen zu­sam­men­le­ben, die ver­schie­de­nen Re­li­gio­nen bzw. kei­ner Re­li­gi­on an­ge­hö­ren, be­ste­hen oft ernst zu neh­men­de Pro­ble­me, aber auch Chan­cen des Zu­sam­men­le­bens. Ängs­te kom­men oft ins Spiel, wenn sich die Ko­exis­tenz mit einer neuen Grup­pe durch Sym­bo­le in der Öf­fent­lich­keit ma­ni­fes­tiert.
Das Rol­len­spiel „In un­se­rer Stadt wird eine Mo­schee ge­baut!“ kann diese Ängs­te, erns­te Fra­gen, aber auch die Chan­cen spie­le­risch auf­neh­men. Alle Ar­gu­men­te kön­nen auf den Tisch ge­legt wer­den. Es gibt kei­nen Grund, im Spiel etwa be­stimm­te Res­sen­ti­ments zu un­ter­drü­cken. Die Teil­neh­men­den spie­len dabei eine Rolle, die sie sich nicht aus­ge­sucht haben – und ge­win­nen in der neuen Rolle oft ganz er­staun­li­che Er­kennt­nis­se.

Das vor­ge­schla­ge­ne Ar­ran­ge­ment lässt sich gut auf die Si­tua­ti­on einer Schul­klas­se im Klas­sen­zim­mer über­tra­gen. Je nach Aus­gangs­la­ge (Kennt­nis­se über „Stadt­rat“, Kon­flik­te um Mo­schee­bau­ten, ent­spre­chen­de Ein­stel­lun­gen und Ar­gu­men­te) kann die Re­li­gi­ons­leh­re­rin/der Re­li­gi­ons­leh­rer eine Hin­füh­rungs­pha­se vor­se­hen oder die Rol­len­vor­ga­ben er­wei­tern oder kon­kre­ti­sie­ren.

Die Lei­te­rin/der Lei­ter bit­tet fünf Frei­wil­li­ge, sich in die Mitte um einen Tisch zu set­zen. Die Teil­neh­men­den sol­len ein Rol­len­spiel zum Thema „In un­se­rer Stadt wird eine Mo­schee ge­baut!“ spie­len. Die Si­tua­ti­on ist eine Stadt­rats­sit­zung.
Die Teil­neh­men­den be­kom­men je­weils eine Rolle zu­ge­wie­sen, die sie zu ver­tre­ten haben. Das „Pu­bli­kum“ (d.h. die üb­ri­gen Teil­neh­men­den) sol­len be­ob­ach­ten, wel­che Art von Ar­gu­men­ten (etwa: re­li­gi­ös, kul­tu­rell, po­li­tisch, ge­sell­schaft­lich) am häu­figs­ten, bzw. wenig fal­len. Diese Be­ob­ach­tun­gen wer­den be­spro­chen und mit dem ver­gli­chen, was die Lei­te­rin/der Lei­ter wäh­rend des Spiels auf der Tafel ver­deckt mit­ge­schrie­ben hat.

Rol­len­be­schrei­bun­gen

  1. Bür­ger­meis­ter/in: In ers­ter Linie bist Du für die Mo­dera­ti­on der Sit­zung ver­ant­wort­lich. Du er­öff­nest, lei­test und schließt die Sit­zung. Du lässt die ver­schie­de­nen Po­si­tio­nen zu Wort kom­men, ana­ly­sierst, bün­delst. Du kannst aber auch eine ei­ge­ne Po­si­ti­on zu Wort kom­men las­sen, die Deine sein kann, aber nicht muss.
  2. Geg­ner des Mo­schee­baus: Du ar­gu­men­tierst gegen den Bau der Mo­schee in Eurer Stadt. Wel­che Ar­gu­men­te Du an­führst, bleibt Dir über­las­sen.
  3. Be­für­wor­ter des Mo­schee­baus: Du ar­gu­men­tierst für den Bau der Mo­schee in Eurer Stadt. Wel­che Ar­gu­men­te Du an­führst, bleibt Dir über­las­sen.
  4. Du hast noch keine ab­ge­schlos­se­ne Mei­nung dar­über, ob Du den Bau einer Mo­schee in Eurer Stadt be­für­wor­ten sollst oder nicht. Deine Ge­sprächs­bei­trä­ge drü­cken aus, dass Du noch auf der Suche bist. In der Dis­kus­si­on mit den an­de­ren wägst Du ab zwi­schen Ar­gu­men­ten pro & con­tra.
  5. Du bist der „Joker“ in der Runde: als ein­zi­ger kannst Du frei ent­schei­den, wel­che Rolle Du spie­len willst: Ob Du Du selbst sein willst, oder Dich für eine Rolle ent­schei­dest, etwa für oder gegen den Mo­schee­bau ar­gu­men­tierst, ob Du eher un­ent­schie­den bist oder Dich in der Dis­kus­si­on eher mä­ßi­gend ver­hältst.

 

Rol­len­spiel Mo­schee­bau: Her­un­ter­la­den [doc] [39 KB]

Rol­len­spiel Mo­schee­bau: Her­un­ter­la­den [pdf] [77 KB]