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Kom­pe­tenz­mo­del­le im Über­blick

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

A. All­ge­mei­ne, fä­cher­über­grei­fen­de Kom­pe­tenz­mo­del­le

  1. Klie­me-Ex­per­ti­se

    Die Klie­me-Ex­per­ti­se ver­wen­det die Kom­pe­tenz­de­fi­ni­ti­on von Wei­nert (2001, S. 27f.) [3] : Kom­pe­ten­zen = „die bei In­di­vi­du­en ver­füg­ba­ren oder durch sie er­lern­ba­ren ko­gni­ti­ven Fä­hig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten , um be­stimm­te Pro­ble­me zu lösen, sowie die damit ver­bun­de­nen mo­ti­va­tio­na­len, vo­li­tio­na­len [4] und so­zia­len Be­reit­schaf­ten und Fä­hig­kei­ten, um die Pro­blem­lö­sun­gen in va­ria­blen Si­tua­tio­nen er­folg­reich und ver­ant­wor­tungs­voll nut­zen zu kön­nen“. [5]
  2. Hart­mut von Hen­tig

    Eine Kom­pe­tenz ist eine kom­ple­xe Fä­hig­keit , die sich aus rich­ti­gem Wahr­neh­men, Ur­tei­len und Han­deln­kön­nen zu­sam­men­setzt und darum not­wen­dig das Ver­ste­hen der wich­tigs­ten Sach­ver­hal­te vor­aus­setzt. [6]
  3. Ger­hard Zie­ner, Bil­dungs­stan­dards für die Pra­xis

    Kom­pe­ten­zen geben Aus­kunft über das, was je­mand kann, und zwar in drei­fa­cher Hin­sicht: im Blick auf seine Kennt­nis­se, seine Fä­hig­keit, damit um­zu­ge­hen, und seine Be­reit­schaft, zu den Sa­chen und Fer­tig­kei­ten eine ei­ge­ne Be­zie­hung ein­zu­ge­hen.
    Kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Un­ter­richt zielt auf die Aus­stat­tung von Ler­nen­den mit Kennt­nis­sen, Fä­hig­kei­ten/ Fer­tig­kei­ten sowie die Be­wusst­ma­chung und Re­fle­xi­on von Ein­stel­lun­gen/Hal­tun­gen. Kom­pe­tent ist, wer sich dar­auf ein­las­sen kann, mit Sach­ver­stand mit Din­gen um­zu­ge­hen. Kom­pe­ten­zen sind Fä­hig­kei­ten unter dem drei­fa­chen As­pekt von Kennt­nis­sen, Fer­tig­kei­ten und Ein­stel­lun­gen. Kom­pe­ten­zen äu­ßern sich in kon­kre­ten Hand­lun­gen. [7]
  4. Eu­ro­päi­scher Re­fe­renz­rah­men

    „Die all­ge­mei­nen Kom­pe­ten­zen der Spra­chen­ler­nen­den oder auch der Sprach­ver­wen­der be­ste­hen ins­be­son­de­re aus deren Wis­sen und Fer­tig­kei­ten, der per­sön­lich­keits­be­zo­ge­nen Kom­pe­tenz und den Ein­stel­lun­gen sowie aus der Fä­hig­keit zum Ler­nen. Wis­sen, d.h. de­kla­ra­ti­ves Wis­sen wird ver­stan­den als Er­geb­nis von Er­fah­rungs­ler­nen (Welt­wis­sen) und von for­ma­len Lern­pro­zes­sen (theo­re­ti­sches Wis­sen).“ [8]
    • De­kla­ra­ti­ves (Welt) Wis­sen (savoir)
    • All­ge­mei­ne prak­ti­sche Fer­tig­kei­ten und pro­ze­du­ra­les Wis­sen (savoir faire)
    • Per­sön­lich­keits­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen (wie Ein­stel­lun­gen, Mo­ti­va­tio­nen, Wert­vor­stel­lun­gen, ko­gni­ti­ver Stil und viele wei­te­re Per­sön­lich­keits­fak­to­ren) (savoir être)
    • Lern­fä­hig­keit (Sprach- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­wusst­sein, Lern­tech­ni­ken) (savoir app­ren­de).[9]

[3] Wei­nert, F. E. (2001). Ver­glei­chen­de Leis­tungs­mes­sung in Schu­len - eine um­strit­te­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit. In F. E. Wei­nert (Hrsg.), Leis­tungs­mes­sun­gen in Schu­len. Wein­heim und Basel: Beltz Ver­lag, S. 17-31.
[4] Vo­li­ti­on = wil­lent­li­che Steue­rung von Hand­lun­gen und Hand­lungs­ab­sich­ten
[5] Eck­hart Klie­me, Zur Ent­wick­lung na­tio­na­ler Bil­dungs­stan­dards. Eine Ex­per­ti­se, 2003, S. 15.
[6] Hart­mut von Hen­tig, Ein­füh­rung in den Bil­dungs­plan 2004, in: Mi­nis­te­ri­um für Kul­tus, Ju­gend und Sport Baden Würt­tem­berg.
(Hrsg.), Bil­dungs­plan 2004 All­ge­mein­bil­den­des Gym­na­si­um, 2004, S. 10.
[7] Ger­hard Zie­ner, Bil­dungs­stan­dards in der Pra­xis. Kom­pe­tenz­ori­en­tiert un­ter­rich­ten, Stutt­gart 2008, S. 23; 75f.
[8] Ge­mein­sa­mer eu­ro­päi­scher Re­fe­renz­rah­men für Spra­chen: Leh­ren, ler­nen, be­ur­tei­len, Down­load unter:
http://​www.​goe­the.​de/​Z/​50/​com­m­eu­ro/​20101.​htm
[9] Vgl. Klie­me-Ex­per­ti­se, S. 146-154.

 

Kom­pe­tenz­mo­del­le im Über­blick: Her­un­ter­la­den [pdf] [650 KB]