Theologisieren
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
8. Methodisch-didaktische Hinweise
Materialien
M8.1 Theologisieren mit Jugendlichen im Religionsunterricht
M8.2 Loichinger, Alexander: Die Frage nach Gott angesichts menschlichen Leids
M8.3 Krochmalnik, Daniel: Die Theodizee in der jüdischen Tradition
M8.4 Ucar, Bülent: Zwischen Erhebung und Erduldung. Die muslimische Grundhaltung im Umgang mit Leid
Leid kann jeden Menschen treffen, unabhängig von Herkunft, Alter, Weltanschauung oder Religion. Unverschuldetes Leid gilt mit den Worten Georg Büchners als
Fels des Atheismus
. Es stellt eine große Herausforderung in allen (monotheistischen) Religionen dar. Hierüber mit Schülerinnen und Schüler nicht nur christlichen Glaubens nachzudenken, sondern dies gemeinsam mit muslimischen (oder/und jüdischen) Mitschülerinnen und Mitschülern zu tun, kann sowohl zu einem ersten oder vertieften Verständnis der Antwortversuche der eigenen Religion führen, als auch einen Zugang dazu eröffnen, wie Menschen aus anderer religiöser Tradition mit der Frage nach dem Sinn von Leid umgehen.
Dabei geht es gerade nicht darum, unhinterfragbare, vorgefertigte Antworten (Lehrsätze) zu liefern. Im Gegenteil: Indem Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen Haltung gegenüber dem Leiden – auch dem anderer Menschen – nachspüren, können sie im Austausch mit anderen der religiösen Dimension in dieser Frage näher kommen, Orientierungen suchen und sich selbst positionieren.
Gerade hier bietet es sich methodisch in besonderer Weise an, mit Schülerinnen und Schülern zu theologisieren, denn „Theologisieren als eine Form der Aneignung von Religion ist für einen Religionsunterricht unverzichtbar geworden, der auf eine hermeneutische Kompetenz ausgerichtet ist und daher auf theologische Argumentationsfähigkeit und religiöse Urteilsfähigkeit zielt “ (Friedhelm Kraft).
Kraft, Friedhelm: Theologisieren im Religionsunterricht und performativer Religionsunterricht – zwei didaktische Ansätze bzw. Leitbilder für den Religionsunterricht im Widerstreit?
http://www.calwer.com/media/39/LP_3999_JaBuKi%206.pdf
(08.09.2011)
Bitte beachten Sie: Die hier vorgestellten Materialien sind ausschließlich als Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte gedacht.
M8.1 Theologisieren mit Jugendlichen im Religionsunterricht: Dreischritt
Der tabellarische Überblick macht deutlich, welche Rolle Lehrende und Lernende im Verlauf des Gesprächs einnehmen sollten, damit es zu einem gemeinsamen Nach-Denken zu der schwierigen theologischen Fragestellung kommen kann.
Zur Vorbereitung eines solchen theologisierenden Unterrichtsgesprächs können drei kurze und gut verständliche Beiträge zur Theodizeefrage dienen, die die Problematik aus christlicher, jüdischer und muslimischer Perspektive beleuchten (M8.2 - M8.4). Sie sind entnommen aus: Warum leiden? In: Religionsunterricht heute. Informationen des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz, 01/2011, S. 4-17. Aus urheberrechtlichen Gründen sind diese Beiträge hier als Sonderdruck in einer Datei M8_2-M8_4_Gott_und_Leid_christl_jued_musl.pdf enthalten. In M8.2 beleuchtet Alexander Loichinger , Professor für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Katholischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz die Frage nach Gott angesichts menschlichen Leids vom christlichen Standpunkt aus.
Daniel Krochmalnik , Professor für jüdische Religionspädagogik an der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg stellt in M8.3 die Theodizee in der jüdischen Tradition vor und Bülent Ucar , Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Osnabrück, nähert sich der Frage nach menschlichem Leid aus der Sicht sunnitischer Muslime an (M8.4). Der kurze, gut lesbare Text ermöglicht es der Lehrkraft, sich in vier Schritten mit einer weitverbreiteten muslimischen Vorstellung vertraut zu machen.
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