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Ge­sprächs­fä­hig­keit

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

9. Me­tho­disch-di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Ma­te­ria­li­en

M9.1a   Woran ori­en­tie­ren sich Juden, Chris­ten und Mus­li­me in ihrem Han­deln? (AB)

M9.1b   Ko­ran­stel­len

M9.2   Kad­dor, Lamya: Wege zu Gott – Koran Gebet Fas­ten

M9.3   Rol­len­spiel Mo­schee­bau

Zum Zu­sam­men­le­ben mit Mus­li­men in Deutsch­land bie­ten die ein­ge­führ­ten Lehr­bü­cher Ma­te­ria­li­en und Im­pul­se (z.B. Mit­ten­drin, S. 136f.; Zeit der Freu­de, S. 265–267). Über so­zia­le und po­li­ti­sche As­pek­te in­for­mie­ren z.B. Faruk Şen und Hay­ret­tin Aydin in „Islam in Deutsch­land“ (Beck´sche Reihe 1466, Mün­chen 2002).

Hier wer­den ex­em­pla­risch drei Bei­spie­le vor­ge­stellt, wie im Un­ter­richt an Vor­ur­tei­len ge­gen­über Mus­li­men ge­ar­bei­tet wer­den kann und Kom­pe­ten­zen zur Kon­flikt­lö­sung ge­stärkt wer­den kön­nen.

M9.1a und   M9.1b Woran ori­en­tie­ren sich Juden, Chris­ten und Mus­li­me in ihrem Han­deln? – Wei­sun­gen in Bibel und Koran (AB und Ko­ran­stel­len).

Die in der Öf­fent­lich­keit häu­fig zu hö­ren­den Hin­wei­se auf ethisch-recht­li­che Be­stim­mun­gen des Koran, die nicht in Ein­klang mit der west­li­chen Men­schen­rechts­tra­di­ti­on ste­hen (z.B. Über­ord­nung des Man­nes über die Frau, Po­ly­ga­mie, Be­hand­lung von Die­ben) ver­stel­len den Blick dafür, dass die Bibel und der Koran ein ge­mein­sa­mes Ethos haben, wie es sich in den Ge­bo­ten des De­ka­lo­gs aus­drückt. Dazu soll der Text­ver­gleich, bei dem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler vor­ge­ge­be­ne Ko­ran­stel­len zu den bi­bli­schen Ge­bo­ten in Bezug set­zen, ein Ge­gen­ge­wicht bil­den. Sie sol­len selbst Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de fest­stel­len und re­flek­tie­ren. So ist z.B. wich­tig zu sehen, dass sich zum Vor­spruch des De­ka­lo­gs („ Dann sprach Gott alle diese Worte: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägyp­ten ge­führt hat, aus dem Skla­ven­haus. “, Ex 20,2), der das Ethos im ge­schicht­li­chen Be­frei­ungs­han­deln Jah­wes fest­macht, kein Pen­dant im Koran fin­det. Die­ser geht nur von der Of­fen­ba­rung des Bu­ches und der darin ent­hal­te­nen Ge­bo­te, nicht von einer Of­fen­ba­rung Got­tes in der Ge­schich­te und einem dar­aus er­wach­sen­den Ethos aus. Im Ein­zel­nen zeigt sich eine große Über­ein­stim­mung im Hin­blick auf Ge­rech­tig­keit (z.B.: Gott hat das Leben als un­an­tast­bar er­klärt, Sure 17:33) und Schutz der Schwa­chen (z.B.: Wai­sen, Sure 6:152). Der Text­ver­gleich bie­tet die Mög­lich­keit, Schwer­punk­te der Ge­schich­te Is­ra­els und des bi­bli­schen Ethos (De­ka­log) zu wie­der­ho­len.

M9.2 Wege zu Gott – der Koran, das Gebet, das Fas­ten.
(Aus­zug aus Lamya Kad­dor, Mus­li­misch – weib­lich – deutsch! Mein Weg zu einem zeit­ge­mä­ßen Islam.)

Eine Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sem Text kann zum ver­brei­te­ten Bild von Mus­li­men, das sich am Äu­ße­ren fest­macht (z.B. Schlei­er, Fas­ten nur als „Leis­tung“, Ge­bets­hal­tung), ein Ge­gen­ge­wicht set­zen: Lamya Kad­dor er­zählt, wel­che Be­deu­tung die spi­ri­tu­el­le Er­fah­rung bei der Koran­lek­tü­re, beim Beten, beim Fas­ten für ihren Weg zum Glau­ben hatte.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen im An­schluss an die Lek­tü­re des Tex­tes auf­ge­for­dert wer­den, über ihre ei­ge­nen Be­geg­nun­gen und Er­fah­run­gen mit Bibel, Gebet, Got­tes­dienst und Fas­ten nach­zu­den­ken, ihre bis­he­ri­ge re­li­giö­se Bio­gra­phie zu re­flek­tie­ren. Damit ma­chen sie auch einen wich­ti­gen Schritt zur Ge­sprächs­fä­hig­keit ge­gen­über Mit­glie­dern an­de­rer Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten.

M9.3 Rol­len­spiel Mo­schee­bau

Die­ser Un­ter­richts­vor­schlag ori­en­tiert sich an den Kom­pe­ten­zen der Per­spek­ti­ven­über­nah­me und der Ar­gu­men­ta­ti­ons­fä­hig­keit und skiz­ziert zwei Va­ri­an­ten des Rol­len­spiels.

 

Ge­sprächs­fä­hig­keit: Her­un­ter­la­den [doc] [33 KB]

Ge­sprächs­fä­hig­keit: Her­un­ter­la­den [pdf] [59 KB]