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Kri­te­ri­en­ka­ta­lo­ge

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Feindt/ Pro­jekt Kom­pRU

Feindt nennt auf der Basis der ak­tu­el­len Li­te­ra­tur sechs Merk­ma­le eines kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­richts, die auf den „Merk­ma­len guten Un­ter­richts“ von Hil­bert Meyer auf­bau­en. [194] Diese Merk­ma­le sind:
In­di­vi­du­el­le Lern­be­glei­tung: Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den deut­lich stär­ker als bis­her in ihrem in­di­vi­du­el­len Lern­pro­zess wahr­ge­nom­men und be­glei­tet. Hier­zu ge­hö­ren die be­wuss­te Wahr­neh­mung der Lern­aus­gangs­la­ge (Vor­wis­sen, Kom­pe­ten­zen, per­sön­li­cher Bezug zur The­ma­tik, sub­jek­ti­ve Theo­ri­en) und pas­sen­de, in­di­vi­du­el­le Lern­an­ge­bo­te sowie die sorg­fäl­ti­ge Be­ob­ach­tung jedes ein­zel­nen Schü­lers/ jeder ein­zel­nen Schü­le­rin im Laufe des Lern­pro­zes­ses.
Me­ta­ko­gni­ti­on: Die Me­ta­ko­gni­ti­on, also die be­wuss­te Wahr­neh­mung und Re­fle­xi­on des ei­ge­nen Lern­pro­zes­ses ist ein we­sent­li­ches Ele­ment eines selbst ge­steu­er­ten, in­di­vi­du­el­len Lern­pro­zes­ses. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler üben sich darin, ihre ei­ge­nen Stär­ken und Schwä­chen be­wusst ein­zu­schät­zen und Lern­schrit­te zur Ver­bes­se­rung ihrer Kom­pe­ten­zen zu pla­nen.
Ver­net­zung: Über die Schul­jah­re hin­weg er­folgt ein sys­te­ma­ti­scher Auf­bau von Wis­sen und Kön­nen (ver­ti­ka­le Ver­net­zung). Fer­ner wird er­wor­be­nes Wis­sen immer auch auf an­de­re Kon­tex­te über­tra­gen (ho­ri­zon­ta­le Ver­net­zung).
Übung/ Über­ar­bei­tung: Un­ter­richts­stoff wird nicht ein­mal be­han­delt, son­dern er wird re­gel­mä­ßig geübt und Er­geb­nis­se aus dem Un­ter­richt wer­den – z.B. in spä­te­ren Se­quen­zen – über­ar­bei­tet und ver­tieft.
Ko­gni­ti­ve Ak­ti­vie­rung: Der Un­ter­richt ak­ti­viert immer be­reits vor­han­de­nes Wis­sen und be­reits vor­han­de­ne Kom­pe­ten­zen und ver­langt ihren Trans­fer und ihre Ver­wen­dung in einer neuen An­for­de­rungs­si­tua­ti­on. Wis­sen und Kom­pe­ten­zen wer­den damit ge­for­dert – und ihre Wei­ter­ent­wick­lung wird ge­för­dert.
Le­bens­welt­li­che An­wen­dung: Die Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zei­gen sich in kon­kre­ten An­wen­dungs­si­tua­tio­nen aus der Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. [195]

Er­geb­nis­se der ZPG Bio­lo­gie

Die ZPG Bio­lo­gie ent­wi­ckelt fol­gen­de Merk­ma­le eines kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Un­ter­richts, die in wei­ten Tei­len auch auf den Re­li­gi­ons­un­ter­richt über­tra­gen wer­den kön­nen.
Ex­em­pla­ri­sches Ar­bei­ten: Wel­ches grund­le­gen­de Bei­spiel eig­net sich zum Kom­pe­ten­z­er­werb?
Pro­blem­ori­en­tie­rung: Geht die Un­ter­richts­ein­heit/Un­ter­richts­stun­de von einer mög­lichst mo­ti­vie­ren­den Pro­blem­stel­lung aus, die dann von den Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­ar­bei­tet wird?
Hand­lungs­ori­en­tie­rung: Wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler selbst aktiv?
Ei­gen­stän­dig­keit: Wer­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht nur in­for­miert, son­dern er­hal­ten sie, auch im Sinne der Pro­zess­ori­en­tie­rung, die Ge­le­gen­heit, ihren Kom­pe­tenz­zu­wachs al­ters­ge­mäß selbst­stän­dig zu ge­stal­ten und zu ver­ant­wor­ten? (Selbst­kon­struk­ti­on statt In­struk­ti­on)
Kon­text­be­zug: Hat die The­ma­tik einen mo­ti­vie­ren­den Bezug zu der Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler und weckt so ihr In­ter­es­se?
Ver­net­zung: Ste­hen Zu­sam­men­hän­ge im Vor­der­grund? Wer­den die grund­le­gen­den bio­lo­gi­schen Prin­zi­pi­en ge­nutzt, um die bio­lo­gi­schen In­hal­te zu struk­tu­rie­ren und zu ver­net­zen? Wer­den fä­cher­über­grei­fen­de As­pek­te auf­ge­nom­men?
In­tel­li­gen­tes Üben und An­wen­den: Haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Mög­lich­keit, ihre er­wor­be­nen Fä­hig­kei­ten zu fes­ti­gen und auf un­be­kann­te Sach­ver­hal­te zu über­tra­gen?
Dif­fe­ren­zie­rung: Wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in­di­vi­du­ell ge­for­dert und ge­för­dert, z. B. durch Pha­sen ei­gen­stän­di­gen Er­ar­bei­tens und Übens, durch ge­stuf­te Lern­hil­fen oder Auf­ga­ben­stel­lun­gen?
Dia­gno­se und För­de­rung: Fin­det ein Über­prü­fen der Fä­hig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten (der Per­form­anz) der Schü­le­rin­nen und Schü­ler statt? Haben Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Mög­lich­keit, ihre Lü­cken zu schlie­ßen?
Trans­pa­renz: Ist den Schü­le­rin­nen und Schü­lern be­wusst, wel­che Ziele zu er­rei­chen sind und wel­che Fort­schrit­te sie be­reits ge­macht haben?“ [196]


[194] Vgl. Sajak, Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung im Re­li­gi­ons­un­ter­richt, S. 54.
[195] Vgl. Feindt/ Her­big: Ho­sen­ta­schen-Skript zum kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt, S. 1-8.
[196] Freund­li­cher­wei­se zur Ver­fü­gung ge­stellt von der ZPG Bio­lo­gie.

 

Was ist kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Re­li­gi­ons­un­ter­richt?: Her­un­ter­la­den [pdf] [650 KB]