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Ge­ne­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit


Ein fä­cher­über­grei­fen­des Un­ter­richts­pro­jekt

Fä­cher­über­grei­fen­de Un­ter­richts­pro­jek­te bie­ten so­wohl den Un­ter­rich­ten­den als auch den Schü­le­rin­nen und Schü­lern eine Reihe von Vor­tei­len:

  • Pro­jekt­ar­beit ist Grup­pen­ar­beit, man muss nicht eine Viel­zahl von The­men in ver­schie­de­nen Fä­chern fin­den, die dann meist von Ein­zel­nen be­ar­bei­tet wer­den.
  • Schü­le­rin­nen und Schü­ler, deren große Pro­ble­me bei schrift­li­chen Aus­ar­bei­tun­gen lie­gen, haben bes­se­re Chan­cen, weil auch an­de­re Qua­li­fi­ka­tio­nen wie Re­fle­xi­on des Ar­beits­pro­zes­ses (im Kol­lo­qui­um) und Prä­sen­ta­ti­on be­wer­tet wer­den.
  • Da sich die In­hal­te an den Lehr­plä­nen ori­en­tie­ren, brin­gen sie den Schü­le­rin­nen und Schü­lern nicht nur in den schrift­lich ge­prüf­ten Fä­chern Vor­tei­le, sie kön­nen auch her­vor­ra­gend in münd­li­chen Prü­fungs­fä­chern ein­ge­bracht wer­den.
  • Die Ar­beits­be­las­tung wird für alle Be­tei­lig­ten ge­rin­ger. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen in einem Pro­jekt gleich in meh­re­ren Fä­chern den Klau­su­ren gleich­wer­ti­ge Leis­tun­gen fest­stel­len las­sen, für die Un­ter­rich­ten­den wird da­durch der Kor­rek­tur­auf­wand ge­rin­ger.

Das fol­gen­de fä­cher­über­grei­fen­de Un­ter­richts­pro­jekt wurde für die Jahr­gangs­stu­fe 1 des be­ruf­li­chen Gym­na­si­ums, spe­zi­ell des Wirt­schafts­gym­na­si­ums, kon­zi­piert. Es kann aber auch bei ge­än­der­ter Fä­cher­be­tei­li­gung in den an­de­ren be­ruf­li­chen oder all­ge­mein bil­den­den Gym­na­si­en durch­ge­führt wer­den.


Be­tei­lig­te Fä­cher

Eine mög­li­che Fä­cher­be­tei­li­gung mit den je­wei­li­gen Bil­dungsplanbezügen ver­an­schau­licht die fol­gen­de Ab­bil­dung:

Generationengerechtigkeit

Fä­cher­be­tei­li­gung mit Bil­dungs­plan­be­zü­gen


Wei­te­re Bil­dungs­plan­be­zü­ge

Eng­lisch
(oder an­de­re Fremd- spra­che)
Re­li­gi­on /
Ethik
Ma­the­ma­tik
Wirt­schafts- geo­gra­fie
4. Ar­beits­welt:
Be­rufs­be­zo­ge­ne In­for­ma­ti­ons- be­schaf­fung unter Ver­wen­dung von On­line - Diens­ten und an­de­ren Me­di­en; Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens- ver­tei­lung im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich.
9. Gibt es eine ge­rech­te Ver­tei­lung von Gü­tern?
Gibt es eine ge­rech­te Wirt­schafts- ord­nung (na­tio­nal und / oder in­ter­na­tio­nal)?
1. Daten und ihre Auf­be­rei­tung

5. Li­nea­re Al­ge­bra - Pro­fi­lie­rung
2. Der Wirt­schafts- stand­ort Deutsch­land in Eu­ro­pa:
Der Wan­del von der In­dus­trie zur Dienst­leis­tungs- ge­sell­schaft


Idea­ler­wei­se kann ein fä­cher­über­grei­fen­des Un­ter­richts­pro­jekt in­ner­halb eines Stamm­kur­ses durch­ge­führt wer­den. Zu­nächst soll­ten Grup­pen­grö­ßen fest­ge­legt wer­den, damit klar wird, wie viele Fä­cher am Pro­jekt be­tei­ligt wer­den müs­sen.

 

Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen

Pro­jekt­ar­beit in­te­griert so­zia­le, me­tho­di­sche, fach­li­che und per­so­na­le Kom­pe­ten­zen, damit kön­nen Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen er­wor­ben wer­den, die in der seit­he­ri­gen, häu­fig leh­rer­zen­trier­ten Un­ter­richts­pra­xis nur sehr viel schwe­rer zu er­rei­chen waren. Damit soll For­de­run­gen aus Po­li­tik und Wirt­schaft, vor allem aber auch von Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len, die man­geln­de Stu­dier­fä­hig­keit be­kla­gen, Rech­nung ge­tra­gen wer­den:


So­zi­al­kom­pe­tenz

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den zu Team­ar­beit be­fä­higt:

Sie ler­nen ihre Ar­beit zu or­ga­ni­sie­ren durch:
- Ar­bei­ten im Team
- Rück­sicht­nah­me auf an­de­re bei der Zeit­pla­nung und Ar­beits­auf­tei­lung
- Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung
- Be­mü­hen um Kon­flikt­lö­sun­gen
Selbst- und Grup­pen­re­fle­xi­on der Team­ar­beit


Me­tho­den­kom­pe­tenz

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­wi­ckeln ihre Me­tho­den­kom­pe­tenz wei­ter:
bei der Text­ver­ar­bei­tung:
- Struk­tur und Auf­bau von Tex­ten er­ken­nen  
- Schlüs­sel­be­grif­fe er­ken­nen (Mar­kie­ren)
- In­hal­te ver­ste­hen und wie­der­ge­ben (Ex­zer­pie­ren)      
- Quel­len­ana­ly­se (z. B. Texte in ihre his­to­ri­schen und po­li­ti­schen Zu­sam­men-
  hän­gen ein­ord­nen, Wir­kungs­ab­sich­ten er­ken­nen)

beim Re­cher­chie­ren:
- In­ter­net­re­cher­che
- Buch­re­cher­che

beim Do­ku­men­tie­ren:
- Auf­bau und Dar­stel­lung
- Zi­tier­tech­nik

im Um­gang mit Me­di­en:    
- Text­ver­ar­bei­tung (Word) 
- Ta­bel­len­kal­ku­la­ti­on (Excel)
- Prä­sen­ta­ti­on (Vi­sua­li­sie­rung, Fo­li­en­ge­stal­tung, Me­ta­plan­tech­nik).


Fach­kom­pe­tenz

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­wer­ben grund­le­gen­de Kennt­nis­se über das zu be­ar­bei­ten­de Thema. (Beim Thema Ge­ne­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit sind dies z. B. die be­tei­lig­ten In­ter­es­sen­grup­pen und deren Öf­fent­lich­keits­ar­beit in den Me­di­en, s. u.)

Sie üben un­über­sicht­li­ches Zah­len­ma­te­ri­al an­schau­lich gra­fisch dar­zu­stel­len.

Sie ver­schaf­fen sich mehr Klar­heit im Hin­blick auf die ei­ge­nen Zu­kunfts- und Al­ters­vor­sor­ge.


Per­so­nal­kom­pe­tenz

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler stär­ken durch per­sön­li­che Prä­sen­ta­ti­on sowie Ver­tre­ten der ei­ge­nen Po­si­ti­on im Kol­lo­qui­um ihre Per­so­nal­kom­pe­tenz. In der Re­fle­xi­on des Ar­beits­pro­zes­ses er­ken­nen sie ei­ge­ne Stär­ken und Schwä­chen.

 

Pro­jekt­pha­sen

Das Pro­jekt läuft in drei Pha­sen ab:

1. Vor­be­rei­tungs­pha­se
2. Durch­füh­rungs­pha­se
3. Re­fle­xi­ons- und Be­wer­tungs­pha­se


Vor­be­rei­tun­gen

Die bis­he­ri­ge Er­fah­rung zeigt, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kaum Pro­jekt­kom­pe­tenz in dem Maß be­sit­zen, dass sie Pro­jek­te selbst or­ga­ni­siert durch­füh­ren, ge­schwei­ge denn pla­nen könn­ten.

Ge­ra­de wenn die Pro­jekt­teil­neh­mer keine oder kaum Pro­jekt­er­fah­rung haben, be­steht die Ge­fahr eines kom­plet­ten Schei­terns, wenn sie zu sehr in die Vor­be­rei­tungs­pha­se ein­ge­bun­den oder damit sogar al­lein ge­las­sen wer­den.

Vor allem die The­men­fin­dung kann nicht Sache der Pro­jekt­teil­neh­mer sein, da sie, wenn sie für eine GFS oder die zen­tra­le Prü­fung im Ab­itur nutz­bar ge­macht wer­den soll, sich an den In­hal­ten der Bil­dungs­plä­ne ori­en­tie­ren muss.

Die Pro­jekt­lei­ter müs­sen des­halb sorg­fäl­tig über­le­gen, zu wel­chem Zeit­punkt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an der Pla­nungs­pha­se be­tei­ligt wer­den kön­nen. Vor allem beim ers­ten Pro­jekt ist es sinn­voll, wenn die Vor­be­rei­tungs­pha­se von den Lehr­kräf­ten ge­leis­tet wird und die Schü­ler­be­tei­li­gung in der Durch­füh­rungs­pha­se be­ginnt.

Pro­jekt­struk­tur­plan

Die Pro­jekt­lei­ter (Leh­rer) er­stel­len ge­mein­sam einen Pro­jekt­struk­tur­plan, der genau fest­legt, wel­che Auf­ga­ben die Pro­jekt­teil­neh­mer zu er­fül­len haben, bzw. wel­che Leis­tun­gen zu er­brin­gen sind (Ar­beits­pa­ke­te). Dabei soll­te dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass die Ar­beits­be­las­tung für alle Grup­pen un­ge­fähr gleich groß ist.

Der Pro­jekt­struk­tur­plan fasst die Teil­plä­ne der ein­zel­nen Fä­cher zu­sam­men.

Die Teil­plä­ne ent­hal­ten ge­naue Be­schrei­bun­gen der Ar­beits­pa­ke­te mit Hin­wei­sen dazu, wel­che Check­lis­ten oder me­tho­di­sche Hin­wei­se bei der Be­ar­bei­tung des je­wei­li­gen Ar­beits­pa­ke­tes hilf­reich sind, sowie eine freie Spal­te für Sta­ke­hol­der­ana­ly­sen (z. B. Schät­zun­gen über den Be­darf an Ma­te­ria­li­en, Räu­men, Rei­se­kos­ten, Per­so­nal­auf­wand, wel­che Fach­leu­te be­fragt wer­den müs­sen, u.s.w).

Den Pro­jekt­struk­tur­plan und pas­sen­de Teil-Pro­jekt­struk­tur­plä­ne für die Fä­cher VBRW, Deutsch und GGk kön­nen Sie hier ein­se­hen:
Pro­jekt­struk­tur­plan zum Thema „Ge­ne­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit“

Die kom­plet­te Dar­stel­lung die­ses Pro­jek­tes mit zu­sätz­li­chen Ma­te­ria­li­en fin­den Sie in der Hand­rei­chung vom LEU (Hrsg.) (2003): Klas­sen­ar­bei­ten er­set­zen. H-03/70, 2003. Stutt­gart.

Die­ses fä­cher­über­grei­fen­de Pro­jekt ist in der Hand­rei­chung in der Ab­sicht dar­ge­stellt,  um damit Klas­sen­ar­bei­ten in Form einer GFS zu er­set­zen. Das Pro­jekt selbst wurde am WG-West, Stutt­gart in der vor­ge­stell­ten Form mit ähn­li­chem Thema („Der re­gio­na­le Ar­beits­markt“) durch­ge­führt