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Einführung (1. Doppelstunde)


Ich habe das Projekt zu Beginn des zweiten Jahres durchgeführt – im Nachhinein betrachtet, wäre das Schuljahresende des ersten Jahres ein passenderer Zeitpunkt gewesen. Tabellenkalkulation ist die zentrale Lehrplaneinheit der DV im ersten Schuljahr, das Suchen und Finden von Informationen im WWW wird oft ebenfalls im ersten Jahr behandelt. Beide Einheiten können im Projekt zusammengeführt und erneut wiederholt bzw. vertieft werden.

Die Klasse 2BFP2b bestand zu diesem Zeitpunkt aus 15 Schülerinnen und 2 Schülern im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Fast alle meiner Schülerinnen und Schüler hatten sowohl Babysitting- als auch Wickelerfahrung, auf die ich in der ersten Stunde aufbauen konnte.

Das Wickeln eines Babys mit Wegwerfwindeln war für die meisten Schülerinnen nichts Neues, sie stürzten sich voller Enthusiasmus auf die mitgebrachten Windeln und auf die Puppe. Jede(r) hatte Erfahrungen beizutragen und zu berichten, einige Schülerinnen meinten auch, dass sie selbst mit Stoffwindeln gewickelt wurden. Mit Stoffwindeln konnte allerdings keine Schülerin selbst wickeln. Ich habe ein System mit Stoff- und Mullwindeln vorgeführt, das wir bei unserer Tochter verwenden, und dieses dann von den Schülerinnnen ausprobieren lassen. (Wer hierin keine Erfahrung hat, kann sich sicher bei einer Hebamme vor Ort informieren, die man auch in diese Unterrichtsstunde einladen könnte.) Schnell kam der Kommentar, dass das Wickeln mit der Stoffwindel doch viel umständlicher ist und länger dauert als mit der Wegwerfwindel.

Eine Schülerin meinte während der Diskussion, dass Stoffwindeln doch sicher teuer wären und Wegwerfwindeln viel billiger. Eine andere Schülerin entgegnete, dass sie zuhause sieben Geschwister hätte und alle mit Stoffwindeln gewickelt wurden, weil ihre Mutter meinte, dass dies viel billiger sei. Die Kosten für Windeln wurden nun zusammengestellt und überlegt, welche zusätzlichen Kosten, z. B. Müllgebühren oder Abwassergebühren entstehen.

Einen Schülerin konnte sich an eine Firma erinnern, die dreckige Windeln abholt. Die dritte Alternative, der Windeldienst, war also angesprochen.

Ich habe nun die Vor- und Nachteile von Stoff- und Wegwerfwindeln mit den Schülern gesammelt und an der Tafel zusammengefasst. Zwei Schülerinnen haben das Tafelbild dann zuhause auf ein Plakat übertragen (siehe Abbildungen 1 bis 2). Alle Argumente kamen von den Schülerinnen, ich habe die Stunde über lediglich als Moderator fungiert und durch geeignete Fragen gelenkt.

Wegwerfwindel

   1. Plakat Wegwerfwindeln

   2. Plakat Stoffwindeln

   3. Plakat Kostenvergleich

Ich gab nun Arbeitsblätter aus, erläuterte den Umfang und die Zielsetzung des Projekts und teilte die Schülerinnen in die 6 Gruppen ein.

Die Schüler sollten nun die verbliebene Zeit (etwa 45 Minuten) in Form eines Webquests [1] die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt bearbeiten. Die Schüler konnten natürlich auch selbst auf die Suche gehen. Fragen, die mit Hilfe des Internet nicht beantwortet werden konnten, mussten zu Hause in Erfahrung gebracht werden. Das Suchen und Finden von Informationen beherrschten die meisten Schülerinnen recht gut, so dass die Gruppen recht eigenständig arbeiten konnten. Als Hausaufgabe mussten sich die Schülerinnen nach den Kosten z. B. für den m³ Wasser, die kWh Strom, den Strom- und Wasserverbrauch einer Waschmaschine, die Müllgebühren im Landkreis informieren. Ein Schüler musste einen Windeldienst anrufen und die Kosten pro Monat erfragen, eine andere Schülerin bei Freunden mit einem kleinen Kind nachfragen, wie viele Windeln pro Tag ein Baby verbraucht und ab welchem Alter mit dem Trockenwerden zu rechnen ist.

Diese Stunde bietet sich dann auch an, weitere Aspekte der Babypflege zu diskutieren, wie sie im Lehrplan für das Fach Pflege zu finden sind und die Internetrecherche in die zweite Stunde zu verlegen.