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Moderation


Grundgedanke

Moderat heißt gemäßigt . Wenn man als Moderatorin oder als Moderator ein Gespräch, eine Sitzung, eine Diskussion oder eine Veranstaltung leiten soll, so nimmt man ebenfalls eine „moderate“, d. h. gemäßigte und neutrale Haltung ein. Moderation (abgeleitet aus dem lateinischen Verb „moderare“) bedeutet denn auch ursprünglich Mäßigen oder Schlichten zwischen einzelnen oder mehreren Personen.

Bei einer Moderation neutral sein, beinhaltet:

  • Nicht Partei ergreifen
  • Beiträge weder werten noch kommentieren
  • Alle Teilnehmer gleichermaßen zu Worte kommen lassen
  • Kein Teilnehmer hat Recht oder Unrecht

Als Moderator/in besetzt man eine Leitungsfunktion und in gewisser Weise eine Machtposition . Der Ablauf als solcher wird vom Moderator gesteuert und auch beeinflusst, z. B. durch Fragen wie: „Könnte es sein, dass du folgendes damit ausdrücken wolltest?“.

Inhaltliche Stellungnahme oder Wertung ist als Moderator nicht angebracht!


Vorbereitung einer Moderation

Zu den Vorbereitung einer Moderation gehören u. a.:

  • Themenliste erstellen
  • Ziel der Veranstaltung festlegen
  • Ausgangslage der Teilnehmer definieren
  • Zeitbudget festlegen
  • Rahmenbedingungen schaffen, wie
    • Raum  (eher zu groß wählen)
    • Umfeld (Tische, Heizung oder Lüftung, Störquellen)
    • Sitzordnung
    • Utensilien
    • Medien
    • Leibliches Wohl

Leitungstechniken

Wie bereits betont wurde, übernimmt der Moderator die Leitungsfunktion bei einer Veranstaltung. Um dies leisten zu können, sollte er folgende Aspekte beachten:

  • Spielregeln (z. B. Ausreden lassen!) vor der Veranstaltung bekannt geben und während dieser auch durchsetzen.
  • Bei den Prozessen hart sein, aber mit den einzelnen Menschen freundlich bleiben.
  • Warten können (z. B. auf Antworten), unter Umständen auch rasch intervenieren.
  • Aktiv Zuhören, d. h.:
    • Leitung versuchen, sich in den Gesprächspartner einzufühlen
    • beim Gespräch mitdenken
    • dem Gesprächspartner Aufmerksamkeit und Interesse entgegenbringen.
  • Selbst als Moderator ehrlich, echt, natürlich und offen bleiben.
  • Die Teilnehmenden und deren Beiträge wertschätzen.
  • Resultate und Aussagen visualisieren können (Medien beherrschen).
  • Formales klären (Themen, Vorgehensweisen)
  • Bei der Eröffnung Übersicht schaffen
  • Regeln vereinbaren. z. B.
    • Pünktlichkeit des Abschlusses.


  • Beim Ablauf
    • Gespräche anstoßen, beleben
    • Nachfragen
    • Helfen, sich zu äußern
    • Alle mit einbeziehen
    • Zeit managen
    • Kreativität der Teilnehmenden mobilisieren
    • Prozesse und Ergebnisse transparent machen
    • Zusammenfassen
    • Dafür besorgt sein, dass roter Faden nicht verloren geht
    • Zur Reflexion der Prozesse anregen
    • Für angenehmes Gesprächsklima sorgen
    • Bei Störungen eingreifen
    • Bei Konflikten vermitteln (siehe Konfliktmanagement)
    • Regeln durchsetzen (Schiedsrichter!)
    • Moderationstechnik nutzen mit situationsgerechter Visualisierung
      (z. B. Metaplantechnik)
    • Ziel und Abschluss erreichen, positiv abschließen


Konfliktmanagement

Als Moderator muss ich immer mit Konflikten rechnen und diese auch richtig handhaben. Falls Konflikte und schwierige Situationen entstehen, gilt es Probleme rasch zu erkennen und Ursachen herauszufinden. Unterschiedliche Begriffsdefinitionen oder zwischenmenschliche Aspekte können zu Frustrationen führen.

Folgende Lösungsansätze können Konflikte angehen:

  • Auf das Ziel der Veranstaltung nochmals verweisen.
  • Auf die Meta-Ebene wechseln. Über das Gespräch reden.
  • Feedback bei den Teilnehmern einholen.
  • Blitzlicht: Jeder sagt kurz seine Meinung oder Befindlichkeit zur Situation.
  • Schriftlich weiterdiskutieren ( Metaplantechnik anwenden)

    Falls die Konfliktsituation schwieriger wird:

  • Angriffe gegen den Moderator nicht persönlich nehmen.
  • Aussage notieren.
  • Auseinandersetzung auf später verschieben.
  • Neu starten, wenn sich alles im Kreis dreht und die Sache nicht vom Fleck kommt.
  • Bei Beleidigung oder unfairem Verhalten, das Problem unter vier Augen mit der betreffenden Person nach der Sitzung bereinigen.
  • Wenn Teilnehmer kommen und gehen, Störung anmelden. (Störung hat Vorrang).
  • Bei Vielrednern, den Umgang mit schwierigen Teamtypen beherrschen.


Struktur einer Moderation

Folgende Struktur sollte der Ablauf einer Moderation aufweisen:

  • Einstieg
    • Begrüßung
    • Veranstaltung eröffnen - Interesse wecken
    • Orientierung (Ziele, Erwartungen, Wünsche, Rollen)
  • Organisatorisches
    • Programm bekannt geben
    • Ausgangslage bekannt geben und Prioritäten setzen
    • Ziel und Zeitplan angeben
  • Themen bearbeiten
    • Ersten Veranstaltungspunkt präsentieren
    • Meinungen anhören
    • Ansichten klären
    • Lösungsalternativen gegenüberstellen
    • Ergebnisse festhalten
    • Maßnahmen planen (Wer macht was bis wann?)
    • Analog mit anderen Punkten verfahren
  • Abschließen
    • Resultate zusammenfassen
    • Reflexion
    • Fragen
    • Rückschau
    • Ausblick (Punkte festhalten, die später zu behandeln sind)
    • Dank
    • Positiv abschließen
    • Verabschiedung


Tipps für den Moderator / die Moderatorin

  • Aussagen reflektieren.
  • Beiträge strukturieren.
  • Was war wichtig? (Wichtiges herausschälen).
  • Nicht zu viel wollen (Sich nicht zuviel vornehmen).
  • Immer wieder das Ziel betonen und auf das Ziel hinleiten.
  • Nicht nur das Endergebnis auch Zwischenergebnisse fixieren.


Aufgaben des Moderators / der Moderatorin



In dieser Rolle muss man vielerlei Aufgaben wahrnehmen:

Quelle:
http://www.rhetorik.ch/
index.html





Aufgaben

Einige Regeln , die für die Moderation hilfreich sind:
Pegasus-Regel P räsentiere
E
rkläre
G ewinne Zustimmung
A
ufmerksam beobachten
S
ichere die Ergebnisse
U
ntersuche alle Argumente
S
ammle alles
Allgemeine Moderations-
spielregeln
  • Visualisieren Sie (Grafiken, Bilder), denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
  • Bitten Sie die Teilnehmer, ihre Gedanken auf Moderationskarten aufzuschreiben, denn was aufgeschrieben ist, kann nicht vergessen werden.
  • Diskussionsbeiträge auf 30 Sekunden begrenzen, denn länger hört Ihnen sowieso niemand zu.
Das Motto heißt:

KISS

K eep i t s imple and s traight- f orward.

  • Zeigen Sie eine rote Karte, wenn jemand zu lange redet oder stört, dies ist eleganter, als die abrupte Unterbrechung.
  • Stellen Sie Fragen und hören sie zu, denn man lernt durch fragen und zuhören.

Quelle: Porsche / VW. (1999): Das Projekt Colorado, ein Workshop zur Teamentwicklung. Konzepte für Menschen im Beruf.