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Dif­fe­ren­zie­ren­de Lern­auf­ga­ben

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

M5.3  Di­dak­tisch-me­tho­di­sche Hin­wei­se

Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung

Im Vor­der­grund steht die Fä­hig­keit, im in­ter­re­li­giö­sen Dia­log der abra­ha­mi­ti­schen Re­li­gio­nen Ge­mein­sam­kei­ten im Got­tes­ver­ständ­nis wahr­neh­men und für die je­wei­li­ge Tra­di­ti­on cha­rak­te­ris­ti­sche Un­ter­schie­de er­ken­nen zu kön­nen. Das Fä­hig­wer­den zur Kom­mu­ni­ka­ti­on braucht als Pen­dant die in­halt­li­che Kom­pe­tenz, d.h. das Ver­ste­hen der je­wei­li­gen Glau­benstra­di­ti­on an­hand ihrer Grund­la­gen­tex­te. Der Er­werb der in­halt­li­chen Kom­pe­tenz setzt acht­sa­mes Hin­schau­en auf die Texte und Of­fen­heit in der Wahr­neh­mung vor­aus. Das Ar­bei­ten mit Syn­op­sen (AT – NT – Koran) bie­tet sich an, weil da­durch der Blick auf Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de er­mög­licht wird.

Aus der Per­spek­ti­ve des Bil­dungs­plans trägt der Re­li­gi­ons­un­ter­richt dazu bei, „ an­de­ren Re­li­gio­nen und Kul­tu­ren acht­sam zu be­geg­nen“ (Bil­dungs­plan 2004 S. 38). Von daher ste­hen im Zu­sam­men­hang mit der Frage, „ An wel­chen Gott glau­ben wir ei­gent­lich? “ pri­mär fol­gen­de Kom­pe­ten­zen im Vor­der­grund:

  • Re­li­giö­se Kom­pe­tenz
    Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den be­fä­higt zu per­sön­li­cher Ent­schei­dung in Aus­ein­an­der­set­zung mit Kon­fes­sio­nen und Re­li­gio­nen (vgl. Bil­dungs­plan 2004, S. 38).

  • Fach­kom­pe­tenz
    „Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­ste­hen re­li­giö­se Zeug­nis­se frü­he­rer Ge­ne­ra­tio­nen und an­de­rer Kul­tu­ren in ihrem Ent­ste­hungs­zu­sam­men­hang und in ihrer Wir­kungs­ge­schich­te und sind in An­sät­zen be­fä­higt zum in­ter­kon­fes­sio­nel­len und in­ter­re­li­giö­sen Dia­log“ (Bil­dungs­plan 2004, S. 39).

  • Kon­kret geht es um fol­gen­den Stan­dard der 8. Jahr­gangs­stu­fe:
    „Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen ei­ni­ge Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de zwi­schen Got­tes­vor­stel­lun­gen im Islam und im Chris­ten­tum be­nen­nen.“ (4.2)

Dass bei der Aus­wahl der Texte auf den Ent­wick­lungs­stand der Schü­le­rin­nen und Schü­ler der kon­kre­ten 8. Klas­se Rück­sicht ge­nom­men wer­den muss, liegt auf der Hand. Doch kom­pe­tenz­ori­en­tiert voll­zieht sich der Un­ter­richt erst dann, wenn die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die „Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de zwi­schen Got­tes­vor­stel­lun­gen im Islam und im Chris­ten­tum“ nicht nur einer re­li­gi­ons­kund­li­chen Vor­ga­be ent­neh­men, son­dern selbst daran ar­bei­ten.


Dif­fe­ren­zier­te Auf­ga­ben­stel­lun­gen

Die drei Lern­auf­ga­ben er­mög­li­chen in­so­fern eine Dif­fe­ren­zie­rung, als sie ver­schie­de­ne An­for­de­rungs­ni­veaus (A bis C) auf­wei­sen und so auf drei Un­ter­grup­pen der Klas­se ver­teilt wer­den kön­nen:

Auf­ga­be A ( M5.3A ) setzt einen ge­rin­gen Grad an ei­gen­stän­di­gem Ar­bei­ten vor­aus: Nach­schla­gen und No­tie­ren von Bi­bel­stel­len, die vor­ge­ge­be­nen Aus­sa­gen der Sure 2 zu­ge­ord­net sind. Doch sol­len die Schü­ler die­ser Grup­pe auch ver­glei­chen­de Be­ob­ach­tun­gen an­stel­len und ihre Er­geb­nis­se auf­schrei­ben.

Auf­ga­be B ( M5.3B ) ist kom­ple­xer: Stel­len aus Koran, NT und AT zu 3 As­pek­ten sol­len im Hin­blick auf das Got­tes­ver­ständ­nis und das Ver­hält­nis zwi­schen Gott und den Men­schen aus­ge­wer­tet wer­den.

Auf­ga­be C ( M5.3C ) be­zieht sich zwar aus­schließ­lich auf die Got­te­s­of­fen­ba­rung des Mose, hat aber in­so­fern einen hö­he­ren An­spruch, als ein län­ge­rer kom­ple­xer Text­zu­sam­men­hang aus­ge­wer­tet wer­den muss und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch zu tra­di­ti­ons­kri­ti­schen Über­le­gun­gen über den Zu­sam­men­hang der Texte an­ge­regt wer­den sol­len.


Un­ter­richts­ver­lauf

Es ist nicht nötig, bei der Ein­tei­lung der Grup­pen auf das un­ter­schied­li­che An­spruchs­ni­veau zu ver­wei­sen. Alle sind auf­ge­for­dert, nach Kräf­ten an der ge­mein­sa­men Fra­ge­stel­lung („ An wel­chen Gott glau­ben Juden, Chris­ten und Mus­li­me? “) zu ar­bei­ten. Doch bie­tet sich der Lehr­per­son die Chan­ce, einen mög­lichst aus­ge­wo­ge­nen ar­beits­tei­li­gen Lern­pro­zess zu or­ga­ni­sie­ren, indem sie aus­ge­hend von ihrem Ein­blick in den in­di­vi­du­el­len Lern­stand des Schü­ler/der Schü­le­rin, die Grup­pen­ein­tei­lung selbst vor­nimmt.

Um ein Ge­samt­er­geb­nis zu er­mög­li­chen, zu dem alle bei­tra­gen, könn­te der Pro­zess (1 Dop­pel­stun­de) so struk­tu­riert sein:

  1. L klärt mit der Klas­se die Fra­ge­stel­lung, das Ziel und die Vor­ge­hens­wei­se;
  2. Ein­zel- oder Part­ner­ar­beit zu den Auf­ga­ben A, B, C;
  3. zu der je­wei­li­gen Auf­ga­be wer­den Klein­grup­pen ge­bil­det (nicht mehr als drei bis vier Per­so­nen) mit dem Auf­trag, sich die Er­geb­nis­se ge­gen­sei­tig vor­zu­stel­len und sie nach einer Klä­rungs­pha­se auf einem Pla­kat zu­sam­men­zu­fas­sen (Struk­tur: Ge­mein­sam­kei­ten – Be­son­der­hei­ten bei Juden, Chris­ten und Mus­li­men);
  4. die Klein­grup­pen stel­len dem Ple­num ihre Er­geb­nis­se vor (bei gro­ßen Klas­sen je­weils nur eine oder zwei Klein­grup­pen, die an­de­ren er­gän­zen);
  5. unter Mit­hil­fe der Leh­re­rin/des Leh­rers wer­den die Er­geb­nis­se ge­si­chert.

 

Dif­fe­ren­zie­ren­de Lern­auf­ga­ben: Her­un­ter­la­den [doc] [33 KB]

Dif­fe­ren­zie­ren­de Lern­auf­ga­ben: Her­un­ter­la­den [pdf] [67 KB]